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Randale in GenkUefa ermittelt gegen den 1. FC Köln – Das sagt der FC-Präsident

Lesezeit 4 Minuten
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Platzsturm: Randalierer stürmen das Youth-League-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Genk.

Köln/Genk – Die jungen Fußballer, teilweise noch Teenager, die da am Dienstag in Genk in der belgischen Provinz Limburg auf dem Rasen standen, hatten diesem Tag lange entgegen gefiebert. Die Partie in der Uefa Youth League, der Königsklasse für Nachwuchsmannschaften, war ihr Spiel, ihre große Bühne. Die U19-Talente des KRC Genk und des 1. FC Köln hatten eine Halbzeit absolviert, als ihn dieser besondere Abend von einem Kölner Mob in großen Teilen kaputtgemacht wurde.

Etwa 50 mitgereiste Chaoten hatten beim Rückspiel mit dem Pausenpfiff vermummt den Platz gestürmt, waren zu den Fans der Gastgeber vorgedrungen und ließen die Fäuste sprechen. Laut KRC Genk hatte die Polizei mit Hilfe der Ordnungskräfte eine völlige Entgleisung der Krawalle verhindern können.

Die Partie wurde verspätet wieder angepfiffen. Die 1:3-Niederlage des FC und das nach dem 2:4 im Hinspiel damit verbundene Youth-League-Aus rückten in den Hintergrund.

Genker Ultras haben Freundschaft mit FC-Rivalen Mönchengladbach

Dieser Mob war allem Anschein nach nur aus einem aus Grund nach Genk gekommen: Um Randale zu machen. Hintergrund ist, dass die Genker Ultraszene, die sich nach einem Fahnenklau mittlerweile eigentlich aufgelöst hat, eine Freundschaft zu der von Kölns Erzrivalen Borussia Mönchengladbach unterhält.

Der Mob hatte sich tagsüber in einer Kneipe in Genk getroffen. Szenekundige Beamte aus Köln sollen ihre belgischen Kollegen auch vor den Chaoten gewarnt haben. „Alle relevanten Informationen wurden im Vorfeld durch den 1. FC Köln und die Kölner Polizei an KRC Genk und die örtlichen Polizeibehörden übermittelt“, teilte der 1. FC Köln mit.

FC-Präsident Wolf zeigt sich bestürzt

Offenbar ohne Erfolg, denn es war kaum Sicherheitspersonal im Stadion. Dafür aber insgesamt rund 100 FC-Chaoten, die das Stadion erst zehn Minuten nach dem Anpfiff und ohne Tickets betreten hatten und es direkt nach der Randale auch postwendend wieder verließen. Die Auseinandersetzungen wären wohl noch schlimmer ausgegangen, wenn sie auf mehr Gegenwehr der Genker Anhänger gestoßen wären.

Werner Wolf

Werner Wolf, Präsident des 1. FC Köln (Archivbild)

FC-Präsident Werner Wolf, der im Stadion vor Ort war, zeigte sich bestürzt über die Vorfälle und äußerte sich schnell: „Es ist unfassbar traurig und völlig inakzeptabel, dass einige Chaoten die Bühne des europäischen Jugendfußballs missbrauchen, um ihr Bedürfnis nach Gewalt zu stillen.“

Diesen Leuten seien der größte sportliche Erfolg des FC-Nachwuchses und das Wohl des Klubs völlig egal. Man werde den Vorfall intern aufarbeiten, kündigte Wolf an.

Uefa nimmt Ermittlungen gegen 1. FC Köln auf

Am Mittwoch teilte der Klub auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit, dass er mit einer Strafe durch die Uefa rechnet „Die Uefa hat die Ermittlungen aufgenommen, wird den Vorfall bewerten und dementsprechend ist mit Konsequenzen zu rechnen.“ Gegen die „vermummten Chaoten“ will der Verein vorgehen. „Personen, die eindeutig identifiziert werden, müssen mit Sanktionen rechnen.“

Die Zeit drängt. Am Wochenende stehen in Köln gleich zwei absolute Risikospiele an. Die U21 des FC empfängt am Samstag (14 Uhr) im Franz-Kremer-Stadion Regionalliga-Spitzenreiter Rot-Weiss Essen. RWE-Hooligans hatten Mitte September nach dem Spiel in Münster für heftige Ausschreitungen gesorgt.

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Am Sonntag (15.30 Uhr) steht für die Profis das Nachbarschaftsduell gegen Bayer 04 Leverkusen an. In schlechter Erinnerung sind da die Ereignisse am Vorabend des Spiels im März 2018 , als sich rund 400 gewaltbereite Fußballfans aus beiden Lagern eine Massenschlägerei lieferten.

Krawalle will man nun verhindern. „Der 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und die örtlichen Sicherheitsbehörden stehen bereits seit Tagen im ständigen Austausch zu allen sicherheitsrelevanten Themen und werden sich bestmöglich darauf vorbereiten“, erklärte der FC.

Kölner Ultras verzichten auf Stadionbesuch aus Protest

Seit Pandemie-Beginn verzichten die Kölner Ultras aus Protest gegen gültige Corona-Einschränkungen weiterhin auf den Stadionbesuch als Gruppe. Viele von ihnen engagierten sich während der Corona-Krise allerdings durchaus sozial, halfen Obdachlosen und auch den Flutopfern durch Tatkraft oder das Einsammeln von Spenden.

Doch wenige Tage vor den brisanten Duellen der Kölner Teams gegen Essen und Leverkusen, zu dem der FC erstmals wieder ein mit 50.000 Zuschauer ausverkauftes Stadion erwartet, zeigten zumindest Teile der Ultras wieder ihr anderes, ihr hässliches Gesicht.