Köln – Mit drei Punkten im Rücken zum Rekordmeister – der 1. FC Köln hat mit dem Sieg gegen Hertha BSC einen guten Auftakt in die Saison erwischt. Am Sonntag (17.30 Uhr/Dazn) geht es in der Allianz-Arena gegen den FC Bayern.
Die Ausgangslage
Wer sich in der eigenen Hälfte verschanzt und darauf hofft, möglichst lange ohne Gegentor zu bleiben, hat womöglich die Fantasie, durch einen Konter irgendwie in München zu gewinnen. Aber auf Sieg zu spielen, ist etwas anderes – doch genau das hat Baumgart angekündigt: Der Coach will das Spiel in der Hälfte des Gegners tragen, um Bälle in Tornähe zu gewinnen. Allerdings stellt der FC Bayern eine Mannschaft, die selbst einigen Wert darauf legt, das Spiel in der Hälfte des Gegners stattfinden zu lassen. Es wird also die entscheidende Frage sein, wie weit es den Kölnern gelingt, zumindest Teile ihrer Idee auf den Rasen zu bringen.
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Statistik
Timo Horn sah sich in dieser Woche mit der Frage konfrontiert, ob es von Vorteil sein könnte, früh in der Saison bei den Bayern zu spielen. Horn musste darüber lachen, er hatte das Thema bereits mit Mark Uth erörtert, der in der vergangenen Saison ähnlich gedacht habe – und dann mit Schalke 04 bei den Bayern 0:8 unterging. Uth ist ein interessanter Spieler, wenn es um die Bayern geht: Von den vergangenen acht Spielen gegen die Münchner verlor er zwar sieben. Doch immerhin gelangen ihm dabei vier Treffer – seit der Saison 2017/18 traf nur Dodi Lukebakio häufiger gegen die Bayern.
Münchner Starspieler
Robert Lewandowski ist nicht nur der beste Spieler der Welt, er hat dem 1. FC Köln auch schon 14 Tore beigebracht, und das in 15 Spielen. Kein Fußballer in der langen Historie des FC hat eine solche Quote erreicht. Zwar trafen Gerd Müller und Jupp Heynckes ebenso häufig, benötigten dafür aber deutlich mehr Spiele.
Personalien
Timo Hübers, den eine Knieverletzung plagt, trat die Reise nach München ebenso wenig an wie Marvin Schwäbe. Der Ersatztorwart hat eine Handverletzung erlitten. Den Bayern fehlt Nationaltorhüter Manuel Neuer, auch Kingsley Coman fällt aus, der Franzose wird wegen einer im Supercup erlittenen Einblutung im Gesäßmuskel geschont.
Das sagen die Trainer
Steffen Baumgart (1. FC Köln): „Wir werden hoch anlaufen und nach vorne spielen mit dem Gedanken, dass wir gewinnen wollen. Als Trainer habe ich noch keinen Punkt gegen Bayern geholt, habe auch immer relativ schnell und relativ hoch zurückgelegen. Aber es waren gute Spiele, und man konnte immer etwas mitnehmen und lernen. Darum geht es.“
Julian Nagelsmann (FC Bayern): 20 000 Zuschauer – so viele waren nicht mehr in der Arena seit dem 8. März 2020, und deshalb sagt Trainer Julian Nagelsmann vor seiner Liga-Heimpremiere mit dem FC Bayern: „Das ist eine sehr schöne Sache, da freuen wir uns alle drauf. Deswegen geht es auch darum eine gute Leistung abzurufen. Wir wollen zeigen, dass wir gewillt sind, eine gute Saison zu spielen. Wir sind alle gierig, das bin ich auch. Natürlich würde ich gerne mehr Titel holen, aber da bin ich nicht der einzige hier.“
Das sagen wir
Steffen Baumgart wurde nach Köln geholt, um den Verein neu zu beleben. Die Erfahrung lehrt, dass es dem FC Bayern grundsätzlich eher egal ist, wenn der Gegner in der Absicht anreist, das Spiel zu gewinnen. Aber die Haltung der Kölner vor der Partie war vorbildlich – und es wird interessant sein, die Umsetzung auf dem Platz zu erleben – und den Umgang mit dem Resultat.
