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Schule testet neuen UnterrichtshelferAvatare sitzen statt kranken Kindern im Klassenzimmer

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Ein sogenannter Telepräsenz-Avatar des Typs AV1 steht in einem Klassenzimmer. Über den Roboter können auch lange kranke Schülerinnen und Schüler am Unterricht teilnehmen.

Ein sogenannter Telepräsenz-Avatar des Typs AV1 steht in einem Klassenzimmer. Über den Roboter können auch lange kranke Schülerinnen und Schüler am Unterricht teilnehmen.

Die Roboter helfen vor allem lange kranken Kindern beim Unterricht. Auch ein Kölner Verein für Krebspatienten nutzt die Avatare.

Am Unterricht teilnehmen, obwohl Schülerinnen oder Schüler krank sind? Ein neuer Schul-Testlauf mit sogenannten Telepräsenz-Avataren soll vor allem langzeiterkrankten Schülerinnen und Schülern zu mehr sozialer Teilhabe und der Chance auf Bildung verhelfen. Der Anblick ist zunächst allerdings ungewohnt: Statt Kindern auf Stühlen steht eine etwa 30 Zentimeter große weiße Figur auf dem Pult – eine Revolution im Klassenzimmer?

Telepräsenz: Schule testet neue Avatare fürs Klassenzimmer

Die Stadt Biberach (Baden-Württemberg) testet die Avatare nun im Klassenzimmer, auch in Nordrhein-Westfalen und Köln sind Avatare bereits seit Monaten ein Thema. Wie die Stadt Biberach am Donnerstag, 2. November, mitteilte, wurden zunächst zwei der kleinen Roboter angeschafft. Wenn Schülerinnen und Schüler länger nicht am Unterricht teilnehmen konnten, sei die Lösung „unzufrieden stellend“ gewesen, erklärt die Stadt. Auch Video-Schalten per Laptop seien häufig von Lehrerinnen und Lehrern ignoriert worden.

Dies soll sich nun mit den in Norwegen entwickelten Robotern ändern: Per Tablet können sich Schülerinnen und Schüler von zuhause mit dem Avatar im Klassenraum verbinden. So können sich die Schülerinnen und Schüler 360 Grad im Klassenzimmer umsehen. Eine Lampe leuchtet, wenn sich die Schülerinnen und Schüler via Avatar melden. Ein besonderer Clou ist, dass die Figuren auch Emojis zeigen können, so können Schülerinnen und Schüler mitteilen, wie sie sich fühlen und ob etwa ein besprochenes Thema verstanden wurde.

Nach Angaben der Stadt Biberach hat ein Avatar einer Schülerin bereits zum Abitur verholfen. Die Stadt teilte außerdem mit, dass die technischen Helfer nun häufiger in Schulen mit mehreren erkrankten Kindern eingesetzt werden sollen.

Avatare im Klassenzimmer: Schule testet Roboter für den Unterricht

Telepräsenz, die vor allem durch Telemedizin bekannt geworden ist, ist auch in Nordrhein-Westfalen bereits ein Thema. So berichtete etwa die „WAZ“, dass im August ein Avatar erstmals in einem Essener Klassenzimmer eingesetzt wurde.

Auch der Förderverein für krebskranke Kinder in Köln setzt sich für den Einsatz von Avateren im Klassenzimmer ein. Nach Angaben des Vereins wurden bereits Ende 2019 Avatare angeschafft, mittlerweile gäbe es einen Bestand von 14 technischen Helfern fürs Klassenzimmer. Da krebskranke Kinder während der Chemo-Therapie häufig dem Unterricht fernbleiben müssen, könnten die Avatare beim Unterricht helfen. Sonst würden betroffene Kinder „zum einen viel Schulstoff verpassen, und zum anderen den Kontakt zu ihrer Klassengemeinschaft verlieren“. (mab)