Kommentar zum 1. FC KölnFür gute Leistungen kann sich der FC nichts kaufen
Die reinen Fakten lassen nichts Gutes erahnen. Vier Punkte beträgt der Rückstand des 1. FC Köln auf Bielefeld auf Rang 15, drei Zähler sind es auf die Hertha auf dem Relegationsplatz, die ein Spiel weniger ausgetragen hat. Fünf Spieltage vor Saisonende nimmt das Schreckensszenario, der siebte Abstieg der Klubgeschichte, unverkennbar an Gestalt an.
Was die Leistung betrifft, tritt der FC weiter nicht wie ein Absteiger auf. Die Mannschaft wirkt intakt. Doch für seine teilweise ansprechenden Leistungen kann sich der FC nichts kaufen, da Aufwand und Ertrag in einem Missverhältnis stehen. Wenn zigmal knapp das Tor verfehlt oder Pfosten/Latte getroffen wurde, dann fehlt insgesamt etwas – Qualität.
Es hat sich gerächt, dass den Verantwortlichen Fehler in der Kaderplanung unterlaufen sind und sich das Pech dazu gesellte, dass Neuzugang Sebastian Andersson, der in den beiden Spielzeiten zuvor 67 von 68 Ligaspielen für Union Berlin absolviert hatte, einfach nicht auf die Beine kommt. An allen Ecken und Enden wird ein tauglicher Strafraumstürmer vermisst, der auch mal ein einfaches Tor garantiert.
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Diese Erkenntnis ist nicht neu. Dazu kommen immer wieder unerklärliche individuelle Patzer wie vor dem 0:2, das aus einem eigenen Eckball entstand, und die im Kampf um den Klassenerhalt tödlich sind. Genau da muss der neue Trainer Friedhelm Funkel sofort ansetzen. In der Offensive hat er kaum Optionen und muss weiter hoffen, dass der FC sein Glück erzwingt. Funkel muss vor allem dafür sorgen, dass die Mannschaft den Glauben nicht verliert.
Auch die Relegation kann jetzt das Ziel sein
Noch lässt sich der Abstieg verhindern – möglicherweise erst über die Relegation. Auch sie muss jetzt ein Ziel sein. Bielefeld ist nicht außer Reichweite, doch der Aufsteiger schafft es immer wieder, mit simpelsten Fußball zu punkten. Hertha hat den nicht zu unterschätzenden Nachteil, im Mai gleich drei Spiele nachholen zu müssen.
Zu einer völlig verkorksten Saison würde es passen, wenn die Kölner in der Relegation auf den HSV mit Simon Terodde träfen und ausgerechnet der Mittelstürmer, für den Funkel-Vorgänger Markus Gisdol keine Verwendung mehr hatte, den Ex-Klub in die Zweitklassigkeit befördern würde. Noch kann der FC den Abstieg abwenden, der für den Verein auf allen Ebenen weitreichende Konsequenzen hätte. Doch die Zeit läuft ihm davon.