Der 1. FC Köln steckt im Tabellenkeller fest. Im Netz regt sich Kritik am FC-Trainer.
1. FC Köln im AbstiegskampfFC-Fans stemmen sich gegen Trainer-Debatte – „An Baumgart liegt's bestimmt nicht“
Der 1. FC Köln hat es verpasst, in Freiburg von den Abstiegsrängen wegzuspringen. Mit der 2:0-Pleite am Sonntag bleibt der FC vorerst auf dem Relegationsplatz der Bundesliga: hinter Union Berlin, bei gleicher Punktzahl und Tordifferenz. Allerdings mit weniger geschossenen Toren und einem absolvierten Spiel mehr auf dem Konto, weil die Partie der Hauptstädter gegen den FC Bayern vor zwei Wochen abgesagt werden musste und im neuen Jahr (24. Januar, 2024) nachgeholten wird.
Bereits am Mittwoch steigt nun der Jahresabschluss der Kölner und wie es die Dramaturgie will, wird die Mannschaft von Steffen Baumgart im Hexenkessel An der alten Försterei gegen Union (ab 18:30 Uhr im Liveticker auf ksta.de) antreten.
FC Geschäftsführer Keller erhöht den Druck: „Elementar, dass wir zu Punkten kommen“
Das Ziel der Kölner ist naheliegend: Einen direkten Konkurrenten noch vor Weihnachten einholen und die sportliche Stimmung heben. FC-Geschäftsführer Christian Keller wurde nach dem Freiburg-Spiel deutlich: „In diesem Spiel ist es elementar, dass wir zu Punkten kommen. Sollten wir da leer ausgehen, wäre zwar auch nicht Hopfen und Malz verloren, aber wir spielen gegen einen direkten Konkurrenten. Es geht also um die Frage: Haben wir nach dem Spiel ein Mini-Polster auf die oder haben die ein Mini-Polster auf uns? Ich hätte es gerne zu unseren Gunsten.“
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Nicht zuletzt mit dieser Ansage steht die Kölner Mannschaft unter Druck. Auch Trainer Baumgart bekommt einen solchen mehr und mehr zu spüren. In den sozialen Netzwerken werden die Stimmen seiner Kritiker lauter. „Wann fliegt Baumgart endlich, das kann nicht euer Ernst sein“, kommentiert etwa ein User unter dem Ergebnis-Post des 1. FC Köln auf Instagram und bekommt dafür immerhin über 100 Likes. Das wäre vor einigen Wochen noch unmöglich gewesen.
FC-Fans verteidigen den Trainer: „An Baumgart liegt's bestimmt nicht“
Ein anderer Kommentar indes zeigt, was offenbar die meisten FC-Fans immer noch von der Kölner Misere halten. Sie sehen vor allem den FC-Kader falsch aufgestellt, nicht aber den Trainer in der Diskussion. „Wir verlieren, weil wir ne 2. Liga Truppe zusammen haben. An Baumgart liegt's bestimmt nicht“, heißt es da. Knapp 1000 Likes halten also dagegen.
Ein anderer Kommentar mit rund 700 Unterstützern geht noch ein wenig tiefer und richtet sich zudem direkt an die Baumgart-Kritiker: „Wer hier nen Rausschmiss von Baumgart und oder Keller fordert, hat es nicht verstanden und ist der Grund, warum der FC in der Situation ist in der er ist. Es gibt keine besseren auf diesen Posten für den FC. Wir sind nicht abgeschlagen und noch vollkommen in der Lage, uns aus eigener Kraft zu retten, es gibt keinen Grund in Panik zu verfallen. Das Spiel heute war grundsolide, wenn Freiburg einfach bis zum Platzverweis nichts fürs Spiel macht, wird’s für jede Mannschaft schwer und natürlich und vor allem für einen angeschlagenen FC. Rafft euch mal alle und unterstützt die Jungs, sie haben es verdient.“
Steffen Baumgart: „Es ist nicht so, dass jetzt alles dunkel aussieht“
Dass positive Kommentare über einen erfolglosen FC-Trainer unter einem Instagram-Post immer noch die negativen deutlich überwiegen, dürfte doch einiges aussagen. Baumgart selbst kümmert diese Debatte dennoch wenig, der 51-Jährige hat es sich ohnehin zur Aufgabe gemacht, seine Mannschaft durch den Abstiegskampf zu führen.
„Wir werden arbeiten, wir werden weitermachen - und alles andere ist sowieso Quatsch. Es ist nicht so, dass jetzt alles dunkel aussieht, sondern es ist so, dass wir keine guten Ergebnisse einfahren. Die Leistung hätte heute aus meiner Sicht reichen müssen, einen Punkt zu holen“, so der Kölner Coach nach dem Spiel in Freiburg: „Die Lösungen kennen wir, die Frage ist, ob wir das am Ende auf dem Platz sehen. Ich glaube an unseren Weg, auch wenn Kritik berechtigt ist.“
Nun also Union Berlin. Ein Duell mit Baumgarts Herzensclub entscheidet darüber, wie versöhnlich die Feiertage am Geißbockheim verlaufen werden. Als verantwortlicher FC-Trainer konnte er in vier Aufeinandertreffen noch keinen Sieg feiern (zwei Niederlagen, zwei Remis). Die Zeit für einen ersten Dreier könnte dringlicher kaum sein.