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Stürmer spielt erstmals in 2. BundesligaDarum blieb Luca Waldschmidt dem 1. FC Köln treu

Lesezeit 4 Minuten
Stürmer Luca Waldschmidt vom 1. FC Köln leitet einen Angriff im Testspiel gegen Rheingold Poll ein.

FC-Stürmer Luca Waldschmidt während des ersten Testspiels in der Vorbereitung gegen Poll

Mit dem 1. FC Köln spielt der siebenfache Nationalspieler Luca Waldschmidt erstmals in der 2. Liga – aus Gründen

Am Freitag tritt Luca Waldschmidt mit dem 1. FC Köln im zweiten Spiel der Saisonvorbereitung in seiner Geburtsstadt Siegen an. Für die heimischen Sportfreunde, die in der Oberliga Westfalen antreten, hat der 28-Jährige, der im hessischen Dillenburg aufwuchs, aber weder mal gespielt noch sonst größeren Kontakt. Doch Siegens Torwart, den kennt er. Und zwar sehr gut. „Mein bester Kumpel spielt dort. Im Tor“, berichtete der Offensivspieler, der mit dem gleichaltrigen Julian Bibleka von 2010 bis 2015 das NLZ von Eintracht Frankfurt durchlief.

Während Waldschmidt seinerzeit der Sprung zu den Profis gelang und er am 25. April 2015 sein Bundesliga-Debüt für die SGE gab, ging es für seinen Freund zur neuen Saison bei der Eintracht nicht mehr weiter, Bibleka wechselte zur Spvgg 05 Oberrad. Doch die gemeinsam erlebte Zeit prägte. Am Freitag sieht man sich nun im Leimbachstadion (16 Uhr) wieder. Die Anstoßzeit ist eher suboptimal gewählt. Jedenfalls dann, wenn man das zwei Stunden später angepfiffene EM-Viertelfinale zwischen Gastgeber Deutschland und Spanien sehen will. Waldschmidt trug es mit Humor. Dann habe man eben „Public Viewing“ auf der Rückfahrt im Bus, das sei „auch nicht so schlecht“. Bis zu den Nationalhymnen und zum Anstoß indes wird man indes nicht fertig sein.

1. FC Köln: Waldschmidt trifft im Testspiel auf besten Freund

Waldschmidt hat ebenfalls schon mal für die Nationalmannschaft gespielt. Das letzte seiner sieben Länderspiele bestritt er am 17. November 2020. Der Gegner damals war: Spanien. Und der Spielausgang historisch. Mit dem 0:6 in Sevilla kassierte Deutschland die höchste Länderspielpleite seit 1909. Nach rund einer Stunde wurde er von Joachim Löw ausgewechselt. Ob es was mit diesem Spiel zu tun hat, dass Waldschmidt fortan keine Rolle mehr beim DFB-Team spielte, muss so nicht sein, denn es waren an dem Abend einfach alle schlecht. Doch Fakt ist, dass er danach nie mehr eingeladen wurde.

Aktuell stellt sich die Frage nach dem Nationalspieler Waldschmidt ohnehin nicht. Der 28-Jährige geht mit dem FC in die 2. Bundesliga. Erstmals in seiner Karriere überhaupt spielt er im Unterhaus. Und dies war lange Zeit so nicht klar gewesen. Im Gegenteil: Viele hatten mit seinem Weggang gerechnet, zumal auch die Verhandlungen zwischen Köln und seinem bisherigen Stammverein VfL Wolfsburg schwierig und zäh waren.

Weglaufen ist nicht: Stürmer will Vertrauen zurückzahlen

Doch man einigte sich, Waldschmidt unterschrieb beim FC einen Vertrag bis 2027. Und erklärte erstmals die Gründe seinen Verbleib: „Ich habe ja schon oft gesagt, dass ich mich in Köln extrem wohlfühle. Ich will nicht von Weglaufen reden. Aber ich habe in meiner Karriere in schwierigen Situationen oft einen Neuanfang gesucht. Diesmal habe ich bewusst gesagt, dass ich das Vertrauen, dass mir beim FC entgegen gebracht wurde, zurückzahlen will. Ich will Gas geben und zeigen, was wir erreichen können.“

Die vergangene Saison war nicht nur für seine Mannschaft, sondern auch für Waldschmidt überhaupt nicht nach Wunsch verlaufen. Er erzielte nur drei Tore, vergab beim Abstiegsendspiel in Mainz (1:1) einen Elfmeter, brach sich zudem das Wadenbein. Doch im Mannschaftskreis habe man sich zusammengesetzt und über die Situation gesprochen. Es war nicht nur eine Rückschau, sondern auch ein Ausblick auf eine womöglich schwierige Saison in der Zweiten Liga und mit einer Transfersperre.

Die Erkenntnis: „Jeder hat natürlich gesagt, dass das nicht der Anspruch ist, den wir haben und wissen, dass wir das besser machen können. Wichtig ist, dass wir aus solchen Situationen wieder aufstehen und sagen, dass wir da wieder rauskommen. Es spricht für den Verein, dass viele Spieler hier geblieben sind. Ich glaube nicht, dass das bei jedem Verein so gewesen wäre“, sagte Waldschmidt, dessen Blick aber jetzt nach vorne geht. Die Vergangenheit sei abgehakt. „Jetzt geht es bei null los und wir wollen so erfolgreich sein, wie es nur möglich ist.“ Der Kader ist im Gros zusammengeblieben, der neue Trainer Gerhard Struber einer mit „viel Energie. Wir haben eine gute Mannschaft. Ich glaube, wir sind da gut aufgestellt.“

Waldschmidt selbst sieht sich in seiner zweiten Saison am Geißbockheim noch mehr gefordert. Er will Verantwortung übernehmen: „Es ist ganz klar, dass ich mit Leistung und Führung vorneweg gehen will. “