Der Coach sieht die Aufgabe beim FC als Projekt an, dem er sich mit Haut und Haaren verschrieben hat. Er will Spieler ausbilden, besser machen, setzt auf einen mutigen Fußball und will helfen, den Verein weiter zu entwickeln. Dass er das kann, hat er schon bewiesen. Vereine aus der Bundesliga und aus dem Ausland hatten zuletzt noch mal bei ihm vorgefühlt, doch Baumgart blockte ab.
Die Tatsache, dass sein Vertrag keine branchentypische Ausstiegsklausel enthält, beweist, dass er derzeit nur an den FC und nicht über mögliche Karriere-Schritte nachdenkt. Vielleicht hätte der Coach auch genauso einen Kontrakt bis 2025 unterschrieben, doch er kann sich auch sehr gut mit der kürzeren Laufzeit arrangieren.
„Freiburger Modell“: Langzeit-Trainer auch beim 1. FC Köln?
Beim FC war am Montag viel die Rede vom „Freiburger Modell“. Der Sport-Club hatte mit Christian Streich, seinem Langzeittrainer, regelmäßig den Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Und fuhr damit extrem gut. In Köln wollen sich die Verantwortlichen um Sportchef Christian Keller und Baumgarts Seite im Frühjahr erneut über die Zusammenarbeit unterhalten. Es ist ein Agreement, das durchaus Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung dokumentiert.
Den Erfolg garantieren kann aber natürlich keiner. Dem Klub geht es finanziell nicht gut, er muss sparen. Die Arbeit für Baumgart wird nicht einfacher – erst recht nicht, sollte sich sein Team für den Europapokal qualifizieren. Doch Baumgart wird nicht lamentieren, sondern sich an die Arbeit machen. Er baut dabei auf einen soliden Kader.
Die Kölner sind zudem bedacht, nicht Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Üppig dotierte Langzeitverträge sind beim FC für Spieler, aber auch Verantwortliche nicht mehr drin. Unvergessen, wie der Klub nach einer Sieglos-Serie im Sommer 2020 den Vertrag mit Trainer Markus Gisdol vorzeitig bis 2023 verlängert hatte. Ohne Not. Spieler bekamen noch 2017 und 2018 Traum-Verträge. Heute kann sich der 1. FC Köln so etwas erst recht nicht mehr leisten. Das Gute ist: Er weiß es.