Kommentar zu Köln und LeverkusenDer Ursprung für die Entwicklungen liegt im Derby
- Seit dem 2:0-Sieg des 1. FC Köln gegen Leverkusen hat sich bei beiden Klubs fast alles zum Positiven verändert, auch Bayer 04 hat die richtigen Schlüsse gezogen.
- Beide Vereine strotzen vor Selbstbewusstsein, ihnen ist in dieser Saison noch viel zuzutrauen.
- Durch einen seelenlosen Auftritt verhalf damals die Werkself dem einstigen Schlusslicht auf die Beine, jetzt könnte der FC ungewollt Bayer 04 helfen.
Köln – Wenn man die Entwicklung der Nachbarn 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen in den vergangenen drei Monaten analysiert, könnte man auf die Idee kommen, dass sie ihren Ursprung im direkten Duell der beiden Klubs am 14. Dezember 2019 hatte.
Vor diesem 15. Spieltag war der FC Letzter und die öffentliche Stimmung schwankte zwischen Angst und Hoffnungslosigkeit. Dabei war die Mannschaft schon vor dem Derby eigentlich zu gut besetzt, um eine derart jämmerliche Saison zu spielen. Doch nach dem überraschenden, aber verdienten 2:0-Sieg merkte der Aufsteiger auf einmal, dass er doch konkurrenzfähig ist. Trainer Markus Gisdol drehte an den richtigen Stellschrauben, stabilisierte die Mannschaft, machte sie fit. Und mit den Erfolgserlebnissen wuchs auch das Selbstvertrauen der Spieler in ungeahnte Höhen.
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Aber auch Bayer 04 erkannte nach dem Derby, dass es eben nicht reicht, einzig auf die fußballerische Klasse eines mit Talent gesegneten Kaders zu setzen. Die Werkself hatte durch ihre arrogante Vorstellung den in der Agonie befindlichen Nachbarn am Leben gelassen. Und der ist heuer quicklebendig. Für Bayer 04 war diese Pleite aber ein Weckruf zur rechten Zeit, fortan stemmte sich die Werkself gegen alle Widrigkeiten und spielt mit guten Aussichten in drei Wettbewerben. Und es ist dem Bosz-Team zuzutrauen, dass es die Saison mit einem Titel krönt.
Der FC macht den Eindruck, als wolle er sich auch nicht mehr aufhalten lassen. Der Klassenerhalt ist quasi gesichert, die nächsten Aufgaben lösbar. Das Derby in Gladbach ist für den FC eine Art Bonusspiel, in das er mit ganz breiter Brust gehen kann. Und ohne es zu wollen, könnte der FC sogar Bayer 04 im Kampf um die Königsklasse helfen.