- Der 1. FC Köln ist mit drei Niederlagen in die neue Saison gestartet und steht unter Druck.
- FC-Trainer Markus Gisdol stehen dabei jede Menge Möglichkeiten in der Offensive offen.
- Hoffnung macht den Kölnern außerdem eine eindrucksvolle Statistik.
Köln – Der 1. FC Köln bestreitet am vierten Spieltag bereits sein drittes Heimspiel: Gegner am Sonntag um 15.30 Uhr ist Eintracht Frankfurt.
Gegen die Hessen hat der FC in den vergangenen 26 Jahren nur eine seiner 16 Heimpartien verloren (2017 mit 0:1). 300 Zuschauer sind für die Begegnung zugelassen.
Die Ausgangslage
Der 1. FC Köln steht schon früh in der Saison unter Druck. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol ist nicht nur mit drei Niederlagen in die neue Spielzeit gestartet, sondern insgesamt schon seit 13 Bundesliga-Spielen sieglos (vier Remis, neun Niederlagen). In der Bundesliga-Geschichte des FC gab es nur drei längere Serien ohne Sieg als die aktuelle, zuletzt in der Abstiegssaison 2017/18 (16).
Frankfurt dagegen hat sieben Punkte auf dem Konto und ist saisonübergreifend seit sieben Spieltagen ungeschlagen. Die Eintracht ist in der Bundesliga seit fünf Auswärtsspielen ungeschlagen und holte dabei 13 von 15 möglichen Punkten (vier Siege, ein Remis). Frankfurt ist allerdings ein Gegner, der dem FC zuletzt durchaus lag.
Spektakulär war der Kölner Auswärtssieg im Dezember 2019: Der FC drehte einen 0:2-Rückstand in einen 4:2-Sieg. Jonas Hector, Sebastiaan Bornauw, Dominick Drexler und Ismail Jakobs trafen für die Gäste in Halbzeit zwei. Im Juni trennten sich beide Mannschaften 1:1, die Kölner Führung durch Florian Kainz (45.) glich Bas Dost aus (72.).
Frankfurts Starspieler
Mit André Silva hat die Eintracht einen der aktuell torgefährlichsten Bundesligaspieler in ihren Reihen. Der portugiesische Stürmer hat seit dem Neustart der Liga im Mai elf Tore erzielt – nur Robert Lewandowski traf in diesem Zeitraum häufiger (16). Silva verkörpert den modernen Typus des Neuners: Der 24-Jährige läuft aggressiv an, besticht durch einen enormen Aktionsradius und ist im Sturmzentrum kaum vom Ball zu trennen.
Kölner Personalien
Beim 1. FC Köln haben sich die Verletzungssorgen reduziert. Neben Innenverteidiger Jorge Meré und Rechtsverteidiger Benno Schmitz kehren mit Ismail Jakobs, Anthony Modeste und Sebastian Andersson gleich drei Offensivspieler nach Verletzungen zurück. Der Schwede Andersson, der sich in dieser Woche von einem Kniespezialisten behandeln ließ, soll wieder voll einsatzfähig sein. Jakobs und Neuzugang Marius Wolf sind laut Gisdol „prädestiniert für die Startelf“ und bilden somit die neue Flügelzange. Mit Torjäger Modeste hat der Trainer zudem eine neue Option für die Offensive, der Franzose ist nach dreiwöchigem Aufbautraining fit. Kapitän Jonas Hector fällt dagegen wegen Nackenschmerzen weiter aus. Mittelfeldspieler Ondrej Duda kam zwar angeschlagen von einer Länderspielreise mit der Slowakei zurück, konnte aber am Samstagnachmittag wieder trainieren. Routinier Marco Höger erlitt im Training eine leichte Bänderverletzung im Knie.
Stimmen zur Partie
Markus Gisdol (1. FC Köln): „Frankfurt ist eine Mannschaft, die sehr gewachsen und sehr reif ist. Sie spielen physisch und körperbetont Fußball. Im Zweikampfbereich muss man zu 100 Prozent dagegenhalten. Aber ich weiß, wie wir gearbeitet haben. Die Basis ist vorhanden. Körperlich darf man gegen Frankfurt keinen Meter preisgeben. Erfreulich ist der Blick auf unser Personal. Klar, wir haben noch den einen oder anderen Ausfall, aber es hat sich einiges getan.“
Adi Hütter (Eintracht Frankfurt): „Wir wollen das Spiel in die Hand nehmen, spielbestimmend sein. Der Gegner ist angeschlagen, aber angeschlagene Gegner sind gefährlich. Deshalb müssen wir konzentriert sein. Ich gehe auch davon aus, dass Köln etwas probieren wird, auch sie haben neue Spieler an Bord und werden sicher etwas umstellen. Grundsätzlich habe ich keine Angst, dass wir einen Knick bekommen könnten. Wenn wir unsere Leistung bringen, bin ich zuversichtlich, in Köln zu gewinnen.“
Das sagen wir
Die Kölner wissen fast nicht mehr, wie süß ein Sieg schmeckt. Letztmals gewann der FC ein Punktspiel am 6. März (2:1 in Paderborn) – damals wurde noch vor ausverkauften Stadien gespielt. Der Druck auf die Mannschaft und die Verantwortlichen nimmt zu. Trainer Markus Gisdol erhält allerdings noch die volle Rückendeckung der Bosse. Bereits nach dem 1:3 gegen Gladbach hatte Sportchef Horst Heldt auf die Frage, ob es nun eng für Coach Gisdol werde, klar „nein“ geantwortet und betont, dass alle – vom Sportchef bis zum Einwechselspieler – in der Verantwortung stünden.
Doch klar ist auch, dass Gisdol liefern und der FC punkten muss. Andernfalls wäre er wohl schon wieder in der Tabelle abgeschlagen, und eine Aufholjagd wie in der vergangenen Saison lässt sich nicht beliebig oft wiederholen. Einfach werden die kommenden drei Aufgaben für den FC aber wahrlich nicht: Frankfurt kommt mit viel Selbstvertrauen, Stuttgart legt sein ganzes Hauptaugenmerk auf das Heimspiel gegen die Kölner. Und danach kommt der FC Bayern München nach Müngersdorf.
Mögliche Aufstellungen
1. FC Köln: Horn - Schmitz, Bornauw, Czichos, Katterbach - Skhiri, Özcan - Wolf, Duda, Jakobs - Andersson.Eintracht Frankfurt: Trapp - Abraham, Hasebe, Hinteregger - Ilsanker, Rode - Toure, Kamada, Zuber - Dost, Silva.
Das könnte Sie auch interessieren:
