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Rhein-DerbyBayer 04 zu stark für den 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
tor 2:0 leverkusen köln

Kai Havertz trifft zum 2:0, Timo Horn ist geschlagen.

Leverkusen – Auch wenn die Talfahrt des 1. FC Köln nach der Corona-Pause weitergeht, umfassende Unzufriedenheit herrschte nicht nach dem 1:3 (0:2) im Derby bei Bayer 04 Leverkusen. Denn dank des 2:2 von RB Leipzig im Parallelspiel gegen Fortuna Düsseldorf wurden dem FC die Sorgen um den Klassenerhalt, ein treuer Begleiter gerade in der Hinrunde, am Mittwochabend noch ein gewaltiges Stück kleiner.

Ein Abstieg der Kölner ist nur noch rechnerisch möglich – sechs Punkte und 15 Tore müsste die Fortuna an den verbleibenden beiden Spieltagen aufholen. Viel selbst dazu beigetragen hat der FC aber nicht. Deutlich mehr zufriedene Gesichter gab es auf Leverkusener Seite. Nicht nur konnte ein Teil der Schmach aus dem Hinspiel vergessen gemacht werden. Bayer 04 blieb dank des Sieges mit einem Punkt Vorsprung auf Gladbach auf Champions-League-Platz vier. Leipzig auf Rang drei ist nur noch drei Punkte entfernt.

Mehrere Wechsel in beiden Teams

Sowohl Peter Bosz als auch Markus Gisdol hatten im Vergleich zu den jeweils enttäuschenden Auftritten am Wochenende – Bayer 04 kam gegen Schalke nur zu einem 1:1, der FC unterlag Union Berlin 1:2 – mehrere Wechsel vorgenommen. Bei Leverkusen gab unter anderem Kevin Volland sein Startelf-Debüt nach auskurierter Syndesmose-Verletzung. Florian Wirtz, jüngster Torschütze der Bundesliga-Historie, saß gegen seinen Ausbildungsverein zunächst auf der Bank. FC-Trainer Gisdol reagierte noch deutlicher und nahm Kapitän Jonas Hector, Mark Uth sowie Florian Kainz aus Leistungsgründen aus der Mannschaft – dafür begann Köln erstmals seit November 2019 mit einer Doppelspitze: Neben Jhon Córdoba durfte Anthony Modeste stürmen. Flankiert wurden sie von Dominick Drexler und dem 18 Jahre alten Jan Thielmann. Beim überraschenden 2:0-Hinspielsieg hatte Thielmann debütiert und seinen Anteil am Erfolg geleistet.

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Doch von dem Mitte Dezember gezeigten Elan ist beim FC schon lange nicht mehr viel zu sehen. Und der Post-Corona-Absturz setzte sich im Dauerregen in der Bay-Arena zunächst ungebremst fort. Fünf Eckbälle standen für drückend überlegene Leverkusener nach sieben Minuten in der Statistik – den fünften drückte Sven Bender mit der Fußspitze ins lange Eck.

Czichos mit einem brutalen Foul an Volland

Der FC verweigerte weitgehend den Ballbesitz und ließ die Werkself ungestört kombinieren. Einzig ein brutales Foul von Rafael Czichos an Rückkehrer Volland in der 21. Minute blieb in Erinnerung, was der Ex-Nationalspieler auf wundersame Weise unbeschadet überstand. Ähnlich überraschend durfte der FC-Verteidiger auf dem Rasen verweilen, Schiedsrichter Sven Jablonski beließ es bei Gelb. Als Wachrüttler für den FC diente der Tritt von Czichos nicht – Köln stand weiter tief und stolperte von einer Verlegenheit in die nächste. Kurz vor der Pause spiegelte dann auch das Ergebnis die Kraftverhältnisse etwas besser wieder: Leon Bailey war bis zur Grundlinie durchgekommen, seine abgefälschte Hereingabe verwandelte Kai Havertz ohne große Probleme zum 2:0 (40.).

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Trotz des abermals ernüchternden Auftritts schien FC-Trainer Gisdol in der Halbzeit keine Notwendigkeit zu sehen, personelle Akzente zu setzen. Es änderte sich zunächst nichts am Spielgeschehen. Erst ein Distanzschuss von Thielmann (53.) brachte Leben in den Kölner Auftritt. Bayer 04 machte plötzlich in vielen Szenen einen Meter weniger oder traf die falsche Entscheidung. Nachdem Volland einen Konter leichtfertig verspielt hatte, traf FC-Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw nach einer Ecke von Rexhbecaj per Kopf zum 1:2 (59.).

Wenig später wurden aus Leipzig zwei Tore für RB gegen Fortuna Düsseldorf gemeldet, die den FC-Klassenerhalt unabhängig vom Ergebnis in Leverkusen perfekt erscheinen ließen – allerdings nur für kurze Zeit. Denn es folgten schlechte Minuten für die Kölner: Das 3:1 des überragenden Moussa Diaby (83.) und die beiden späten Düsseldorfer Tore in Leipzig. Trotz des Derbysiegs wird Bayer 04 an den letzten beiden Spieltagen mehr um sein Saisonziel, die Champions League, zittern, als der FC um seines, den Klassenerhalt.