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Skhiri, Baumgart, Favoriten-Rolle?So geht der 1. FC Köln ins Spiel gegen Hoffenheim

Lesezeit 4 Minuten
BaumiBus

Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln

Köln – Jetzt wissen die Fans des 1. FC Köln endgültig, warum sie auf diese Länderspielpause überhaupt keine Lust hatten: Nicht nur wäre es wohl jedem FC-Anhänger recht gewesen, hätte für Baumgarts Mannschaft nach dem 3:1-Sieg über die SpVgg Greuther Fürth gleich das nächste Spiel angestanden.

Es kehrten zwei Kölner Profis in nicht-spielfähigem Zustand von ihren Einsätzen zurück: Dejan Ljubicic meldete sich krank, was kein ganz großes Drama ist, schließlich verzichtete Baumgart schon gegen Fürth auf den Österreicher in seiner Startelf. Die Kölner sind in dieser Saison verblüffend unabhängig von ihren Leistungsträgern.

Das System steht bislang für den Erfolg. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Ellyes Skhiri ist der überragende Mann der ersten Spiele. Dass er sich auf der Reise mit der tunesischen Nationalmannschaft am Knie verletzte und auch im Duell mit Bayer 04 Leverkusen auszufallen droht, ist ein schwerer Schlag.

Schmitz Kainz Hoffenheim

Ankunft in Sinsheim: FC-Profis Benno Schmitz (l.) und Florian Kainz

Dennoch sind die Aussichten ordentlich, zumal Jan Thielmann und Tim Lemperle zurück im Kader sind, die jungen Offensivkräfte erweitern Baumgarts Arsenal erheblich. Bei einem Sieg wäre gar eine Nacht auf Champions-League-Rang 4 möglich, auch das fühlte sich nicht ganz schlecht an.

Salih Özcan erhält seine Chance

Steffen Baumgart hat sich bereits festgelegt, dass er Salih Özcan im Mittelfeld auf Skhiris Position eine Chance geben wird. Özcan hatte bislang ein paar Schwierigkeiten, sich an den neuen Kölner Fußball zu gewöhnen, Baumgart teilte ihm mit, er sei nicht ganz zufrieden mit den Leistungen. Dennoch steht Özcan beim Trainer grundsätzlich hoch im Kurs und konnte bei seinen Kurzeinsätzen zuletzt vollends überzeugen: Der 23-Jährige will Verantwortung übernehmen, heute Abend erhält er die Chance dazu.

Gegen Fürth versuchte es Baumgart mit Uth und Kainz auf den Achterpositionen und Ondrej Duda in der Offensivzentrale hinter dem Sturmduo Andersson und Modeste. Der Versuch ging zwar nicht schief, doch das Kölner Spiel holperte gerade im ersten Durchgang. Dennoch spricht einiges dafür, dass Baumgart seine Mannschaft es erneut in dieser Formation versuchen wird.

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Acht Punkte aus den ersten sieben Spielen decken sich nicht mit den Ansprüchen der Hoffenheimer, die nach dem Wunsch ihres Erfinders Dietmar Hopp grundsätzlich international vertreten sein sollen. Zuletzt neigten die Hoffenheimer zu frühen Gegentoren, die Mannschaft ist extrem mit sich selbst beschäftigt. Baumgarts Fußball passt da recht gut, die Kölner mit ihrem energiereichen Auftreten bedeuten für ungefestigte Gegner gewaltige Probleme, das äußerten in dieser Saison bereits mehrere Trainer.

Dem FC Bayern wird gerne unterstellt, mögliche Konkurrenten durch Abwerbung von Spielern gezielt zu schwächen. Zumindest in der jüngeren Vergangenheit käme niemand auf den Gedanken, dem 1. FC Köln Vergleichbares nachzusagen.

Dazu fehlen dem FC schlicht die wirtschaftlichen Möglichkeiten. Dennoch stehen zurzeit zwei Profis regelmäßig in der Startelf von Steffen Baumgart, die in den letzten Jahren noch für den heutigen Gegner TSG Hoffenheim aufliefen.

Köln mit zwei Ex-Hoffenheimern

Insgesamt vier Tore schossen Mark Uth und Anthony Modeste im Trikot der Kraichgauer gegen die Kölner. Der Treffer von Modeste in der 88. Minute beim 3:2-Heimsieg des FC am 12. April 2015 bedeutete nur noch Ergebniskosmetik aus Sicht der unterlegenen Hoffenheimer.

Für die FC-Fans etwas schwerer zu verdauen waren die insgesamt drei Gegentore durch Uth. Der gebürtige Kölner sorgte am 3. Dezember 2016 in der 89. Spielminute für den Endstand von 4:0. Noch übler erwischte es den 1. FC Köln beim Gastspiel in Sinsheim am 31. März 2018. Diesmal traf Uth doppelt. Seine beiden Treffer beim 0:6 aus FC-Sicht stellten in der 56. Minute das 0:3 und in der 65. Minute das 0:5 dar.

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Mark Uth (l.) im Jahr 2015 gegen Jonas Hector 

Vielleicht wäre der FC gut beraten gewesen, sich die Dienste von Andrej Kramarić zu sichern. In den beiden Begegnungen der vergangenen Saison traf der Kroate insgesamt fünf Mal gegen den FC. Nicht unerwähnt sollt noch bleiben, dass ein weiterer, ehemaliger FC-Spieler für Hoffenheim traf. Am 19. Februar 2011 ging die TSG in der 48. Minute in Führung – durch ein Eigentor von keinem Geringeren als Milivoje Novakovič.