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1. FC KölnBaumgart kritisiert Spielansetzung und baut auf Özcan

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Trainer Steffen Baumgart (l.) wird in Hoffenheim wohl auf Salih Özcan in der Startelf setzen.

Köln – Im Heimspiel des 1. FC Köln zuletzt gegen Greuther Fürth (3:1) feierte Salih Özcan ein kleines Jubiläum. Der 23-Jährige, der bereits seit 2007 das FC-Trikot trägt, absolvierte das 100. Pflichtspiel für seinen Heimatklub. Doch in der allgemeinen Euphorie nach dem Traumstart unter dem neuen Cheftrainer Steffen Baumgart ging dieser Fakt fast unter. Was auch daran lag, da Özcan in dieser Partie nur fünf Minuten Einsatzzeit vergönnt waren. Wieder einmal, dürfte dieser gedacht haben.

Dabei hatte die Saison so vielversprechend für den gebürtigen Kölner angefangen. Nach einem langen Hin und Her hatte der frischgebackene Europameister seinen auslaufenden Vertrag beim FC doch noch bis 2023 verlängert.

Ehrenfelder Salih Özcan überzeugt in Vorbereitung

In erster Linie, da ihn die Gespräche mit Baumgart überzeugt hatten. Der Coach gab ihm das Gefühl, dass er auf ihn setze und dass der Mittelfeldspieler in sein Spielsystem passe. Und in den ersten Wochen lief für Özcan auch alles nach Plan: Der Ehrenfelder überzeugte in der Vorbereitung, eroberte sich einen Startelf-Platz und stand auch im ersten Pflichtspiel in der Anfangsformation.

Doch nach einem enttäuschenden Auftritt beim Zittersieg im Pokal in Jena war Özcan wieder draußen. Während er fortan auf der Bank Platz nehmen musste, spielte sich Neuzugang Dejan Ljubicic neben dem gesetzten Mittelfeld-Motor Ellyes Skhiri immer mehr in den Vordergrund. Nur beim 1:1 in Freiburg durfte Özcan von Beginn an. Seine Bilanz bis dato: Fünf Einsätze, 89 Minuten. Als Bankspieler wusste Özcan in seinen wenigen Minuten zwar objektiv zu überzeugen, doch subjektiv waren es natürlich zu wenige.

Die Mannschaft spielte zudem so gut, dass Baumgart keinen Grund hatte und keinen Anlass sah, etwas zu verändern. „Salih macht einen guten Job“, sagt der Trainer, fügt dennoch ein Aber an: „ Dass ich nicht zu 100 Prozent mit ihm zufrieden bin, weiß er, darüber reden wir. Wenn es die Möglichkeit gibt, spielt er auch.“

Baumgart plant mit Özcan

Und diese Möglichkeit, mal wieder von Beginn an zu spielen und sich zu zeigen, die bekommt Özcan am Freitagabend (20.30 Uhr, Dazn) im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim. „So wie es aussieht, wird Salih beginnen“, erklärte Baumgart. Denn der Kölner Trainer muss in Sinsheim auf Skhiri und aller Voraussicht nach auch auf dessen Ersatz Ljubicic verzichten.

Der tunesische Nationalspieler war am Sonntagabend im Spiel gegen Mauretanien verletzungsbedingt ausgewechselt worden. Nach seiner Rückkehr absolvierte Skhiri am Dienstag ein individuelles Programm. Anschließend unterzog er sich einer MRT-Untersuchung. Die ergab eine Knieverletzung beim 26-Jährigen, der nun „vorerst ausfällt“, wie der Verein mitteilte.

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Baumgart rechnet damit, dass er längere Zeit auf Skhiri verzichten muss. Auch im Derby am 24. Oktober gegen Leverkusen wird er fast sicher fehlen. „Ellyes fällt erst mal aus. Für wie lange, das können wir nicht genau sagen. Er hat einen Schlag aufs Knie gekriegt. Für Hoffenheim wird er auf keinen Fall zur Verfügung stehen, auch für Leverkusen wird es eng.“ Es gehe nicht um Monate, so Baumgart: „Aber Wochen reichen mir schon. Ob das zwei oder drei sind, weiß ich nicht.“

Ljubicic ist erkrankt

Und auch Ljubicic, der den Leistungsträger ersetzen sollte, wird wohl krankheitsbedingt ausfallen. Der 24-Jährige war mit der österreichischen Nationalmannschaft auf Reisen. Bei der 0:1-Niederlage in Dänemark kam der Neu-Nationalspieler schon nicht mehr zum Einsatz. Möglicherweise, weil der Wiener sich einen Infekt eingefangen hatte.

„Dejan hat sich erst mal zum Arzt begeben. Den haben wir gar nicht erst zu uns gelassen“, sagt Baumgart, der seine Kritik an der Ansetzung des Freitagsspiels nach der Länderspielpause erneuert hat: „Wir reden die ganze Zeit – es gibt ja mehrere Diskussionen gerade – wie wir Spieler schützen können. Ich habe noch nicht einen Vorschlag gesehen, der die Spieler wirklich schützt. Jedes Mal, wenn wir Leute zurückholen, dann schicken wir sie erstmal zum Arzt, weil sie entweder erkältet oder übermüdet sind.“

Für Özcan indes standen keine Reisen an, seit dem Gewinn des EM-Titels mit der U21 ist seine Länderspiel-Karriere vorerst beendet. Nun bekommt er eine neue FC-Chance. Und sollte die Gunst der Stunde nutzen. Baumgart vertraut seinem defensiven Mittelfeldspieler. „Salih arbeitet gut und ist nicht hintendran. Ich freue mich, wenn er Freitag aufläuft“, sagt der Coach und hofft darauf, dass Özcan für ihn noch zum Sechser im Aufstellungslotto wird.