Über zwei Jahre hat der Oberbergische Kreis an einem Mobilitätskonzept für die Zukunft gebastelt. Nun stehen über 50 Vorschläge zur Debatte.
50 Maßnahmen vorgestelltSo sollen die Oberberger in zehn Jahren von A nach B kommen

Als wichtige Scharniere zwischen Rad und ÖPNV sollen Fahrrad-Garagen wie die am Bahnhof in Engelskirchen weiter ausgebaut werden.
Copyright: Siebertz
Gut 27 Monate Bearbeitungszeit, sechs große Handlungsfelder und über 50 Einzelmaßnahmen: Seit dieser Woche liegt das Mobilitätskonzept für den Oberbergischen Kreis auf dem Tisch. Die Verwaltung stellte das Papier, das Lösungen für eine effiziente und umweltfreundliche Verkehrsplanung der kommenden zehn Jahre benennt, im Entwicklungsausschuss des Kreistags vor.
Oberbergischer Kreis als Impulsgeber
Dabei wahrt das Konzept die Zuständigkeit. Soll heißen: Die ganz großen Baustellen, allen voran die Situation auf der Autobahn 4 und den Ausbau der Regionalbahn 25 zur S-Bahn, spricht der Katalog mangels Zuständigkeit des Kreises nicht detailliert an. Gleichwohl sehen die Planer viele Felder, auf denen der Kreis selbst tätig oder Impulsgeber für die oberbergischen Kommunen sein kann. Alle konkreten Vorschläge haben einen Steckbrief bekommen, der auch Kosten, Arbeitsaufwand und realistische Umsetzungszeit auflistet.
Oberbergischer Güterumschlagplatz in Osberghausen?
Zum Inhalt: Vorgeschlagen wird etwa, den Ausbau von Carsharing-Angeboten und die Reservierung mit der Ovag-App zu prüfen, um den Oberbergern Alternativen zum Zweitwagen zu geben. Überhaupt soll der ÖPNV massiv ausgebaut werden und zwar auf gleich mehreren Ebenen: Auf den Hauptachsen, als Schnellbusangebot und als komfortable Verbindung zum Arbeitsplatz. Auch der Fahrdienst „Monti“ soll fit für die Zukunft gemacht werden.
Unter dem Oberbegriff „Mobilität und Wirtschaft“ geht es um die Anbindung der oberbergischen Gewerbegebiete, in denen oft vernünftige Beschilderungen und vor allem für Lastwagen geeignete Park-, Rast- und Wendemöglichkeiten Mangelware sind. In diesem Zusammenhang bringt das Konzept auch einen möglichen Güterumschlagplatz in Osberghausen ins Gespräch, wo Ware auf die Schiene geladen werden könnte.
Ausdrücklich attraktiver werden soll Oberberg auch für Radfahrer – und zwar nicht nur durch den Ausbau von Trassen, etwa der Umnutzung der Wissertalbahn zwischen Waldbröl und Morsbach – sondern auch durch ein Kreisweites E-Bike-Verleihsystem.
Welche Maßnahmen ab dem Sommer umgesetzt werden, beschließt der Kreistag am 12. Juni, bis dahin muss sich die Politik auf eine Prioritätsliste einigen. www.obk.de/mobikon