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Zwischenbilanz DigitalisierungTroisdorf entwickelt sich zur Smart City

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Männer stehen vor einem bunten Schaubild mit der Überschrift Smart City Troisdorf. Einer der Männer hält einen blauen Würfel, der andere einen Tablet-Computer

Bürgermeister Alexander Biber und Fabian Wagner, Leiter der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Troisdorf, zogen nach einem Jahr Zwischenbilanz des Projekts Smart City Strategie

Die Umsetzung der Strategie hat vor einem Jahr begonnen; 1400 Menschen hatten sich an der Entwicklung des Papiers beteiligt.

Vor einem Jahr hat die Stadt Troisdorf ihre digitale Zukunftsstrategie veröffentlicht. „Troisdorf: menschlich, lebenswert und smart verbunden“ lautet das Ziel, das bis 2030 erreicht werden soll. Nach knapp einem Jahr zogen Bürgermeister Alexander Biber und der Digitalisierungsbeauftragte Fabian Wagner eine erste Zwischenbilanz.

Rund 1400 Menschen aus der Troisdorfer Bevölkerung hatten sich an der Entwicklung des Programms beteiligt; 350 Projektideen wurden eingereicht. „Projekte zum Anfassen“, so kündigten sie es an, sollte es schnell geben.

Das „digitale Rathaus“ eröffnete im Sommer

Er sei „echt stolz“ auf das, was schon erreicht wurde, sagte der Bürgermeister am Donnerstag. So wurde bereits im Sommer 2023 das „digitale Rathaus“ eröffnet. Regelmäßig würden neue Dienstleistungen online ermöglicht, insgesamt könnten über Serviceportal der Stadt inzwischen mehr als 60 Anliegen online erledigt werden, sagte Fabian Wagner.

Darüber hinaus gibt es drei virtuelle Beratungsbüros, um sich im persönlichen Gespräch per Videokonferenz informieren zu lassen. Senioren- und Pflegeberatung sind schon jetzt möglich, außerdem Beratung zum Thema Wohnen, aber auch zur Migration. Im laufenden Jahr kommen zwei weitere Büros für das Jugendbüro und die Bauberatung hinzu.

Jährlich 250.000 Euro für Digitalisierung von Troisdorfer Schulen

Die anfängliche Skepsis der Beschäftigten im Rathaus gegenüber dieser Form der Beratung habe sich gelegt, sagte Bürgermeister Biber: „Das wird jetzt sehr geschätzt“, nicht zuletzt, weil es auch im Homeoffice möglich ist. Vor allem ältere Menschen seien die Zielgruppe für die Videoberatung: Menschen, die weniger mobil seien, vielleicht das Rathaus nur mit Mühe erreichen könnten.

Damit diese Troisdorferinnen und Troisdorfer auch das technische Knowhow erhalten, gehören Schulungen zum Smart-City-Konzept. In den Begegnungsstätten der Arbeiterwohlfahrt gibt es Kurse, die Altenforst-Akademie des Gymnasiums organisiert Nachhilfe von jungen Menschen für Ältere. In die digitale Ausstattung der Schulen wird die Stadt in den kommenden Jahren jährlich 250.000 Euro investieren.

Ein bunter Bildschirm mit der Aufschrift Virtuelle Beratung, diesmal: Senioren- und Pflegeberatung.

Virtuelle Beratung bietet seit einigen Monaten die Stadtverwaltung Troisdorf zu einigen Themen an.

Nicht nur die Menschen, die in Troisdorf leben und sich schon auskennen, sollen von den smarten Entwicklungen profitieren: So wurde eine erste interaktive Informationssäule am Bahnhof installiert. Hier lassen sich Informationen zu Gastronomie und Tourismus abrufen, Wander- und Fahrradrouten wurden digitalisiert und lassen sich bequem auf das eigene Smartphone ziehen.

Positive Erfahrungen habe die Stadt auch mit dem ersten „smarten“ Parkplatz am Spicher Bahnhof gemacht, hieß es am Donnerstag: Online lässt sich über Sensoren schon im Voraus feststellen, ob noch ein Pendlerparkplatz frei ist.

Inzwischen seien rund 100 Stellplätze entsprechend ausgestattet und ist auch ein erster Verbesserungsvorschlag schon eingegangen, sagte Fabian Wagner: Es wäre doch schön, wenn man sehen könnte, ob ein Behindertenparkplatz frei ist.

Großes Vorhaben für das laufende Jahr ist der Start der City Key App, einer Art digitaler Alltagsbegleiter, der viele Funktionen bündeln wird: das digitale Rathaus ebenso wie den städtischen „Mängelmelder“, den Abfallkalender und nicht zuletzt eine Funktion „intermodale Mobilität“.

Mülleimer melden Füllstand beim Troisdorfer Bauhof

Das System werde in der Lage sein, dem Nutzer den schnellsten Weg von A nach B anzuzeigen und dabei alle möglichen Fortbewegungsmittel aufführen, also auch Sharing-Angebote. Voraussichtlich Ende März soll die App an den Start gehen, die in etwa einem Dutzend weiterer Städte auch in der Region bereits im Einsatz ist.

Smarte Mülleimer, die selbst ihren Füllstand an den Bauhof melden, sind bereits im Einsatz. Andere Behältnisse, die den Unrat auch noch komprimieren, sind getestet worden. „Wir haben viel gelernt“, sagten Alexander Biber und Fabian Wagner.

Unter anderem auch, dass für einen Automaten, der beantragte Ausweise ausgeben kann, viele strenge Auflagen zu erfüllen sind. Die Idee, diese Art Packstation gar auf dem Parkplatz aufzustellen, mussten die Planer schon ganz aufgeben.