In diesem Jahr hat der Bundesliga-Absteiger schon fünf Trainer verloren, beim sechsten läuft der Vertrag im Juni aus.
Mehr als ein Co-TrainerWechsel zum DFB: Pawlak-Abschied schmerzt den 1. FC Köln zusätzlich
Am Neujahrstag 2024, Steffen Baumgart war seit elf Tagen nicht mehr Chefcoach des 1. FC Köln, bestand das Trainerteam des damaligen Bundesligisten aus den Co-Trainern André Pawlak, Kevin McKenna und René Wagner sowie dem Torwarttrainer Uwe Gospodarek. Mit Justin Diehl, so wurde es von Sport-Geschäftsführer Christian Keller am 2. Januar kommuniziert, seien Differenzen ausgeräumt worden. Jetzt sind am Geißbockheim alle Geschichte.
Diehl ist vor wenigen Tagen ablösefrei zum VfB Stuttgart gewechselt, auch die vier Trainer haben mittlerweile allesamt den FC verlassen. Denn am Montag gaben die Kölner nicht nur die Trennung von Cheftrainer Timo Schultz bekannt. Sondern auch die von Pawlak und Ex-FC-Profi McKenna. Pawlak, so hieß es in der Pressemitteilung des Klubs, habe den FC bereits vor Wochen informiert, dass er sich einer neuen beruflichen Herausforderung stellen möchte. Jetzt habe man dem 53-Jährigen diesen Wunsch erfüllt und den noch bis Sommer 2025 laufenden Arbeitsvertrag einvernehmlich aufgehoben. McKennas auslaufender Vertrag wird nicht verlängert, „um so einen kompletten Neuanfang auf der Cheftrainer- und den Co-Trainerpositionen zu ermöglichen“. Verbunden war die Wortmeldung mit Zukunftswünschen und einem Dank von Keller an die Trainer, die stets „loyale, verlässliche Mitstreiter auf fachlich hohem Niveau“ gewesen seien.
Insbesondere die Trennung von Pawlak ist für den FC schmerzlich. Denn der gebürtige Gelsenkirchener, ein offener, direkter Typ, war deutlich mehr als der klassische Co-Trainer. Sieben Jahre wirkte er am Geißbockheim. Pawlak war noch von Jörg Schmadtke als U17-Trainer eingestellt worden, rettete später unter Armin Veh zweimal die U21 vor dem Abstieg und machte nach der Demission von Markus Anfang mit den Profis als Interimstrainer 2019 den Wieder-Aufstieg perfekt. Seine Aufgabe war es zudem, die jeweiligen neuen Cheftrainer einzuarbeiten.
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1. FC Köln: Pawlak hat sich Chefrolle zugetraut, bekam aber keine Chance
Es ist allerdings kein Geheimnis, dass sich Pawlak spätestens nach dem Weggang von Steffen Baumgart zu Höherem berufen fühlte. Der Assistent, dem immer mal wieder Anfragen anderer Klubs vorlagen, hatte sich Hoffnung auf den Cheftrainerposten gemacht und sich die Aufgabe absolut zugetraut. Pawlak hatte diesbezüglich einige Fürsprecher, unter anderem Trainer-Legende Friedhelm Funkel, der 2021 mit Pawlak den FC vor dem Abstieg bewahrt hatte. Doch für Sportchef Keller war Pawlak keine Option als neue Nummer eins – auch aktuell nicht. Pawlak zog die Konsequenzen, strebt jetzt einen Cheftrainer-Posten an – dem Vernehmen nach bei den DFB-Junioren.
Von Wagner und Gospodarek hatte sich der FC bereits am 2. Januar getrennt. Wagner, der mit Baumgart bereits in Paderborn zusammengearbeitet hatte, folgte diesem im Februar zum HSV. Gospodarek war „aus klubstrategischen Gründen“ freigestellt worden. Die Nachfolge des Torwarttrainers, der als Förderer von Marvin Schwäbe galt, trat erst Eberhard Trautner, dann ab dem 14. Februar Kersten Kuhl an. Dessen Kontrakt läuft am 30. Juni aus. Stand jetzt, hat der FC also gar keinen Trainer mehr für die kommende Zweitliga-Saison unter Vertrag.