Fleisch, AutoWas die Deutschen für den Klimaschutz aufgeben würden und was nicht
Berlin – Die Bereitschaft der Bevölkerung, persönlich einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ist begrenzt, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) zeigt.
So wollen gut zwei Drittel (67 Prozent) nicht auf Fleisch verzichten. Die Anschaffung eines Elektroautos ist nur für ein Drittel (34 Prozent) der Befragten in den nächsten drei Jahren vorstellbar, und den Bau einer Wind- oder Wasserkraftanlage in der Nähe der eigenen Wohngegend ist nur für etwa jeden Fünften (22 Prozent) „ohne jede Einschränkung“ akzeptabel.
Das Forsa-Institut hat vom 28. bis zum 31. Mai insgesamt 1049 Bürgerinnen und Bürger repräsentativ befragt.
Nur 6 Prozent der über 60-Jährigen ernähren sich fleischlos
Demnach verzichten aktuell 12 Prozent der erwachsenen Bevölkerung auf Fleisch. Weitere 17 Prozent können sich künftig einen Verzicht vorstellen. Bei Jüngeren ist die Bereitschaft auf Fleischverzicht deutlich ausgeprägter als bei der älteren Bevölkerung. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) im Alter zwischen 18 und 29 Jahre lebt bereits vegetarisch oder vegan. Für weitere 35 Prozent ist das vorstellbar. Nur eine Minderheit von 44 Prozent ist dazu grundsätzlich nicht bereit.
Das könnte Sie auch interessieren:
Bei den über 60-Jährigen leben nur 6 Prozent fleischlos. Mehr als 80 Prozent in dieser Altersgruppe sagt, dass sie auch in Zukunft nicht auf den Verzehr von Fleisch verzichten wollen. Bezogen auf die Anhängerschaft der Parteien finden sich die meisten Vegetarierinnen und Vegetarier in der Wählerschaft der Linken (25 Prozent), gefolgt von der Anhängerschaft der Grünen (19 Prozent). Die geringste Bereitschaft zum Fleischverzicht gibt es bei Anhängerinnen und Anhängern von FDP und AfD.
Mehrheit für Tempolimit
Eine Mehrheit der Bevölkerung von 52 Prozent spricht sich für ein allgemeines Tempolimit aus. 32 Prozent sind für Tempo 130, weitere 12 Prozent halten Tempo 140 für richtig, 8 Prozent wiederum wollen die allgemeine Höchstgeschwindigkeit sogar auf 120 Kilometer pro Stunde drosseln. 42 Prozent sprechen sich der Forsa-Umfrage zufolge grundsätzlich gegen ein Tempolimit aus. Die wenigsten Sympathien für ein Tempolimit zeigen 45- bis 59-Jährige, die zu 54 Prozent dagegen sind. Mehrheitlich dagegen sind auch die Anhängerinnen und Anhänger von FDP und AfD.
Bereits 21 Prozent der Befragten verzichten bereits auf Inlandsflüge
Relativ hoch ist die Bereitschaft zum Verzicht auf Inlandsflüge. Eine klare Mehrheit von 58 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind dazu bereit. 21 Prozent verzichten bereits heute darauf. Beim Thema Kreuzfahrten sind 56 Prozent der Bürgerinnen und Bürger der Ansicht, dass diese eingeschränkt werden sollte. 12 Prozent meinen, sie sollten völlig eingestellt werden. Nur 27 sind der Auffassung, dass die Riesen der Meere wie bisher verkehren sollten.
Streitpunkt Windräder
Wenn es darum geht, den Bau einer Wind- oder Wasserkraftanlage in der Nähe der eigenen Wohngegend zu akzeptieren, sind dem gegenüber 22 Prozent „ohne jede Einschränkung“ aufgeschlossen und weitere 59 Prozent mit „gewissen Bedenken“.
Die Bereitschaft häufiger den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen und dafür das Auto stehen zu lassen, liegt der Forsa-Umfrage zufolge bei der Bevölkerung insgesamt bei 44 Prozent. Bei Westdeutschen, Einwohnern größerer Städte sowie Anhängerinnen und Anhängern von Grünen und SPD kommt dies häufiger in Frage.
Nach einem Ranking gefragt, worauf sie am ehesten verzichten könnten, gaben 58 Prozent Flugreisen an, 17 Prozent nannten den Konsum von Fleisch und nur sieben Prozent das Auto. 16 Prozent erklärten, auf nichts davon verzichten zu wollen.