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Kommentar zu Corona-TotenTragische Wegmarke sollte gemeinsame Trauer auslösen

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Särge mit Leichen von Corona-Infizierten stehen in einem Krematorium in Giesen.

Berlin – Jetzt ist es traurige Gewissheit: Von nun an leben wir in einem Land, in dem mehr als 100.000 Menschen an oder wegen Corona gestorben sind. Hinzu kommen jene, die sterben mussten, weil eine andere Krankheit nicht adäquat behandelt wurde, und, ja, auch jene, die soziale und psychische Folgen der Lockdowns nicht überlebten.

Freilich ist die Zahl der direkten Virus-Opfer viel höher, und freilich ist das Risiko ungleich verteilt: Die Hälfte der 100.000 Toten war älter als 84, kein Zehntel Prozent war unter 20.

Impfung ab 5 löst das Problem nicht

Doch zu oft wurden die Statistiken schon für politische Argumente eingespannt. Die tragischen Wegmarke sollte vielmehr gemeinsame Trauer über alle verschiedene Schicksale auslösen. Jeder, egal warum und in welchem Alter, aus dem Leben Gerissene, hinterlässt eine Lücke, trauernde Angehörige und die Gewissheit, dass wir in einer Jahrhundertkatastrophe stecken.

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Diese verlangt nun beides: Planung, aber auch schnelles Handeln. Langfristig muss die Impfquote verbessert werden. Dass es in Europa nun eine Impfung für Kinder ab 5 gibt, löst das Problem nicht. Auf die Erwachsenen kommt es an. Es gibt keine Alternative zu einem Impfstand wie in Portugal oder Spanien, wollen wir in der Liste der Corona-Toten pro Einwohner nicht von weit hinten nach weit vorn rutschen.

Impfpflicht-Debatte hilft nicht akut gegen die vierte Welle

Die Debatte um die Impfpflicht muss daher geführt werden, hilft aber nichts in der aktuellen Welle. Es ist das leidige Thema der Kontaktbeschränkungen, worüber jetzt diskutiert werden muss - vielmehr: entschieden. Der von der Ampel angekündigte Krisenstab muss schnellstens mehr leisten als Symbolik.

Die zentrale Frage dabei darf nicht länger sein, was alles NICHT geht - weil man es einst ausgeschlossen hatte oder sich niemand kümmern mag -, vielmehr müssen wir fragen, WAS noch alles geht, und wer noch wie helfen kann, um möglichst schnell möglichst effektiv gegen das Virus vorzugehen.