Bad Dürrheim – Nach dem Abpfiff lud der FC-Fanclub „Wilder Süden“ im kleinen Salinenstadion in Bad Dürrheim die mitgereisten Kölner Anhänger zur Party mit Kölsch und kölscher Musik ein. Geschäftsführer Christian Keller, der direkt aus der Region stammt, war bei den Fans gern gesehener Talkgast und stand Rede und Antwort.
Zuvor hatte der neue FC-Sportchef einen Aufritt seiner Mannschaft gesehen, der von zwei unterschiedlichen Halbzeiten geprägt war. Nach dem souverän und locker herausgespielten 4:0-Sieg tags zuvor gegen den österreichischen Erstliga-Aufsteiger Austria Lustenau tat sich der 1. FC Köln gegen den Grasshoppers Club Zürich, der deutlich mehr Gegenwehr leistete, vor allem im ersten Durchgang schwerer. Doch dafür zeigte er nach dem Wechsel erneut Comeback-Qualitäten. Am Ende trennten sich der FC und der Drittletzte der vergangenen Super-League-Saison vor rund 2000 Zuschauer 1:1.
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Doch das Ergebnis wird FC-Trainer Steffen Baumgart nicht großartig tangieren. Vielmehr hatte der Kölner Coach neue Erkenntnisse gewonnen. Der 50-Jährige hatte ein bisschen experimentiert, nicht bei der Grundordnung, denn er ließ sein Team wieder im 4:1:3:2-System spielen. Vor Torwart Marvin Schwäbe verteidigte zwar Benno Schmitz gewohnt auf der rechten Seite, doch neben Stamm-Innenverteidiger Timo Hübers durfte im Abwehr-Zentrum Neuzugang Eric Martel ran, der am Freitagabend noch auf der Sechser-Position so überzeugt hatte. Der noch leicht angeschlagene Luca Kilian wurde geschont.
Die Viererabwehrkette komplettierte links Bright Arrey-Mbi. Im defensiven Mittelfeld gab Ellyes Skhiri, der sich Anfang der Trainingslager-Woche leicht am Knie verletzt hatte, sein Okay und begann. Das Sturmduo bildeten diesmal Anthony Modeste und der 14 Jahre jüngere Tim Lemperle. Doch erst einmal lief beim FC nicht viel zusammen.
1. FC Köln druckvoller zur zweiten Halbzeit
Die Zürcher forderten den Bundesligisten von Anfang an, Schwäbe musste gleich zweimal eingreifen. In der 23. Minute hatten die Kölner ihre erste Chance. Nach einem Zuspiel von Schmitz fackelte Lemperle nicht lange, doch sein Schuss ging über das Tor. Vier Minute später rettete Schwäbe sein Team, der Keeper entschärfte gerade noch so den Schuss des freistehenden Momoh. Doch sechs Minute später war der Torwart dann machtlos: Nach einer Hereingabe von Momoh war Schmid zur Stelle und brachte GC mit 1:0 in Führung. Kurz danach wechselte Baumgart gleich dreifach.
Nach zwei weiteren Umstellungen zur Pause kamen die Kölner deutlich druckvoller aus der Kabine. Der FC zog das Spiel nun an sich und belohnte sich in der 55. Minute: Nach Vorarbeit von Schmitz traf Maximilian Schmid gekonnt ins lange Eck zum Ausgleich. Der FC blieb am Drücker, doch die Führung wollte nicht gelingen. Die hatte dann zehn Minuten der Schweizer Erstligist auf dem Fuß. Das Spiel war vollkommen offen, Schmid hatte die letzte Kölner Chance, doch der Ball trudelte haarscharf am Tor vorbei. Es blieb somit beim gerechten Remis.
Baumgart mit gemischter Bilanz nach Partie gegen Grasshoppers Zürich
Steffen Baumgart sagte nach dem Spiel: „Wir haben es diesmal in der ersten Halbzeit gegen einen läuferisch starken Gegner nicht so gut gemacht, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir kamen nicht zu zwingenden Aktionen und hatten nicht so die Lösungen. Wichtig war aber, dass die Jungs danach gut weitergemacht haben. Die zweite Halbzeit war dann in Ordnung. Eric Martel soll aber keine Option für die Innenverteidigung werden, aber Luca Kilian ist noch nicht so weit. Es war ein sehr gutes Trainingslager. Es war alles gut organisiert, alle Jungs haben mitgezogen.“
Am Sonntag verlässt der Kölner Tross nach einer Woche des Trainingslager in Donaueschingen. Baumgart wird zufrieden sein. Die Bedingungen im Schwarzwald waren optimal bis luxuriös. Neuzugänge wie Eric Martel, etwas überraschend auch Denis Huseinbasic, der aus der Regionalliga zum FC wechselte, und mit Abstrichen auch der schnelle Linton Maina konnten andeuten, dass sie eine Verstärkung für den FC sein könnten.
Die Rekonvaleszenten Jonas Hector, Jan Thielmann und Neuzugang Steffen Tigges arbeiteten sich weiter die Mannschaft heran. Und Baumgart durfte in den Tagen von Donaueschingen in Sargis Adamyan auch einen neuen Offensivspieler begrüßen. Am kommenden Samstag kommt es dann zum Höhepunkt in der Vorbereitung: Der FC empfängt dann um 19 Uhr im Rhein-Energie-Stadion den großen AC Mailand.
1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz (ab 63. Ehizibue), Hübers (ab 46. Chabot), Martel (ab 33. Smajic, ab 63. Hauptmann), Arrey-Mbi (ab 46. Pedersen) – Skhiri (ab 63. Olesen) – Huseinbasic (ab 63. Schindler), Ljubicic (ab 33. Schwirten, ab 63. Uth), Maina (ab 63. Kainz) – Lemperle (ab 33. Schmid), Modeste (ab 63. Dietz).
Tore: 0:1 D. Schmid (32.) 1:1 M. Schmid (55.).