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FC vor HoffenheimTimo Horn: „Von der Euphorie möglichst lange leben"

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Entspannt: FC-Torhüter Timo Horn am Dienstag nach dem Training

Köln – „Was wollen wir trinken, sieben Tage lang…“ Die Kölner Fans, aber auch die FC-Profis können die Tormusik der TSG Hoffenheim, die nach ihren Treffern einen über 40 Jahre alten Gassenhauer der Band Bots einspielt, sicherlich nicht mehr hören. Das Team aus dem Kraichgau, das am kommenden Freitag (20.30 Uhr) in Sinsheim die Kölner empfängt, kann man getrost als Angstgegner des FC bezeichnen. Die letzten sechs Duelle verloren die Kölner allesamt. In den vergangenen zwölf Bundesligaspielen kassierten sie 31 Gegentore, zwölf davon in den letzten vier Auswärtspartien (0:3, 1:3, 0:6, 0:4).

FC-Schreckgespenst Kramaric

In der abgelaufenen Saison war Andrej Kramaric (30) das Kölner Schreckgespenst. Denn fünf der sechs Hoffenheimer Tore gegen den FC erzielte der kroatische Stürmer. Der 30-Jährige bewies zuletzt wieder aufsteigende Form und traf auch am Montag beim 2:2 seiner Nationalelf gegen die Slowakei.

„Kramaric ist sicherlich ein Schlüsselspieler, den wir in den letzten Spielen nicht in den Griff bekommen haben“, sagt Timo Horn, der in elf dieser zwölf Partien gegen Hoffenheim im Kölner Tor stand. Nur beim 0:4 im Dezember 2016 fehlte der 28-Jährige wegen einer Meniskusverletzung. „Das waren immer wilde Spiele dort“, erinnert sich der Keeper. Seine Mannschaft habe zu oft den Fehler gemacht, sich so zu sehr auf das Hin und Her der Hoffenheimer, auf deren wilden Spielstil, einzulassen. Kölner Patzer habe der Gegner durch seine schnellen, spielstarken Offensivspieler bestraft. „Das wollen wir jetzt natürlich ganz anders machen“, kündigt Horn an und liefert gleich Argumente, warum es diesmal besser laufen könnte. Seine Mannschaft sei viel gefestigter und selbstbewusster als in den vergangenen beiden Jahren, spiele mutiger. Ohnehin sei er kein Freund davon zurückzublicken. „Wir schauen nur nach vorne.“

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Dazu hat der FC auch allen Grund. Mit zwölf Punkten und auf Platz sechs ging er in die Oktober-Länderspielpause. Das hat es in der jüngeren Vergangenheit nie gegeben. Der Aufschwung käme nicht von ungefähr, so Horn: „Jeder hat wohl gesehen, dass wir unter Steffen Baumgart unser Spiel umgestellt haben. Wir agieren offensiver und versuchen, den Gegner mit einem aggressiven Pressing früh unter Druck zu setzen und die Bälle schon im gegnerischen Drittel zu gewinnen.“ Das klappt bisher erstaunlich gut.

Horn weist allerdings darauf hin, dass auch Schwächeperioden folgen könnten. „Es werden sicherlich Phasen kommen, in denen es nicht so gut läuft. Darauf muss man sich einstellen. Wir versuchen aber möglichst lange von der Euphorie zu leben, sie aufzusaugen.“ Diese spüre man im gesamten Umfeld der Mannschaft.

Horn in der Liga-Spitze

Mit seinen Leistungen hat Horn dazu beigetragen, dass der FC sich auch defensiv stabilisiert hat. Der Torwart hat sich in dieser Saison noch einmal gesteigert. 73,3 Prozent der Torschüsse hat Horn abgewehrt, das bedeutet Platz vier in der Liga ebenso wie bei dem Vereiteln von Großchancen (sechs von zwölf). Bei den Paraden ist er Sechster. In der Strafraum-Beherrschung ist Horn zudem sicherer geworden und leistete sich noch gar keinen Patzer.

Einen Anteil an Horns Leistungssteigerung hat sicherlich der neue Torwarttrainer Uwe Gospodarek. „Uwe fordert viel ein, will Explosivität und viele Sprünge. Sachen, bei denen ich sicherlich noch Potenzial habe. Das klappt bisher sehr gut und unterstützt mein Spiel. Im Torwartteam pushen wir uns immer wieder“, erklärt der Keeper. Dabei habe sich auch sein Spiel elementar verändert, er müsse nun ebenfalls höher stehen und agieren. Horns Zwischenfazit: „Gerade mit dieser Intensität kann man viele Mannschaften in der Liga knacken. Das ist ein Vorteil gegen Ende des Spiels. Wenn der Gegner müde war, konnten wir zuletzt zulegen.“

Das will der 1. FC Köln nun auch in Sinsheim. Und sollte er die TSG-Tormusik diesmal nicht zu hören bekommen, dann hätte er wenigstens einen Punkt aus dem Kraichgau entführt.