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Kommentar zur EnergiekriseWarum wir dringend einen Gasspargipfel brauchen

Lesezeit 2 Minuten
Habeck Scholz 010722

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit Kanzler Olaf Scholz (SPD)

Die Lage wird immer ernster. Russland hat seine Lieferungen durch die Nord-Stream-1-Pipeline – die wichtigste Gasader nach Europa – bereits um 60 Prozent reduziert. Nun rechnet Netzagentur-Chef Klaus Müller damit, dass nach der Wartung Mitte Juli gar kein Gas mehr durch die Röhren fließt. Wenn der Experte davon spricht, dass die Lage angespannt „oder sogar sehr angespannt“ sei – dann muss einem angst und bange werden.

Finanzielle Anreize unsinnig

Sicher, die Bundesregierung hat bereits einiges getan, damit russisches Gas ersetzt werden kann. So wurden unter anderem vier schwimmende Flüssiggasterminals gechartert. Aber am Ende wird es darauf ankommen, Gas zu sparen. Und hier gibt es außer Appellen der Bundesregierung („kürzer Duschen!“) noch keinerlei politische Initiativen.

Finanzielle Anreize sind dabei regelrecht unsinnig, schließlich werden sich die Gaspreise noch verzigfachen, sodass vielen Menschen gar nichts anderes übrig bleiben wird, als deutlich weniger zu verbrauchen.

Dialog mit Industrie und Handwerk

Doch die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen auch in die Lage versetzt werden, zu sparen. Das geht vor allem mit einer energetischen Sanierung der Häuser und Wohnungen und/oder dem Einbau von Wärmepumpen. Aber auch die richtige Wartung und Einstellung der Gaskessel und Heizkörper kann dabei helfen, weniger zu verbrauchen. Doch praktisch nichts davon lässt sich derzeit realisieren, weil extrem lange Lieferfristen für neue Geräte bestehen und die Handwerker restlos ausgebucht sind.

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Nötig wäre daher ein Gasspargipfel der Regierung, um mit Industrie und Handwerk zu besprechen, wie die Prioritäten richtig gesetzt werden können. Dabei sollte unter anderem der Vorschlag von Netzagentur-Chef Müller aufgegriffen werden, dass sich Handwerksbetriebe jetzt weitgehend auf Heizung und Warmwasserversorgung konzentrieren müssen. Und es sollte den Beteiligten die Zusage abgerungen werden, die Notlage nicht für Preistreibereien auszunutzen.