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Heldt zu Limnios' Corona-Infektion„Wir alle wissen, was die Pandemie bedeutet“

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FC-Geschäftsführer Horst Heldt

  1. Der 1. FC Köln will den griechischen Offensivspieler Dimitris Limnios verpflichten.
  2. Nun stellt sich heraus: Er ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.
  3. Das sagt Horst Heldt über die Limnios-Situation, das Aus für Streli Mamba und den nächsten Kandidaten: Robin Hack.

Köln – Die Nachricht war gerade zwölf Stunden alt, doch Horst Heldt hatte sich bereits damit arrangiert, länger auf den ersten neuen Kölner Feldspieler für die Saison 2020/21 warten zu müssen. Am Dienstag hatte Dimitris Limnios nach Köln reisen, im Laufe des Tages seinen Medizincheck absolvieren und bis zum Nachmittag einen Vertrag beim FC unterschreiben sollen. Doch nach der Rückkehr vom Länderspiel im Kosovo war er beim Zwischenstopp in Griechenland positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Weil Limnios am Sonntag noch gespielt und sogar ein Tor erzielt hatte, war Heldt für den Medizincheck „vorsichtig optimistisch“ gewesen, wie er etwas lakonisch anmerkte.

In der vergangenen Woche hatte Offensivspieler Streli Mamba (26) die Tauglichkeitsuntersuchung in der Mediapark-Klinik überraschend nicht bestanden, was das überraschende Ende eines in zähen Verhandlungen angebahnten Transfers bedeutet hatte. Verhandlungen übrigens, die man sich beim 1. FC Köln gern gespart hätte, doch dafür hätten Paderborner darauf hinweisen müssen, dass der Spieler schwerer verletzt ist.

Tägliche Tests

Dass nun auch Limnios medizinische Probleme hat, muss nicht bedeuten, dass der Wechsel des 22-Jährigen ebenfalls platzt, im Gegenteil ist man am Geißbockheim guter Hoffnung. „Dem Spieler geht es gut, er hat keine Symptome“, berichtet Heldt. Von Mittwoch an wird Limnios täglich getestet werden, bis er ein negatives Resultat liefert. Dann soll er nach Deutschland reisen.

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Für die Kölner war es dennoch ein Rückschlag, schuld daran ist am Geißbockheim trotzdem niemand. Eher ist es eine bemerkenswerte Pechsträhne, die den FC durch diesen Transfersommer begleitet, der in diesem Jahr bis in den Herbst reicht. Doch Heldt will nicht klagen. „Die Transferphase ist, wie sie ist. Wir alle wissen, was die Pandemie bedeutet. Wir müssen uns darauf einstellen, dass das immer mal passieren kann. Viel wichtiger ist, dass er gut durchkommt und keine Symptome hat.“

Grundsätzlich ist Heldt von Limnios überzeugt. „Er ist ein Spieler, der in jungen Jahren schon unheimlich viele Pflichtspiele absolviert hat. Er ist sehr, sehr schnell und in der Lage, Offensivaktionen zu kreieren. Wir alle waren glücklich, dass er heute anreisen wollte. Jetzt müssen wir uns ein bisschen länger gedulden.“

Interesse an Hrustic

Weiteres Interesse hat Köln an Ajdin Hrustic. Der australische Nationalspieler hat seinen Vertrag beim FC Groningen nicht verlängert und will sich mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2022 in einer stärkeren Liga beweisen. Der 24-Jährige steht nach eigener Aussage in Gesprächen mit dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt. Heldt will nichts bestätigen, räumt aber ein: „Es ist jetzt nicht so, dass ich den Namen noch nie gehört hätte.“ Das ist grundsätzlich keine Überraschung, schließlich gewann Hrustic mit Schalke 04 im Jahr 2013 die Westdeutsche Meisterschaft, damals war Heldt Sportvorstand der Schalker. Hrustic spielte mit Leroy Sané zusammen, für den er im Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Hertha BSC eingewechselt wurde.

„Zwei großartige Klubs“

Hrustic wurde in Melbourne geboren und besitzt neben der australischen auch die bosnische Staatsbürgerschaft. Dreimal spielte er bisher für Australien, sein Debüt gab er im Juni 2017 gegen Brasilien. Nachdem die Eltern mit ihrem Sohn im Jahr 2010 nach Europa zurückgekehrt waren, spielte Hrustic anfangs bei Austria Wien, ehe er sich 2012 Schalke 04 anschloss. Für Groningen hat Hrustic seit seinem Debüt im April 2017 in 74 Pflichtspielen sechs Tore erzielt. Die Entscheidung falle zwischen Köln und Eintracht Frankfurt, sagte Hrustic: „Wir sprechen über zwei großartige Klubs mit großartigen Stadien und Fanbasen. Eine solche Entscheidung treffen zu müssen, ist ein wunderbares Problem“, sagte Hrustic dem australischen Portal „The World Game“.

U21 ohne Hack

Klar ist, dass die Kölner vor dem Bundesligastart noch mindestens einen Spieler präsentieren werden, wahrscheinlicher sind zwei. Noch immer besteht die Hoffnung, Junioren-Nationalspieler Robin Hack zum FC zu holen. Der Angreifer des 1. FC Nürnberg stand am Dienstag beim 1:4 der deutschen U21 im EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien nicht auf dem Platz, obwohl Trainer Stefan Kuntz fünfmal wechselte. Zuvor hatte Hack dreimal in Folge von Beginn an gespielt – womöglich fürchtete Kuntz, Hack könnte von der Debatte um seinen möglichen Wechsel abgelenkt und einer erhöhten Verletzungsgefahr ausgesetzt sein. Der Spieler hatte sich bereits vor Wochen willig gezeigt, zum 1. FC Köln zu wechseln. FCN-Cheftrainer Robert Klauß hatte sich vehement gegen einen Wechsel des Nachwuchsmannes ausgesprochen. Nun aber scheint es, als könnte sich der Wunsch des Spielers doch noch erfüllen.