Der 1. FC Köln hat den 50 000 im Stadion gegen Hertha BSC einen fabelhaften Freitagabend geboten.
FC in der Analyse„Über 90 Minuten Vollgas“ – FC-Fans erleben wilden Abend in Müngersdorf
Es passte zu diesem Spiel, dass der Kölner Abwehrchef mit seinem zweiten Treffer des Abends die Entscheidung herbeiführte: Die 69. Minute lief, der 1. FC Köln führte 3:2, als Linton Maina von links in den Strafraum spielte. Die Flanke kam eher unvorteilhaft für Timo Hübers, doch das hielt den Verteidiger nicht davon ab, zum 4:2 zu treffen: Hinter dem Rücken lenkte er den Ball mit dem Außenrist ins Berliner Tor und musste anschließend selbst lachen: Über seine kuriose Tat, über dieses wahnsinnige Spiel.
Und darüber, dass der 1. FC Köln den 50 000 im Stadion einen fabelhaften Freitagabend geboten hatte, den Denis Huseinbasic in der 81. Minute mit seinem Tor zum 5:2-Endstand beschloss. „Wir haben über 90 Minuten Vollgas gegeben“, lobte Baumgart hinterher. Kapitän Jonas Hector sagte: „Ich bin sehr stolz. Das ist cool an so einem Freitagabend bei dieser Atmosphäre.“
Zwar hatten die Hauptstädter Davie Selkes Führung aus der achten Minute durch Lucas Tousart (18.) zwischenzeitlich ausgeglichen und waren sogar in Führung gegangen, als Stevan Jovetic nach einer halben Stunde zum 2:1 traf. Doch die Kölner hatten sich nicht beirren lassen und gegen eine absurd schwach verteidigende Gäste-Elf nie nachgelassen: Timo Hübers (39.) und Ellyes Skhiri (43.) stellten noch vor der Pause auf Sieg, Timo Hübers sorgte in der 69. Minute für die Entscheidung, Huseinbasic legte nach. Es war der erste Kölner Heimsieg seit dem 12. Februar, mit nun 41 Punkten ist auch das Saisonziel erreicht.
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Davie Selke trifft zur frühen Führung für den 1. FC Köln
Acht Minuten waren absolviert, als Martel aus dem rechten Halbfeld eine Flanke vor das Berliner Tor schlug. Selke zog zum zweiten Pfosten und wuchtete sich in den Ball. Übersprang Uremovic und köpfte zur Führung ein. Beide Spieler blieben anschließend liegen, doch war die Aktion kein Fall für den Video-Assistenten.
Dennoch wurde Uremovic lange behandelt, der Kroate konnte nicht weitermachen. Selke schickte die Ärzte zwar zunächst fort. Doch eine Viertelstunde später war auch sein Einsatz vorüber. Tigges kam für den Torschützen, der unter Schwindel litt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Hertha ausgeglichen. Marco Richter hatte die rechte Kölner Abwehrseite ausgedribbelt, Schindler war zwar noch an den Ball gekommen, hatte aber direkt in Tousarts Füße gespielt. Damit nicht genug: Den folgenden Schuss fälschte Schindler auch noch unhaltbar ab.
Knapp zehn Minuten später hätte Schindler seine Aktion halbwegs vergessen machen können, doch scheiterte er mit seinem Kopfball nach Mainas überragender Vorarbeit an Berlins Keeper Oliver Christensen. Statt der Kölner Führung sahen die Zuschauer im ausverkauften Stadion, wie Berlin mit der zweiten Aktion das zweite Tor erzielte. Lukebakio spielte Jonas Hector aus und passte ins Zentrum, wo Altstar Stevan Jovetic frei durchgelaufen war und locker einschob (33.).
Doch der FC schlug zurück. Florian Kainz zog einen Freistoß von links scharf an den ersten Pfosten, Timo Hübers lief in den Ball und verlängerte zum Ausgleich. Damit nicht genug, nur wenige Minuten später begann Tigges einen Sprint auf der linken Seite, Maina zündete die zweite Stufe, überlief den Kollegen und spielte an den Strafraum, wo Skhiri zum 3:2 traf.
Die Zuschauer waren außer sich, Müngersdorf erlebte eine erste Hälfte wie im Rausch, während die Hertha auseinanderfiel.
1. FC Köln vergibt Chance um Chance
Die Partie blieb wild. Berlin verteidigte fürchterlich, und Köln vergab Chance um Chance. Erst legte der eingewechselte Thielmann einen Ball für Tigges auf, den Christensen irgendwie parierte. Kurz darauf leitete Berlin mit einer kurios verunglückten Freistoßvariante eine Kölner Konterchance ein, die Thielmann spektakulär vergab.
Sekunden später lenkte Christensen Ljubicics Schuss über die Latte, den folgenden Eckball köpfte Hübers ans Aluminium. Innerhalb von 100 Sekunden vergab Köln gleich dreimal die Gelegenheit, das Spiel zu entscheiden.
Die Zuschauer freuten sich zwar über beste Unterhaltung. Doch die Trainer litten schwer unter dem Abenteuerfußball. Der FC vergab weitere Chancen, die Gäste verfielen in Agonie. Und am Ende durfte Steffen Baumgart jubeln, weil Hübers und Huseinbasic trafen. Für Berlin dagegen bleiben die Zeiten extrem schwer.