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Kommentar nach dem Union-SpielDer FC braucht dringend mehr Durchschlagskraft

Lesezeit 2 Minuten
Baumgart_Union

Steffen Baumgart am Freitagabend in Berlin. 

Köln – Manchmal sind Stadionbesuche ja ein eher zweifelhaftes Privileg, doch am Freitagabend war es im Stadion An der Alten Försterei in Berlin-Köpenick zwar lausig kalt. Die Zuschauer auf den ausverkauften Rängen hatten jedoch ein deutlich besseres Fußballerlebnis als die Fans daheim im zwar gemütlichen, aber doch deutlich weniger stimmungsvollen Wohnzimmer.

Ausverkauftes Stadion, Flutlicht, dazu die Rückkehr der Ultras beider Lager: Es zeigte sich einmal mehr, dass der Bundesligafußball bei weitem nicht nur vom Spektakel auf dem Rasen lebt. Die Atmosphäre gibt dem Betrieb die Bedeutung, die durch das Auftreten der Fußballer allein nicht zu erklären wäre. Das liegt gar nicht an fehlender Qualität. Im Gegenteil sind die Profiteams der Gegenwart athletisch wie taktisch derart stark, dass sie einander kaum erlauben, Szenen für die Galerie zu bieten.

Kein schlechtes Spiel

Das 0:1 am Freitagabend war für die Kölner samt Anhang zwar eine Enttäuschung. Ein schlechtes Spiel hatten die Zuschauer dennoch nicht gesehen: Im Gegenteil war der Plan der Berliner, die seit dem Abschied ihres Offensivstars Max Kruse Probleme haben, Tore zu erzielen, zu 100 Prozent aufgegangen. Auch die Kölner hatten zuletzt Schwierigkeiten: Nur in einem ihrer letzten zehn Bundesligaspiele erzielten sie mehr als ein Tor, und weil am Freitag auch noch Anthony Modeste fehlte, ihr Zielspieler im Angriff, wäre ein 0:0 auswärts ein großer Erfolg gewesen, hätte man damit doch zumindest den 1. FC Union auf Distanz gehalten.

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Doch weil Hector patzte, kassierte der FC das eine Tor, das den Berlinern an diesem Abend genügte. Angesichts der weiteren Resultate des Spieltags dürfen die Kölner dennoch weiter von der Conference League träumen, zumal Modeste zurückkehren wird und der am Freitag gesperrte Ondrej Duda schon gegen Mainz die Möglichkeiten erweitert.

Kölner Offensivprobleme

Doch scheinen die Probleme grundsätzlich zu sein. Nur Bielefeld und die Hertha haben in der Rückrunde weniger Tore geschossen als Köln. In der zweiten Halbzeit am Freitag schoss der FC keinmal aufs Tor. Die Kölner Mannschaft ist zwar an einem Punkt ihrer Entwicklung angelangt, an dem sie praktisch immer Leistung bringt, auch das taktische Auftreten ist einwandfrei. Union brauchte alle Kraft und einen schweren Fehler des Kölner Kapitäns, um den FC zu schlagen.

Doch um weiter träumen zu können, auch über diese Saison hinaus, muss dringend mehr Torgefahr her.