Der von Verletzungen zurückgeworfene Schwede landete nicht beim belgischen Erstligisten KAS Eupen.
Es war nicht der MedizincheckDarum zerschlug sich der Wechsel von Ex-FC-Stürmer Sebastian Andersson
Sebastian Andersson macht gerade die bitterste Zeit seiner bisherigen Karriere durch. Er kämpft um seine Laufbahn. Sein letztes Profispiel für den 1. FC Köln absolvierte der Stürmer am 1. April 2022 – bis dato war dies überhaupt sein letzter Einsatz im Profigeschäft.
Nach seiner Knie-Operation, die beim FC höchst umstritten war, fiel der Schwede die komplette Bundesliga-Saison 2022/23 aus. Auch wenn sich der Mittelstürmer zwischenzeitlich zumindest bereit zum Training gemeldet hatte, so musste er über eine lange Zeit auch mit deutlichen finanziellen Einbußen leben. Die Berufsgenossenschaft, die nach sechs Wochen Ausfallzeit einspringt, übernahm nur einen kleinen Teil seines üppigen Gehalts in Köln.
Sebastian Andersson soll in KAS Eupen erneut durch den Medizincheck gefallen sein
Jetzt verbreitete sich schnell eine Meldung, die ins Bild passte: Der immer wieder von Verletzungen zurückgeworfene 32-Jährige soll beim belgischen Erstligisten KAS Eupen erneut durch den Medizincheck durchgefallen sein. Der Wechsel habe sich deshalb logischerweise auch zerschlagen. Quelle war ein Tweet eines belgischen Journalisten.
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Das Problem an dieser Meldung – sie soll so nicht stimmen. Das erklärte zumindest Eupens Generaldirektor Christoph Henkel auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Leider sind die Mitteilungen dazu nicht korrekt. Wir haben uns mit einer Verpflichtung von Sebastian beschäftigt und uns schlussendlich aber für Alfred Finnbogasson entschieden. Es war eine sportliche Entscheidung.“ Der Spieler habe lediglich einen Fitnesstest absolviert, den er ohne Probleme bestanden habe. Henkel hat selbst eine lange FC-Vergangenheit. Unter anderem war er von 1997 bis 2011 Nachwuchsleistungszentrums-Leiter am Geißbockheim, seit 2012 ist er beim aufstrebenden Klub im deutschsprachigen Teil von Belgien aktiv.
Trainiert wird Eupen vom früheren Bundesliga-Trainer Florian Kohfeldt, der sich anstelle von Andersson für den ehemaligen Augsburger Finnbogason (34) entschied und zudem mit Bartosz Bialek (21) einen weiteren neuen Stürmer im Kader begrüßen kann, der vom VfL Wolfsburg ausgeliehen wurde. Für Andersson war deshalb kein Platz mehr.
1. FC Köln: Vertrag von Andersson lief Ende Juni aus
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Angreifer Wechselabsichten gehabt, doch erst zerschlug sich ein Transfer vom FC zu Grasshopper Zürich, dann zu Bröndby IF. Auch damals hieß es, Andersson habe in Dänemark den Medizincheck nicht bestanden.
Möglich ist dies, doch Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielerabteilung beim FC, sprach vielmehr anschließend davon, dass sich Andersson und der dänische Traditionsklub nicht über einen Wechsel einig geworden seien. Der Vertrag des Mittelstürmers in Köln war am 30. Juni 2023 ausgelaufen. Der 1. FC Köln spart somit das Gehalt von rund zwei Millionen Euro, das Andersson verdient haben soll, das ihm aufgrund seiner Krankheitsgeschichte in der vergangenen Saison aber ohnehin längst nicht mehr in der Höhe ausgezahlt worden war.
Im Juni erklärte Andersson dann in der „Bild“, dass er sich fit und bereit für eine neue Aufgabe fühle: „Mir geht es wirklich gut. Mein Körper – speziell mein Knie – fühlt sich sehr gut an und ich habe keinerlei Probleme mehr“, hatte Andersson erklärt. „Keine Schmerzen. Keine Sorgen. Keine Beschwerden. Von daher genieße ich gerade jeden Moment nach einer harten Zeit, in der mich eine einzige Verletzung so lange beschäftigt hat.“
Das aktuelle Transferfenster schließt bereits am kommenden Freitag. Da Andersson allerdings vertragslos ist, kann der Schwede auch danach noch wechseln.