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Rheinbacher WaldkapelleUmgestürzte Winterlinde war hohl – Schieferdach wird repariert

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Im geborstenen Stamm ist eine Höhle zu sehen.

Rheinbach – Die etwa 30 Meter hohe und 60 Zentimeter dicke Winterlinde, die vorige Woche im Sturm auf die Waldkapelle zwischen Rheinbach und Todenfeld stürzte, ist weggeräumt. Noch besser als am Freitag sind nun die Schäden an dem Gebäude zu sehen.

Auch der Dachdeckermeister Achim Weber hat sie sich bereits angeschaut, denn er soll sie nach Ostern beheben. Weber gilt als Experte bei der Arbeit mit Schieferplatten, wie sie bei dem historischen Gebäude verwendet wurden.

Anteilnahme unter Wanderern groß

Hubert Beyer (77) und sein einstiger Klassenkamerad Peter, der seinen Nachnamen nicht nennen mag, nahmen am Dienstag bei ihrem wöchentlichen Ausflug in den Wald ebenfalls den Unglücksort in Augenschein – und vor allem den knapp über seiner Wurzel zersplitterten Stamm des Unglücksbaumes. „Der ist ja auf einer Seite ganz hohl“, stellte Beyer fest und schaute sich das geschwärzte Holz und den Weg an, den sich offensichtlich ein Waldbewohner in den Baum gebahnt hatte, und sein Kamerad Peter berichtet von einer alten Linde aus seinem Umfeld, die umstürzte, weil ein Pilz das Holz von innen aufgefressen hatte.

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Vor allem Wanderer schauen sich die Schäden an der Kapelle an.

„Wir wandern hier jede Woche vorbei und stellen in der Kapelle eine Kerze auf“, berichten die beiden Wanderer, die jetzt anschließend einem weiteren Wochenritual frönen wollen: dem Genuss eines Cappuccinos. „Es ist ein Glück, dass der Baum nicht auf den Kreuzweg gestürzt ist“, bemerkte Beyer: „Ich hatte immer Sorge, irgendwann fällt eine der jetzt über 100 Jahre alten Platanen um, aber die scheinen sich einfach nur nach der Sonne zu drehen.“

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Der Baum hat die Schiefereindeckung vom Dach gefegt.

Beyer staunt über den Durchmesser des geborstenen Wurzelansatzes, der fast zwei Meter misst und merkt an: „Der gehört zum Stadtwald. An den Platanen ist das Kirchengrundstück zu Ende.“ Gleich denken die beiden Wanderer an die Diskussion, ein Fünftel des Stadtwaldes der Natur zu überlassen, um an Umweltzertifikaten Geld zu verdienen.

Von außen war dem Baum nichts anzumerken

Auch Stadtförster Sebastian Tölle hat sich den Baum genau angeschaut. „Die Winterlinde ist von von innen faul gewesen. Die Fäulnis hat sich vom Zentrum ausgebreitet, und irgendwelche Tiere haben darin gelebt.“ Das Wichtigste für ihn: „Für mich war nicht ersichtlich, dass der Baum hohl war. So habe ich das auch intern gemeldet.“

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Kerzen aufstellen ist in der Waldkapelle wieder möglich.

Hunderttausende dicker Bäume stünden im Wald: „Und bei einigen erkennt man die Schäden nicht.“ Die Bruchstelle hat Tölle verraten: „Da muss eine richtige Böe in den Baum reingehauen sein. Sie hat ihn um ein Viertel umgedreht. Im Fallen hat die Winterlinde zwei Äste von Platanen runtergerissen und eine kleine Buche umgelegt.“

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An den Platanen müsse der Besitzer – also die Kirchengemeinde – nun mal schauen, was zu tun ist, um Fäulnis abzuwenden. „Ein sauberer Schnitt und vielleicht das Zurücksetzen“, empfiehlt Tölle. „Ansonsten freut sich der Specht über das weiche Holz, andere Tiere vergrößern die Höhle und in ein paar Jahren bricht dann auch dieser Baum ab.“

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Immer noch liegen abgeschlagene Äste im Umfeld der Kapelle.

An der Kapelle stellt sich indes wieder der Alltag ein. Nach der Absage von Veranstaltungen sollen künftige Termine stattfinden.