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TV-Gelder und mehrDer 1. FC Köln hat noch wichtige Ziele im Saison-Endspurt

Lesezeit 4 Minuten
Jan Thielmann (oben) feiert den doppelten Kölner Torschützen Timo Hübers nach dessen Tor zum 4:2 gegen Hertha BSC.

Jan Thielmann (oben) feiert den doppelten Kölner Torschützen Timo Hübers nach dessen Tor zum 4:2 gegen Hertha BSC.

Für den 1. FC Köln lohnt es sich absolut, im Saisonfinale noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren.

Der 1. FC Köln hat eine Saison mit Höhen und Tiefen durchlaufen. Eine, in der viel passiert ist und die nicht selten nervenaufreibend war. Doch spätestens nach dem 5:2-Sieg am Freitagabend gegen Hertha BSC wird so mancher FC-Fan gedacht haben: Schade, dass diese Saison schon bald vorbei ist. Läuft doch gerade alles so sehr nach Wunsch.

Den vorzeitigen Klassenerhalt perfekt gemacht hatte die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart bereits am vergangenen Spieltag, als der FC in Leverkusen 2:1 gewann. Der FC wird Mitte August in die fünfte Bundesliga-Spielzeit in Folge gehen. Das war das Hauptziel, das trotz eines Tiefs im Frühjahr am Ende souverän erreichte wurde. Durch die drei Zähler vom Freitag wurde zudem die angepeilte 40-Punkte-Marke übertroffen, mit nunmehr 41 Punkten haben sich die Kölner als Tabellenzehnter ins gesicherte Mittelfeld vorgeschoben.

Zwei Spiele sind noch zu absolvieren, am Samstag (15.30 Uhr) tritt die Mannschaft von Steffen Baumgart bei Werder Bremen an, am 34. Spieltag könnte dann die ganze Bundesliga nach Müngersdorf schauen, wenn der FC Bayern in Köln spielt. Und dieser FC, das zeigten die vergangenen Spiele eindrucksvoll, vermittelt nicht den Eindruck, im Saisonendspurt nachzulassen. Dafür wird schon Baumgart mit seinem Trainerteam sorgen.

„Wenn man den Charakter der Mannschaft kennt, sehe ich keine Gefahr, dass wir jetzt in einem Spiel auch nur einen Meter weniger gehen. Vor allem mit dem Mann mit der Schiebermütze an der Seitenlinie“, sagt auch Thomas Kessler, der Leiter der Lizenzspielerabteilung. Und Mittelfeldspieler Florian Kainz meint: „Wir haben gegen Hertha nicht nachgelassen und werden das auch jetzt nicht tun. Wir haben die richtige Einstellung und viel Qualität.“ Und für die Kölner lohnt es sich, im Endspurt noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren.

Der FC kann noch einen einstelligen Tabellenplatz erreichen

Ausgeschlossen ist das nicht, dafür müsste allerdings fast alles nach Wunsch laufen. Mainz liegt vier Punkte vor dem Baumgart-Team und hat ein um sechs Treffer besseres Torverhältnis, allerdings ebenfalls keine leichten Aufgaben vor sich (gegen Stuttgart, in Dortmund). Theoretisch kann der FC auch noch Eintracht Frankfurt abfangen (46 Punkte, Torverhältnis plus fünf), doch dafür bräuchten die Kölner auf jeden Fall zwei Siege und müssten darauf hoffen, dass der Pokalfinalist seine Partien bei Schalke 04 und gegen Freiburg verliert.

Die Kölner können die Saison erneut vor Erzrivale Gladbach beenden

Das gelang bereits in der vergangenen Spielzeit, als Baumgarts Team hervorragender Siebter und Borussia Zehnter wurde. In den Jahren zuvor schien dieses Szenario noch vergleichsweise utopisch. Während Gladbach zwischen 2018 und 2021 auf Platz fünf, vier und acht einlief und im März 2021 sogar noch im Achtelfinale der Champions League gegen Manchester City stand (0:2, 0:2), musste sich der FC erst zum Wiederaufstieg kämpfen und verhinderte zweimal nur knapp als Tabellen-14. und durch eine erfolgreiche Relegation den erneuten Gang in die 2. Bundesliga.

Große Emotionen in Müngersdorf erwartet

Für den FC stehen noch mindestens 2,3 Millionen Euro auf dem Spiel

So viel gibt es zusätzlich, wenn die Kölner einen Platz in der TV-Geld-Tabelle gutmachen. Derzeit nehmen sie Rang zwölf ein. In der vergangenen Spielzeit kassierte der Klub rund 50 Millionen Euro. Zum Vergleich: Durch die beschlossene Erhöhung der Preise für Saisontickets generiert der Verein Mehreinnahmen in Höhe von knapp einer Million Euro. Allerdings kassiert der FC nur unter einer Bedingung mehr Geld: Die im TV-Ranking vor dem FC platzierte TSG Hoffenheim muss absteigen. Das ist bei nur zwei Punkten Vorsprung auf Schalke (16.), drei auf Stuttgart (17.) und einem ambitionierten Restprogramm (gegen Union, in Stuttgart) zumindest nicht ausgeschlossen, vielleicht erst in der Relegation. Mainz in der Bundesliga zu überholen, würde nicht ausreichen, um den in der TV-Tabelle einen Platz vor Köln platzierten FSV auch dort zu überflügeln.

Und dann ist da die Aussicht auf den ganz großen Showdown am 34. Spieltag in Müngersdorf – mit allen denkbaren Emotionen

„Wir können das Zünglein an der Waage sein“, sagte nach dem Hertha-Sieg Kölns Abwehrchef Timo Hübers. Was er meint: Der FC könnte im Titel-Fernduell eine entscheidende Rolle spielen. Die Kölner empfangen den FC Bayern, Dortmund spielt zeitgleich gegen Mainz. Doch unabhängig vom Titelduell wird in Köln auch Wehmut aufkommen: Mit Kapitän Jonas Hector, der seine Karriere beendet, dem langjährigen Stammtorhüter Timo Horn und Ellyes Skhiri verlassen prägende Spieler den Verein. Trainer und Teamkollegen werden alles dafür tun, um dem Trio diesen Abschied zu versüßen.