Vor ComebackMark Uth brennt auf seine Kölner Euro-Premiere
Köln – Gegen Ende der vergangenen Saison, da hatte sich bei Mark Uth schon riesige Vorfreude eingestellt. Vorfreude auf Touren mit dem 1. FC Köln durch Europa. 31 Jahre musste der Fußballprofi alt werden, um mit seinem Heimatklub erstmals auf der europäischen Bühne zu spielen. Er sei ungemein heiß auf diese Spiele und Erfahrungen, ein Traum ginge für ihn Erfüllung, sagte der Offensivspieler.
Was Uth damals noch nicht wissen konnte: Die ersten europäischen Auftritte gingen ohne ihn über die Bühne, er musste sich in Geduld üben. Jetzt wird am Donnerstag (21 Uhr, RTL) sein Traum mit Verspätung in Erfüllung gehen. Der Porzer wird im Kader für das Heimspiel gegen Partizan Belgrad stehen.
Kurzeinsatz abgesprochen
„Jeder weiß, wie heiß ich bin. Ich denke, dass ich am Donnerstag die ersten Minuten bekommen werde, vielleicht eine Viertelstunde oder 20 Minuten. Es wurde nach acht Wochen auch Zeit“, sagt Uth. Der Kurzeinsatz sei zumindest schon mit Trainer Steffen Baumgart besprochen. Bereits am vergangenen Samstag war Uth beim beeindrucken Heimsieg gegen Dortmund (3:2) für den (weiterhin) erkrankten Jan Thielmann kurzfristig in den Kader gerutscht, doch zum Comeback kam es noch nicht.
Es ist bereits neun Wochen her, dass Uth sein bisher letztes und einziges Pflichtspiel für die Kölner in dieser Saison bestritten hat. Beim Pokal-Aus beim Jahn Regenburg zog er sich eine komplizierte Schambein-Verletzung zu, die erst konservativ behandelt werden sollte. Doch da die Schmerzen nicht weniger wurden, entschlossen sich Klub und Spieler Ende August zu einem Eingriff. Uth: „Nach der OP bin ich eigentlich im Zeitplan. Vorher haben wir etwas gerätselt, was es sein könnte.“ Die Ärzte fanden heraus, dass ein Nerv die Probleme verursachte.
Die lange Pause sei „maximal unglücklich“ für ihn gewesen. „Ich war zuvor in Form und fühlte mich fit. Ich hatte richtig Bock auf die Saison. Umso bitterer war es“, schildert Uth, der in den Playoffs gegen den Fehervar FC auch nicht mithelfen konnte, die Europapokal-Teilnahme zu besiegeln. Nach der 1:2-Heimniederlage im Hinspiel war Uth zwischenzeitlich mal kurz das Herz in die Hose gerutscht, doch seine Teamkollegen hätte dann im Rückspiel in Ungarn (3:0) eine hervorragende Leistung geboten. „Es war für mich sehr wichtig, dass ich mit dem FC europäisch spielen darf. Ich freue mich sehr auf diese Spiele“, so Uth.
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Gegner Partizan, der in der serbischen Linglong Tire Super Liga zuletzt wieder aufsteigende Form bewies und am Sonntag durch einen 4:1-Sieg gegen Vojvodina auf Platz vier vorrückte, ist für Uth und Co. ein recht unbeschriebenes Blatt. Der Offensivspieler formuliert es lieber allgemeiner: „Wer denkt, dass wir in der Conference League nur Fallobst als Gegner haben und jedes Spiel gewinnen müssen, der liegt falsch. Jede Mannschaft im dem Wettbewerb hat ihre Daseinsberechtigung. Es wird sicher kein einfaches Spiel. Wir werden viel Ballbesitz haben und müssen gut nach vorne kombinieren.“
„Brauche noch etwas Zeit"
Auch sein eigener Leistungsstand sei noch etwas schwierig einzuschätzen, glaubt Uth. Mit Ausnahme von Intervall-Training auf dem Ergometer habe er fünf, sechs Wochen praktisch nichts machen dürfen. „Natürlich fehlt da noch was. Ich werde sicher noch ein bisschen Zeit brauchen“, sagt Uth, der nach dem Mannschaftstraining am Dienstag unter Aufsicht von Athletiktrainer Max Weuthen noch zusätzlich mehrere Läufe absolvieren musste – sicher nicht seine Lieblingsdisziplin, wie er anmerkt: „Ich muss die Läufe nochmal machen, die ich in der Vorbereitung absolvieren musste. Das ist für den Kopf blöd, gehört aber nun einmal dazu. Da muss ich jetzt durch.“ Es sei jetzt aber wiederum auch schön, dass er sich in Anbetracht des Mammutprogramms mit elf Spielen bis zur WM-Pause die Fitness auch in den Spielen holen könne. „Besser als über Läufe“, so Uth.
Baumgart ist jedenfalls froh, dass er mit dem vielseitigen Profi wieder eine vielversprechende Option im Kader hat. „Mark ist ein ganz wichtiger Baustein unserer Offensive“, sagt der Trainer, der Uth aber wieder behutsam heranführen will: „Denn keiner hat etwas davon, wenn Mark jetzt zu viel Gas gibt und dann wieder ausfällt.“