Der Mittelstürmer verpasst wegen einer schweren Schulterverletzung die zweite Saison-Vorbereitung nacheinander, ist aber optimistisch.
Baumgart: „Tiggi ist da!“FC-Stürmer Tigges träumt vom Comeback in Osnabrück
Steffen Tigges erhielt am Dienstagmorgen ausführlichen Applaus seiner Mitspieler. Allerdings war dem Mittelstürmer des 1. FC Köln keine verblüffende Aktion auf dem Platz gelungen. Tigges wurde für seine bloße Anwesenheit gefeiert. „Tiggi ist da!“, rief Trainer Steffen Baumgart.
Am vorletzten Spieltag hatte der 24-Jährige beim 1:1 in Bremen eine schwere Schulterverletzung erlitten und sich anschließend einer Operation unterzogen. Zunächst hatte es geheißen, Tigges werde bereits am Trainingslager der Kölner in Maria Alm teilnehmen können, wenngleich nicht am Mannschaftstraining. Doch passten die Kölner ihre Planung an, auch wegen der begrenzen Möglichkeiten in Österreich mit nur einem Rasenplatz und einem kleinen Kraftraum.
Die Arbeit hat sich ausgezahlt. „Ich kann läuferisch schon wieder alles machen, fußballerisch theoretisch auch. Ich muss jetzt die Muskulatur wieder aufbauen, die durch die Schonhaltung ein bisschen verloren gegangen ist. Nächste Woche versuche ich eine Mischform; ein bisschen auf dem Platz, ein bisschen Kraft aufbauen. Wenn ich das gut verkrafte, werde ich in zwei, drei Wochen wieder im Mannschaftstraining sein“, skizzierte Tigges am Dienstag.
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Im Fußball ist mit angelegtem Arm viel erlaubt, die Schulter muss daher viel aushalten – zumal bei einem Angreifer. „Wir arbeiten daran, dass die Sicherheit zurückkommt. Die letzten Schritte im Training werden dann sein, sich auf die Schulter fallen zu lassen und in Zweikämpfe zu gehen. Einfach um zu wissen, dass es geht und ich mich auf die Schulter verlassen kann. Es sieht gut aus, wir sind im Plan. Ich bin zuversichtlich“, beschreibt Tigges.
Der Faktor Zeit ist auf dem Weg zur vollständigen Genesung schwierig zu prognostizieren. Der Spieler selbst hatte sich ein persönliches Ziel gesetzt: Der gebürtige Osnabrücker und ehemalige VfL-Spieler Steffen Tigges hatte gleich nach der Auslosung der ersten Pokalrunde an seinen Rehatrainer geschrieben, dass es bis zum Pflichtspiel-Auftakt am 14. August an der Bremer Brücke reichen müsse. Tigges dürfte der einzige Kölner gewesen sein, der sich über das Erstrunden-Los Osnabrück gefreut hat. Und ein wenig Hoffnung hat er noch. „Für mich bleibt Osnabrück im Hinterkopf, aber ich kann noch nicht sagen, wie die Schulter die Zweikämpfe verkraftet. Wenn ich vor dem Spiel eine komplette Trainingswoche schaffe, liegt es am Trainer, ob ich spiele“, erklärt er.
„Habe mir vorgenommen, mich nicht mehr zu verletzen.“
Im vergangenen Sommer war Tigges nach einer schweren Fußverletzung von Borussia Dortmund zum 1. FC Köln gewechselt und hatte die Vorbereitung verpasst, weil seine Reha noch nicht beendet war. Damals hatte er anschließend nicht nur körperlich viel aufzuholen. Er musste sich auch bei laufendem Spielbetrieb an den Kölner Stil unter Steffen Baumgart gewöhnen. Insofern hat er es in diesem Sommer weniger schwer. Dennoch möchte er künftig gern auf sommerliche Reha-Maßnahmen verzichten. „Es passt mir auch nicht so gut. Ich habe mir für das nächste Jahr überlegt, mich nicht mehr zu verletzen“, sagt er und lacht: „Das wurde auch zu Hause ganz gut angenommen.“