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Kommentar zu den GrünenWenn die Gegner zum Ohrfeigen Schlange stehen

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Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne)

Die Grünen haben in den letzten Monaten vor allem von einem gelebt: von zwei Personen. Während die Partei in der Ampelkoalition eine Kröte nach der anderen schlucken musste oder schlucken wollte – Waffenlieferungen an die Ukraine, Nachrüstung der Bundeswehr, mehr Kohleverstromung – schien auf Vizekanzler Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock uneingeschränkt Verlass zu sein.

Nun ist geschehen, womit zu rechnen war, weil Ups and Downs zum politischen Leben gehören wie die Nacht zum Tag: Habeck bekommt einen Dämpfer. Seine Gegner stehen zum Ohrfeigen Schlange. Das dürfte sich fortsetzen.

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Der Spitzengrüne steht vor den härtesten Monaten seines Lebens. Denn wenn die Energiepreise weiter explodieren, dann trifft dies alle Deutschen, wenn auch nicht gleichermaßen. Mindestens ebenso sehr trifft es die deutsche Wirtschaft. Teile der Industrie könnten in die Knie gehen. Andere Teile der Wirtschaft dürften massiv unter nachlassendem Konsum leiden. Es wird Habeck, der im Sommer regelrecht beflügelt schien, nicht gelingen, alle Sorgen durch geschliffene Rhetorik zu lindern.

Querulanten-Rolle

Die Grünen selbst müssen sich emanzipieren. Partei und Fraktion sind derzeit vornehmlich darum bemüht, dem Spitzenduo nicht im Weg zu stehen. Eigenes Gewicht entfalten sie selten. Offen debattiert wird bei den Grünen ohnehin nur noch hinter verschlossenen Türen.

Es sind Mitglieder aus den hinteren Reihen, die für abweichende Meinungen und Anträge sorgen. Sie geraten immer mehr in die Querulanten-Rolle.

So stark Habeck und Baerbock auch sein mögen: Eine Partei, die sich allein als Dienstleisterin ihrer Vorderleute versteht, wird am Ende den Preis dafür bezahlen. Das ist nicht im grünen Interesse.