Der Kölner Offensivspieler ist erkrankt. Doch auch Gegner Freiburg hat ebenso wie der Drittletzte Mainz große personelle Sorgen.
Rückt Justin Diehl nach?Der 1. FC Köln bangt erneut um Mark Uth
Die Tribüne im Franz-Kremer-Stadion war am Mittwoch bestens besetzt. Den Feiertag und das herrliche Wetter bei Temperaturen von 25 Grad und Sonnenschein nutzten viele Fans, um sich das Training des 1. FC Köln anzuschauen. Und der Mannschaft im sportlichen Überlebenskampf in der Bundesliga ihre Unterstützung zu versichern.
Doch eine der wenigen Offensiv-Hoffnungen im Kader bekamen die Anhänger nicht zu sehen: Trainer Timo Schultz musste beim Start der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den SC Freiburg (Samstag, 18.30 Uhr, Sky) auf Mark Uth verzichten. Der 32-Jährige, der nach seiner Einwechslung am Sonntag in Mainz (1:1) für Impulse gesorgt, das Spiel an sich gerissen, aber auch eine hochkarätige Torchance vergeben hatte, ist laut Klubangaben erkrankt. Das trifft auch auf Leart Pacarada zu. Der Linksverteidiger hatte zwar in Mainz noch ein Foto aus dem Gästeblock gepostet und zu Beginn der Woche auch individuell trainiert, doch jetzt hat er offenbar einen Rückfall erlitten.
1. FC Köln: Justin Diehl könnte wieder in den Kader rutschen
Neben dem Duo fehlten zudem noch die Langzeitausfälle Davie Selke (Mittelfußbruch) Luca Kilian (Kreuzbandriss), und Dejan Ljubicic, der weiter an den Folgen einer Mandelentzündung laboriert. Justin Diehl dagegen konnte komplett mit dem Team trainieren und dürfte zumindest wieder in den Kader rücken.
Ein Ausfall von Uth würde den FC schmerzen. Zwar ist man in Köln nach den Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre daran gewöhnt, dass der verletzungsgebeutelte Regisseur regelmäßig nicht zur Verfügung steht. Doch mit seinen individuellen Fähigkeiten ist Uth einer der wenigen offensiven Hoffnungsträger. „Mark hat im letzten Drittel eine Qualität, die wir im Kader sonst nicht besitzen“, sagte Schultz nach der Partie in Mainz.
Der Porzer wird gegen Freiburg dringend gebraucht. Denn das Einzige, was dem FC im Kampf gegen den Abstieg noch helfen könnte, ist eine Siegesserie im Saisonendspurt. Bei fünf Punkten Rückstand auf Mainz und sieben auf Bochum und Union Berlin und nur noch drei ausstehenden Partien ist eine solche alternativlos. Aber mit ähnlich torungefährlichen Auftritten wie in weiten Teilen der Spielzeit wird es keine Serie geben.
Durchgesickert: Union wird sich offenbar von Trainer Bjelica trennen
Zugutekommen könnte dem FC allerdings, dass beim Gegner SC Freiburg die Personallage insbesondere in der Defensive äußerst angespannt ist. Der scheidende Erfolgstrainer Christian Streich muss bereits auf die verletzten Innenverteidiger Matthias Ginter, Philipp Lienhart und Kenneth Schmidt verzichten. Zudem ist für Kiliann Sildillia nach seiner Roten Karte gegen Wolfsburg (1:2) die Saison vorzeitig beendet. Da auch Nicolas Höfer nach seiner zehnten Verwarnung gesperrt ist und Senkrechtstarter Merlin Röhl wegen eines Faserrisses weiterhin keine Option ist, muss Streich auch im Zentrum improvisieren: „Wir haben keine Sechser mehr. Da spielen wir mit jemandem, der noch nie Sechser gespielt hat.“
Es ist also vielleicht weniger die Traute in die eigenen Fähigkeiten, sondern es sind mehr die Probleme der Mitkonkurrenten, aus denen sich die Kölner Hoffnung speist und an die man sich klammert. Mainz hat das Remis gegen Köln teuer bezahlt, der FSV muss am Sonntag in Heidenheim auf die gesperrten Leistungsträger Nadiem Amiri und Brajan Gruda verzichten. Phillipp Mwene flog vom Platz, und der wuchtige Angreifer Karim Onisiwo brach sich drei Finger und wurde operiert.
Beim 1. FC Union Berlin, der am Sonntag im ultimativen Keller-Duell auf den VfL Bochum trifft, gibt es zwar weniger Personalsorgen, dafür aber Unruhe. Zum absolut unmöglichen Zeitpunkt sickerte jetzt durch, dass der Klub und Trainer Nenad Bjelica im Sommer getrennte Wege gehen werden. Das berichten mehrere Medien. Der Kroate hatte nach einem dramatischen Absturz des Königsklassen-Teilnehmers erst Ende November 2023 für Vereinslegende Urs Fischer übernommen, die „Eisernen“ stabilisiert und ins Mittelfeld gebracht.
Doch dann folgte wieder ein Rückfall, der einstige Vorsprung von neun Zählern auf den Relegationsplatz ist für Union auf zwei Punkte zusammengeschmolzen. Eine Weiterentwicklung der Mannschaft traut man Bjelica offenbar nicht zu.