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KommentarBayer 04 Leverkusen kann auf eine neue Zeitrechnung hoffen

Lesezeit 2 Minuten
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Charles Aránguiz (r.), Torschütze zum 2:1 gegen Union Berlin

  1. Bayer 04 steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Bleibt den Leverkusenern das Losglück treu, sind die Aussichten aufs Endspiel gut.
  2. Ein Sieg im Finale könnte vieles verändern. Denn aktuell scheint der Werksklub kleiner als die Summe seiner Teile.
  3. Abhilfe schaffen könnte wohl nur ein Titel – deshalb ist die Sehnsucht gewaltig.

Leverkusen – Bayer 04 kann auf reichlich Losglück in den vergangenen Monaten zurückblicken. In der Europa League mit dem FC Porto und nun den Glasgow Rangers sportlich machbare und gleichzeitig extrem attraktive Gegner. Im DFB-Pokal Heimspiele gegen die überschaubar angsteinflößenden SC Paderborn, VfB Stuttgart und Union Berlin. Sollte das Glück anhalten und Nationaltorhüterin Almuth Schult Leverkusen bei der Halbfinal-Auslosung am Sonntag vor dem FC Bayern bewahren, könnte Bayer 04 bereits vorsichtig die Reise am 23. Mai ins Olympiastadion nach Berlin planen – und für die erste Teilnahme an einem Endspiel seit 2009.

Nur Gladbach in der Liga in Reichweite

Der DFB-Pokal birgt die mit Abstand realistischste Aussicht auf einen Titel. In der Europa League sind noch viele Runden zu absolvieren, bis aufs Finale allesamt mit Hin- und Rückspiel. Und in der Bundesliga muss einiges zusammenkommen, damit Bayer 04 zumindest Gladbach noch abfangen kann – das Top-Trio scheint außer Reichweite.

Einer der drei Titel könnte eine neue Zeitrechnung in Leverkusen einläuten. Der Pokalsieg 1993 oder der Triumph im Uefa-Cup 1988 sind Relikte vergangener Tage. Auch die „Vizekusen“-Zeit liegt lange zurück, als Bayer 04 zwischen 1997 und 2002 viermal Liga-Zweiter wurde und Finals im Pokal und der Champions League verlor.

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Aktuell ist Bayer 04 ein Klub, der kleiner wirkt als die Summe seiner Teile. Hervorragende Infrastruktur, ein überwältigend talentierter Kader, viel finanzieller Spielraum und eine hohe Wahrscheinlichkeit für spektakulären Fußball. Dennoch ist der Werks- kein Großklub, oft nicht mal ein nationaler. Im K.o.-Spiel gegen Union Berlin waren keine 20.000 Zuschauer im Stadion. Erst sechsmal war die Bay-Arena ausverkauft in dieser Saison.

Ein Titel ist die größte Chance für das Entkommen aus diesem Dilemma.