Das Raubtier war in den vergangenen Tagen bereits mehrfach gesichtet worden.
„Geh mal schnell weg!“Video zeigt Wolf auf Terrasse im Rheinland – Familie geschockt
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Wolf auf Terrasse in Mönchengladbach-Odenkirchen.
Copyright: Wolf-Monitor
„Geh mal schnell weg!“, ruft ein Mann mutmaßlich zu seinem Kind, als sich ein Wolf auf der Terrasse nähert. Auf dem Video, das auf dem Facebook-Account von „Wolf-Monitor Infonetzwerk“ hochgeladen wurde, ist das Tier auf der Terrasse eines Wohnhauses zu sehen, unmittelbar vor der Familie, nur die Fenster trennen sie von dem Raubtier.
Die Aufnahmen zeigen, wie der Wolf an der langen Fensterfront des Hauses in Mönchengladbach-Odenkirchen entlangläuft und dabei scheinbar ins Innere des Wohnraumes guckt. Das verunsichert und etwas irritiert wirkende Tier klettert über einen kleinen Tisch und kommt der Fensterscheibe dann sehr nahe.
Wolf auf Terrasse in Mönchengladbach – Tier beißt plötzlich an Fenster
Plötzlich beißt das Raubtier an das Fensterglas. Auf dem Video ist das Klacken der Zähne, die auf das Glas treffen, gut zu hören. Mutmaßlich der Vater und die Mutter im Hintergrund rufen, dass das Kind von den Fenstern weggehen solle. Dann läuft das Tier weiter und verschwindet schließlich aus dem Sichtfeld der Familie.
Das aktuelle Video auf Facebook wurde in wenigen Tagen über 2,1 Millionen Mal aufgerufen, Tausende Kommentare finden sich unter dem Post des Netzwerkes.
Die Meinungen zu dem Vorfall in Mönchengladbach-Odenkirchen sind geteilt. Während die einen von Panikmache sprechen und erklären, der Wolf zeige ein verängstigtes Verhalten und sei nicht aggressiv, befürchten andere Userinnen und User, dass es in solch einer Situation schnell zu einem Biss hätte kommen können.
Wolf auf Terrasse: Experte ordnet Szenen ein
Wilhelm Deitermann, Sprecher des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv), ordnete das Verhalten des Wolfes unterdessen anders ein. „Unsere Experten sind sich sicher, dass der Wolf sein Spiegelbild im Fenster gesehen hat“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Er hat darin einen anderen Wolf gesehen und wollte den Kontrahenten verjagen. Hätte er die Menschen zuerst erkannt, hätte er sich gleich verzogen, wie er es ja auch dann später gemacht hat.“
Auch wenn sich die Familie sicherlich erschreckt habe, sprach der Experte von einem „Glücksfall“, denn solche Sichtungen seien extrem selten. Der Fall und auch das Video seien in die Liste der Wolfsnachweise aufgenommen worden.
Mutmaßlich handelt es sich um denselben Wolf, der bereits im Vorfeld in der Region mehrfach gesichtet wurde. Zuletzt sollte sich das Tier in der Nähe einer Schule aufgehalten haben. Das Gymnasium ließ die Kinder in der Hofpause zur Sicherheit im Gebäude. Zuvor kursierte ein Video von dem Wolf in einer Wohnsiedlung im Raum Aachen.