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FC-TrainerBaumgart kommentiert Fischer-Aus bei Ex-Verein – „Natürlich trifft das einen“

Lesezeit 3 Minuten
FC-Trainer Steffen Baumgart trug offenbar aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse am Porzer Fußballplatz eine Brille.

FC-Trainer Steffen Baumgart trug offenbar aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse am Porzer Fußballplatz eine Brille.

Der FC gewann sein Testspiel in Porz mit 8:0. Bedächtig gab sich der FC-Trainer anschließend zu den Vorgängen bei Union Berlin.

Als ehemaliger Union-Stürmer und heutiger Trainerkollege hat sich FC-Coach Steffen Baumgart am Mittwoch zur Entlassung von Urs Fischer bei Union Berlin geäußert. „Natürlich trifft das einen. Gerade wenn man sieht, wie erfolgreich er gearbeitet hat“, sagte Baumgart nach dem 8:0 des 1. FC Köln im Testspiel beim Kölner Mittelrheinligisten SpVg Porz.

Am Mittwoch hatte der Champions-League-Teilnehmer nach mehr als fünf Jahren die Reißleine gezogen, weil sich das Hauptstadt-Team derzeit auf dem letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga wiederfindet.

Nur einen Platz davor rangiert der 1. FC Köln. Baumgart schätzte die Situation beim Ligakonkurrenten realistisch ein: „Ich bin mir sicher, dass es keine Hauruck-Aktion war. Man hat einen gemeinsamen Weg gefunden. Es gehört in unserem Job leider auch dazu. Ich schätze ihn sehr, er hat sehr, sehr gute Arbeit gemacht. Und trotzdem ist es manchmal so, dass wir an Grenzen stoßen.“

Baumgart hat Rückendeckung und nimmt Kölner Abstiegskampf an

Union wartet seit 14 Pflichtspielen auf einen Sieg. Köln liegt allerdings nur dank der besseren Tordifferenz vor den Eisernen, die der Schweizer Fischer zum erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga und dreimal in Folge in den Europapokal geführt hatte.

Beim FC deutet sich ein Szenario wie in Berlin indes nicht an. Trainer Baumgart erhält die volle Rückendeckung des Vereins. „Wenn ich von etwas überzeugt bin, ändere ich es nicht. Und wir sind sehr überzeugt von Steffen Baumgart und seinem Trainerteam. Was ich sehe ist in allen Bereichen die Note 1“, bekräftigte FC-Geschäftsführer Christian Keller noch am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“ und sagte im Hinblick auf den Kampf gegen den Abstieg: „Wir schaffen das mit Steffen Baumgart.“

Baumgart wäre bei Entlassung wohl sofort frei für die nächste Aufgabe

Auch Baumgart selbst ist gewillt, seine Mannschaft aus dem Tabellenkeller zu führen. „Ich bin nicht mal in der Nähe eines Zurücktretens oder Aufgebens. Ich will meine Mannschaft aus diesem Abstiegskampf rausführen und werde das auch machen. Über was anderes denke ich nicht nach“, sagte er zuletzt.

Der Kölner Cheftrainer hatte seinen Vertrag noch im Frühjahr um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2025 verlängert. Sollte es zu einer vorzeitigen Trennung kommen, müsste der FC laut Informationen der Bild seinen Trainer nicht weiter bezahlen. Der 51-Jährige wäre sofort frei für eine neue Aufgabe. Insofern würde der FC auch keine Ablöse erhalten, sollte sich Baumgart sofort für ein neues Engagement im Profi-Fußball entscheiden.

Dabei wäre der einstige Publikumsliebling bei Union Berlin auf den ersten Blick ein Kandidat für die Fischer-Nachfolge. Seine Frau arbeitete für Union und er soll noch eine Wohnung in Köpenick haben. Es wäre fast zu offensichtlich. Doch sitzt Baumgart in Köln nicht nur fest im Sattel. Es ist auch völlig offen, ob der FC-Coach seinen bislang makellosen Ruf im Osten von Berlin überhaupt aufs Spiel setzen würde.