Der FC steht am 13. Bundesliga-Spieltag in Darmstadt mächtig unter Druck. Trainer Baumgart äußert sich vor der Partie am Geißbockheim.
Pressekonferenz des 1. FC Köln liveWas Steffen Baumgart über das Duell gegen Darmstadt sagt
Der 1. FC Köln tritt am Freitag (ab 20:30 Uhr im Liveticker auf ksta.de) beim Aufsteiger SV Darmstadt an. Der FC könnte mit einem Sieg den letzten Tabellenplatz verlassen und die Darmstädter überholen. Im Erfolgsfall würden die Kölner sogar zumindest für einen Tag die Abstiegsränge verlassen.
Worauf es bei der Partie in Müngersdorf ankommen wird und mit welchem FC-Kader zu rechnen ist, erklärte Trainer Steffen Baumgart am Donnerstag auf der Pressekonferenz am Geißbockheim. Seine wichtigsten Einschätzungen im Überblick.
Das sagt Steffen Baumgart vor der Partie beim SV Darmstadt 98
Steffen Baumgart über das Personal: „Philipp Pentke ist im Aufbautraining, alle anderen sind dabei. Sargis Adamyan hat am Dienstag einen Schlag auf die Hüfte bekommen. Er sollte heute schauen, ob es geht. Aber es ging nicht, daher ist er früher vom Trainingsplatz gegangen. Er hat klar gesagt, dass es nicht geht, daher hat er im Kraftraum gearbeitet.“
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Baumgart zur Lage vor der Partie: „In unserer Situation ist jedes Spiel wegweisend, gewinnen wir, ziehen wir vorbei. Verlieren wir, wächst der Abstand. Es geht darum, das Spiel zu gewinnen und erfolgreich zu sein. Es ist ein Gegner auf Augenhöhe, das ändert aber nichts an der Schwierigkeit der Aufgabe. Wir wollen mit drei Punkten nach Hause fahren. Aber ich bin mir sicher, dass der gegnerische Trainer das genauso sagen wird.“
Baumgart zum erwarteten Spielverlauf gegen Darmstadt: „Sie haben zuletzt ihre Spielweise angepasst und nicht unbedingt defensiver agiert. Sie haben eher darauf geachtet, dass sie nicht mehr so offen sind, da haben sie schon etwas angepasst. Sie stehen jetzt defensiv viel klarer und damit auch besser. Freiburg hatte sehr viel Ballbesitz gegen sie, aber kaum Tormöglichkeiten. Sie stehen sehr stabiler, daher erwarte ich ein Spiel mit wenigen Chancen, die wir einfach nutzen müssen.“
Baumgart zur Offensive und der schwachen Flankenquote: „Wir haben zurzeit nicht die Ruhe und Klarheit. Der Gegner hat in den vergangenen zwei Jahren auch gemerkt, wo wir die Flanken hinschlagen. Wir kommen in die Situationen, kommen aber nicht klar zum Abschluss. Da muss man als Trainer auch neu anfangen und neue Wege suchen. Das bedeutet, dass wir an Kleinigkeiten schrauben müssen. Positiv ist, dass wir in die Flankensituation kommen. Allerdings kommen wir nicht in die Abschlüsse. Das ist uns klar, daran arbeiten wir täglich akribisch im Training. Daher hoffen wir, dass wir aus unseren Möglichkeiten zumindest mehr Torschüsse produzieren. Ob die Bälle dann reingehen, das ist die nächste Frage und auch Kopfsache. Wir arbeiten zurzeit aber mit den Jungs auch daran, dass sie vom Kopf her besser sind als wir dastehen. Fakt ist: Schießt du nicht aufs Tor, kannst du keinen machen.“
Baumgart zum 0:1 gegen den FC Bayern: „Da waren wir chancenlos. Dass wir in der zweiten Halbzeit kein Gegentor bekommen haben, lag nicht an uns, sondern am Gegner. Die ersten 20, 30 Minuten waren nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte, wenn der Gegner dreimal allein auf den Torwart zuläuft. Das hatte Ursachen, die wir angepasst haben. Das mag dann besser ausgesehen haben. Aber aus dem Spiel können wir nicht viel mitnehmen. Wir haben gegen Darmstadt einen vollkommen anderen Gegner vor der Brust. Das ist auch von der individuellen Qualität ein ganz anderer Gegner, daher haben wir gegen Darmstadt einen anderen fußballerischen Ansatz. Da wird nichts mitgenommen.“
Baumgart zur Situation im Abstiegskampf: Was zu sehen ist: Keiner ist weg. Es mag ja sein, dass alle mal punkten. Aber ohne Dreier kommt man nicht von der Stelle. Am Ende muss man Spiele gewinnen, um einen Satz zu machen. Es ist ein Kampf zwischen sechs, sieben Mannschaften. Das Schneckenrennen wird so bleiben. Ich sehe eine Stabilisierung in der Leistung bei meinen Jungs. Trotzdem holen wir keine Punkte. Die oberen Mannschaften lassen gegen die unteren kaum was liegen. Es gibt eine große Spanne in der Liga zwischen den internationalen Mannschaften und denen, die im Abstiegskampf stecken. Wir stehen, wo wir stehen, weil wir unsere Möglichkeiten nicht genutzt haben.
Baumgart zum Status von Justin Diehl: Es gibt von ihm ein klares Statement, dass er im nächsten Jahr nicht mehr hier arbeiten will. Wenn er das möchte, ist meine Tür offen. Es stellt sich die Frage: Wenn du in einer Stadt aufgewachsen und in einem Verein groß geworden bist: Warum willst du nicht hier zum Bundesligaspieler werden? Ich würde ihn gern zu einem Bundesligaspieler machen. Aber nicht für ein halbes Jahr. Da kümmere ich mich lieber um Max Finkgräfe, Damion Downs und Meiko Wäschenbach. Ich würde mich sehr freuen, diesen Jungen zum Bundesligaspieler zu machen, wenn er es möchte. Hier ist keine Tür zu. Er wird seinen Weg gehen, aber es gibt eine Entscheidung, dass er seinen Weg nicht mit uns gehen will.
Baumgart über die Ungewissheit wegen der Cas-Verhandlungen: „Wir versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen. Wir beschäftigen uns mit Verstärkungen und personellen Veränderungen im Kader, das kann sich jeder vorstellen. Es erschwert unsere Arbeit nicht, weil wir weiterhin Gespräche führen können. Aber es bleibt die Ungewissheit, ob es dann wirklich funktioniert. Wir müssen also abwarten, machen aber unsere Arbeit wie immer. Wir beobachten die Jungs, die wir haben wollen und führen Gespräche und sind hier im täglichen Austausch darüber, was im Winter passieren kann.“
„Wir haben es in Bochum nicht geschafft, Akzente im Zweikampf zu setzen“
Baumgart über die Bereitschaft der Mannschaft, den Abstiegskampf anzunehmen: „Ich habe es versucht, meine Ansprachen haben sich nicht verändert. Im Training ist es auch kein Problem. Aber wir haben Schwierigkeiten, es auf den Wettkampf zu übertragen. Darüber reden wir den ganzen Tag, weil es das ist, worauf es im Abstiegskampf ankommt: Auf den Kampf Mann gegen Mann. Darum haben wir im Training viele kurze Abläufe mit Zweikämpfen. Trotzdem liegt die Wahrheit auf dem Platz, wenn der Anpfiff kommt. Wenn es nicht darum geht, den eigenen Kameraden zu attackieren. Sondern den der anderen Mannschaft, den man nicht täglich sieht. Dann den Fight anzunehmen, ist die Schwierigkeit. Wir haben es in Bochum nicht geschafft, Akzente in den Zweikämpfen zu setzen. Ich bin mir relativ sicher, dass wir als Trainer am Freitag die Richtung klar vorgeben werden. Ob es dann zur Umsetzung kommt, werden wir sehen.“