Rückkehr?Wie Horst Heldt Lukas Podolski die Tür zum 1. FC Köln öffnet
- Horst Heldt, neuer Sportchef des 1. FC Köln, spricht sich für eine Rückkehr von Lukas Podolski aus.
- Für das Idol der Fans beim 1. FC Köln seien mehrere Funktionen denkbar.
- Zunächst aber hat Podolski in Japan wichtige sportliche Verpflichtungen.
Köln – Wer beim 1. FC Köln in der Verantwortung steht, der wird früher oder später mit dem Thema Lukas Podolski konfrontiert. Das ist in Köln so sicher wie das Kölsch in der Kneipe. Und das eigentlich auch schon seit 13 Jahren, damals hatte der Kölner Fußballheld erstmals seinen Heimatklub verlassen, um in die weite Fußballwelt auszuziehen. Dass auch Horst Heldt, der neue Geschäftsführer Sport des Bundesligisten, eher früher als später auf diese Personalie angesprochen werden würde, das dürfte für den erfahrenen Manager nicht überraschend gekommen sein. Nach vier Tagen im Amt war es dann auch schon so weit.
Horst Heldt: Verdiente Spieler an den 1. FC Köln binden
Überraschend war aber durchaus, wie Horst Heldt antwortete. Er weiß natürlich auch, dass es beim FC nach den Turbulenzen der vergangenen Tage und Wochen und dem Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz auch andere Themen geht.
Aber der neue Sportchef des FC verschloss sich der Podolski-Debatte nicht, sondern beantwortete sie ausführlich. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Armin Veh, der dieser Personalie eher ablehnend gegenüberstand und sich mit ihr nicht groß beschäftigen wollte, öffnete Heldt Podolski die Tür.
Lukas Podolski fragt nach Telefonnummer von Horst Heldt
„Es ist immer wichtig, verdiente Spieler an den Verein zu binden. Das ist meine Überzeugung. Lukas hat für den FC Herausragendes geleistet. Natürlich würde ich es begrüßen, eine solche Ikone einzubauen. Für mich steht es außer Frage, dass wir ihn in den Verein einbauen wollen. Dafür würde ich mich einsetzen“, sagte Heldt und verriet sogar, dass er im Prinzip auf Podolskis Anruf warte: „Lukas hat sich schon bei Alexander Wehrle gemeldet und wollte meine Nummer haben. Er hat sich aber noch nicht bei mir gemeldet. Er kann mich gerne anrufen.“ Man muss kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass es zu diesen Gesprächen bald kommen wird.
Der neue Sportchef ließ indes offen, ob Podolski zum Abschluss seiner erfolgreichen Karriere zum dritten Mal das FC-Trikot tragen soll oder ob er als Fußballer im Ruhestand in einer noch nicht definierten Position in den Klub eingebunden könnte. Über Letzteres hatte bereits das neue Präsidium, von dem Vizepräsident Jürgen Sieger bei Heldts Ausführungen am Donnerstag zugegen war, bereits mit Podolski gesprochen. Entscheidend sei ohnehin erst einmal, was Podolski vorhabe, sagte Heldt: „Ich denke, er muss erst einmal festlegen, was er will. Da gibt er das Tempo vor. Auf dieser Basis muss man dann alles Weitere aufbauen. Aber von mir aus ist Lukas herzlich willkommen.“
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Lukas Podolskis oder sein Berater und Freund Nassim Touihri wollten sich auf Anfrage dieser Zeitung zur Wortmeldung von Heldt noch nicht äußern. Fast zeitgleich zu Heldts Aussagen veröffentlichte Podolski gewitzt auf Instagram ein Foto, auf dem er quasi auf gepackten Koffern (eines Kölner Unternehmens) sitzt. „Wohin geht’s als nächstes?“, schrieb er.
Fest steht erst einmal, dass der Vertrag des Offensivspielers bei Vissel Kobe im Januar endet. Podolski ließ aber bisher stets durchblicken, dass er sich fit fühle und gerne noch weiterspielen möchte. Und dass es sein Traum wäre, noch einmal das Trikot seines Heimatklubs zu tragen, hat Podolski bereits mehrfach kundgetan.
Transfer-Gerüchte um Lukas Podolski
Zuletzt waren zahlreiche Transfer-Gerüchte um ihn aufgekommen. So wurde der Kölner mit einem Wechsel nach Mexiko zu CF Monterrey ebenso in Verbindung gebracht wie mit einem in sein Geburtsland Polen. Polnische Zeitungen berichteten, dass Podolski Gespräche mit dem Erstligisten Górnik Zabrze führe. Das Internetportal „Sport.pl“ zitierte Dariusz Czernik, Vorstandsmitglied von Górnik, sogar mit diesen Worten: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns nicht einigen. Ich kenne Lukas sehr gut und weiß, dass der finanzielle Aspekt für ihn nicht so wichtig ist.“
Auch das Zabrze-Gerücht möchte Podolski nicht kommentieren. Nach Informationen dieser Zeitung kann allerdings nicht die Rede davon sein, dass der Angreifer vor einer Einigung und einem Wechsel nach Zabrze stehe. Richtig ist vielmehr, dass Podolski, der in Gleiwitz geboren ist, schon immer ein enges Verhältnis zu dem Verein aus Oberschlesien hat. Er ist sein Herzensklub in Polen, dessen Jugendabteilung er seit Jahren unterstützt.
Lukas Podolski ist bei seinem Klub in Japan gefordert
Wie dem auch sei: Vorerst hat Podolski in Japan auch noch sportliche Verpflichtungen. Für ihn und Vissel Kobe ist die Saison in diesem Jahr nicht so früh beendet. Das letzte Ligaspiel bestreitet das J-League-Team am 7. Dezember gegen Jubilo Iwata. Und am 21. Dezember kämpft seine Mannschaft noch gegen Shimizu S-Pulse um den Einzug ins Pokal-Finale, das am 1. Januar ausgetragen wird. Die Feiertage könnte Podolski also auch in Japan verbringen. Anfang Januar wird Podolski wohl im Rheinland vor Ort sein, denn am 12. Januar wird in Gummersbach sein populäres Hallenfußballturnier in Gummersbach ausgetragen. Dann könnte es zu Gesprächen mit der FC-Führung kommen. Diesmal von Angesicht zu Angesicht.