Köln – Jannes Horn wirkte am Mittwoch beinahe wie ein Teilnehmer an einer TV-Spielshow wie „Schlag den Star“. Wie einer, der ungeduldig in den Startlöchern steht und nur auf das Signal wartet, endlich loslegen und sich beweisen zu können.
Der Linksverteidiger des 1. FC Köln ist seit dieser Woche wieder im Mannschaftstraining. Und arbeitet nach seiner Hüftverletzung an seinem Comeback. Der 24-Jährige will spielen, obwohl sein Konkurrent Jonas Hector heißt.
„Ich habe jetzt keine Probleme mehr. Ich bin froh, dass ich wieder mit den Jungs auf dem Platz stehen und wieder angreifen kann“, sagte der 24-Jährige, der sich in der Relegation gegen Kiel einen Riss der Gelenklippe (Labrum) an der Hüfte zugezogen hatte. Ein konservative Behandlung brachte keine Besserung, er wurde operiert: „Da musste ich in den sauren Apfel beißen.“
Horn verpasste die Vorbereitung unter dem neuen Trainer Steffen Baumgart, auf seiner Position hinten links spielt inzwischen wieder FC-Kapitän Hector. Doch Horn ist jetzt wieder voller Tatendrang: „Als Fußballer will ich natürlich spielen. Links hinten ist meine stärkste Position. Jonas kann auch im Mittelfeld spielen. Das entscheidet aber der Trainer, wer wo spielt. Ich stelle nicht auf, aber für mich ist es klar, dass ich spielen will. Es liegt an mir“, gab sich Horn kämpferisch.
Noch macht der gebürtige Braunschweiger nicht alle Teile des Mannschaftstrainings mit, dieser Schritt soll in der kommenden Woche erfolgen. „Jannes muss jetzt erstmal den Anschluss an die Mannschaft finden. Dann wird man sehen, wie er die Belastung annimmt“, sagte sein Trainer, von dem Abwehrspieler sehr viel Rückendeckung spürt.
„Der Kontakt mit Steffen Baumgart war von Beginn an sehr gut. Er hat sich fast täglich bei mir erkundigt, wie es mir geht. Es war für mich persönlich sehr schön, dass ich die Reha hier gemacht habe. Für mich war es wichtig, nah bei der Mannschaft zu sein“, schilderte Horn.
„Es war eine harte Saison für uns“
„Überragend“ sei es, was Baumgart bisher mit dem Fast-Absteiger der vergangenen Saison erreicht habe, so Horn. „Das ist eine Frage des Selbstvertrauens. Vergangenes Jahr ist uns manches nicht so leichtgefallen. Es war eine harte Saison für uns. In der laufenden Spielzeit sind die Fans wieder da, wir haben mehr Selbstvertrauen“, sagte Horn, der den herben Aufprall beim 0:5 bei der TSG Hoffenheim eher als einen Ausrutscher sah.
Die Mannschaft habe die Klatsche sehr selbstkritisch aufgearbeitet. „Es gab auch eine lange Ansprache vom Trainer. Das ist meiner Meinung nach auch notwendig. Es ist besser, einmal eine Partie so zu verlieren, anstatt fünf Begegnungen mit 0:1 zu bestreiten. Jetzt haben wir das Spiel gegen Leverkusen vor der Brust. Die Jungs sind heiß und trainieren gut.“
Wie heiß der FC ist, das verdeutlichte auch ihr Trainer. Denn wie es sich wohl für ein Derby gehört, stichelte Baumgart ein bisschen gegen den Nachbarn vor dem Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) im Rhein-Energie-Stadion: „In Leverkusen hätten wir auch ein Heimspiel. Ich hatte auch am Sonntag nicht das Gefühl, dass Leverkusen gegen Bayern ein Heimspiel hatte. Ich will da niemandem zu nahetreten, aber ich habe da viele Bayern-Fans hochspringen sehen“, sagte Baumgart.