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FDP-SpitzenkandidatinStrack-Zimmermann zieht in den Europawahlkampf

Lesezeit 2 Minuten
Porträt Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP)

Marie-Agnes Strack-Zimmermann wechselt in die Europapolitik

Eine der wahrnehmbarsten Politikerinnen der FDP wechselt in die Europapolitik. Doch ihre Kandidatur birgt auch ein Risiko.

Sie hat Olaf Scholz Versagen bei der Unterstützung der Ukraine vorgeworfen und den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz in einer Karnevalsrede als „Flugzwerg“ verspottet.

Nun wechselt eine der wahrnehmbarsten Politikerinnen der FDP von der Bundes- in die Europapolitik: Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, soll im kommenden Jahr als Spitzenkandidatin ihrer Partei in den Europawahlkampf ziehen.

Die Landesvorsitzenden der Liberalen sprachen sich nach RND-Informationen einstimmig für die 65-jährige Düsseldorferin aus. Ganz offenkundig versprechen sich die Liberalen von Strack-Zimmermann mehr Aufmerksamkeit für den Wahlkampf.

Die letzte Spitzenkandidatin, Ex-Generalsekretärin Nicola Beer wurde zwar Vize-Präsidentin des Europaparlaments, gilt aber in der Partei als zu blass.

Daniela Vates

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Und nachdem der FDP nach der Bundestagswahl bereits fünf Landtagswahlen misslungen sind (in NRW, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Saarland und Berlin), setzt die Parteizentrale einen Schwerpunkt auf die Europawahl. Denn auch in Bremen im Mai, sowie in Thüringen, Sachsen und Brandenburg 2024 könnte es für die FDP schwierig werden.

Robustheit zum Markenzeichen entwickelt

Allerdings birgt Strack-Zimmermanns Kandidatur auch ein Risiko: Strack-Zimmermann war als Verteidigungspolitikerin früh und massiv für Waffenlieferungen an die Ukraine eingetreten und hatte die Regierung dabei als zu zögerlich kritisiert. Ihre zum Teil stark zugespitzten Äußerungen waren auch in der FPD nicht nur auf Begeisterung gestoßen. In der FDP entschied man sich dafür, sich vor allem über die verstärkte öffentliche Präsenz zu freuen.

Strack-Zimmermann entwickelte ihre Robustheit zum Markenzeichen, zum dem auch ihr Hobby Motorradfahren gut passte. Zu Weihnachten verschickte die ehemalige Repräsentantin eines Jugendbuchverlags Karten mit einem entschlossen blickenden panzerfahrenden Snoopy.

Am Wochenende hatte Strack-Zimmermann ihre Kandidatur noch offen gelassen. Sie freue sich aber, „dass manche mir offensichtlich einiges zutrauen“, sagte sie der Welt.

Eine Weile bleibt Strack-Zimmermann allerdings auf jeden Fall noch im Verteidigungsausschuss: Die offizielle Kür der Spitzenkandidatin findet auf einem Parteitag im Januar 2024 statt.

Ihrer Vorgängerin Beer wurde der Verzicht auf Spitzenkandidatur mit dem Angebot leicht gemacht, Chefin des Europäischen Investitionsbank zu werden. Auf Beers Posten als Vize-FDP-Vorsitzende hat Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger Anspruch angemeldet. (rnd)