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Neue FC-SturmhoffnungSteffen Tigges ging bei Naturgewalt Haaland in die Schule

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Schon bei den FC-Fans begehrt: Neuzugang Steffen Tigges

Köln – Man sieht sie noch deutlich, die lange Narbe am linken Knöchel, aber sie scheint gut verheilt. „Ich hatte noch nie so eine große Verletzung“, sagt Steffen Tigges am Mittwoch. Der Neuzugang des 1. FC Köln hatte sich im März, noch im Trikot von Borussia Dortmund, eine Fraktur des linken Sprunggelenks zugezogen. Keine leichte Verletzung, aber die Bänder waren nicht betroffen, der Bruch nicht kompliziert und die Reha verlief optimal. Als es wieder ging, schob Tigges Extra-Schichten, damit er an der Muskulatur an den Beinen nicht so viel verliert.

Es hat sich ausgezahlt. Zumindest soweit, dass der Stürmer schon größere Fortschritte gemacht hat. „Die Verletzung ist komplett ausgeheilt. Da habe ich keine Probleme“, berichtet der 23-Jährige. Noch kann der Angreifer nur individuell trainieren. Aber ins Trainingslager nach Donaueschingen, das der Bundesligist am Sonntag bezieht, reist Tigges mit. Er sprüht vor Tatendrang, muss sich aber noch ein bisschen gedulden. „Ich versuche von Tag zu Tag die Belastung zu steigern. Im Trainingslager kann ich vielleicht dann ein paar Passübungen machen. Bei der Verletzung muss man aber bei den seitlichen Drehungen vorsichtig sein.“

Tigges will sich peu à peu heranarbeiten, müsse sich nach der ersten großen Verletzung seiner Karriere aber erst einmal „hintanstellen. Ich weiß daher nicht, wie schnell ich wieder an alte Leistungen anknüpfen kann. Ich arbeite hart, dass ich meine Chance bekomme“, sagt Tigges, den der FC für rund 1,5 Millionen Euro Ablöse vom BVB verpflichtete und ihn bis 2024 unter Vertrag nahm.

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Kölns neuer Sportchef Christian Keller sieht im Sturm-Hünen nicht nur einen „Wandspieler“, der gute Abschlussqualitäten, ein starkes Kopfballspiel und enorme Bereitschaft zur Arbeit gegen den Ball habe, sondern der erst 23-Jährige biete auch „Fantasie für die Zukunft“, schließlich könne dieser in allen Elementen seines Spiels noch weitere Schritte gehen.

Tigges’ Wechsel nach Köln war einer im zweiten Anlauf, FC-Trainer Steffen Baumgart hatte den baumlangen (1,93 Meter) Mittelstürmer bereits im vergangenen Jahr verpflichten wollen, doch der damalige BVB-Trainer Marco Rose legte sein Veto ein. Der FC sei danach aber an ihm dran geblieben, auch nach seiner Verletzung, das habe ihn gefreut. Jetzt gab der BVB Tigges frei. „Für meine Entwicklung ist es sehr wichtig, dass ich Spielzeit bekomme. Das konnten sie mir in Dortmund nicht garantieren. Jetzt war der optimale Zeitpunkt für den Wechsel“, sagt Tigges, der in der vergangenen Saison auf 15 Einsätze bei den BVB-Profis kam, allerdings nur drei von Beginn an. Dann ereilte ihn das Verletzungspech, ohne Gegnereinwirkung zog er sich im Training am 9. März die Fraktur zu.

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Erling Haaland war Tigges' Teamkollege beim BVB. Der Superstar ist ebenfalls gewechselt und steht ab Juli nun bei Manchester City unter Vertrag.

Doch bis dato konnte der gebürtige Osnabrücker mehrfach bei einem der besten Stürmer der Welt Anschauungsunterricht nehmen. Tigges trainierte und spielte mit Superstar Haaland, der Naturgewalt im Sturm, der noch zwei Zentimeter größer ist als er. „Erling ist sehr professionell – auf und neben dem Platz. Er will auch kleine Details immer verbessern. Erling spielt mit so viel Power und ist extrem kaltschnäuzig. Bei ihm kann man sich viel abschauen. Auf dem Platz haben wir aber versucht, den Rummel um seine Person auszublenden“, schildert Tigges.

Jetzt freut er sich auf das Zusammenspiel mit seinem künftigen Sturmpartner, einem, der in Köln verehrt wird: Anthony Modeste. Beim FC plant man Tigges als zweite Spitze neben dem 34-Jährigen ein. Tigges ist zuversichtlich, dass das Zusammenspiel klappen wird: „Wir sind beide sehr präsente Spieler in der Box. Der FC schlägt viele Flanken. Zu zweit im Strafraum ist es dann noch einmal gefährlicher.“ Auch von Modeste könne er sich einiges abschauen, insbesondere dessen Qualitäten im Strafraum. Tigges’ Ziel: „Ich möchte ein wichtiger Teil der Mannschaft werden. Wenn dann ein paar Tore dazu kommen würden, wäre mir das recht. Zunächst steht aber im Fokus, fit zu werden.“ Dann werden auch die Erinnerungen an das Zustandekommen der Narbe verblassen.