Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Die Bayern sind zu starkFC-Frauen verlieren vor 35.711 Fans 0:3, erhalten aber viel Applaus

Lesezeit 4 Minuten
COLOGNE, GERMANY - 9 MARCH, 2025: Dora Zeller - The match of Women Bundesliga 1.FC Koeln Frauen vs FC Bayern Muenchen at Rhein Energie Stadion. PUBLICATIONxNOTxINxRUS Copyright: xVITALIIxKLIUIEVx

Duell vor vollen Rängen: Kölns Dora Zeller behauptet sich gleich gegen mehrere Bayern-Spielerinnen. Am Ende war der FC allerdings chancenlos.

Bei traumhaften Bedingungen wird in Köln die Allzeit-Bestmarke zwar nicht geknackt, dennoch sind die Beteiligten zufrieden.

Beim Abpfiff gab es aufmunternden Applaus von den Rängen: Die Fußballerinnen des 1. FC Köln hatten erwartungsgemäß keine Chance im Heimspiel gegen den FC Bayern München, verloren mit 0:3 (0:2). Die 35.711 Zuschauer bildeten jedoch einen neuen Rekord der laufenden Bundesliga-Saison. Die Allzeit-Bestmarke, die der 1. FC Köln 2023 mit 38.365 Zuschauern aufstellte, wurde nur knapp verpasst.

„Es bringt einfach Spaß, in diesem Stadion zu spielen“, bekannte Kölns Trainerin Britta Carlson nach der Partie, die insbesondere einen Umstand angesichts des frühen Rückstands positiv hervorhob: „Die Mannschaft ist nicht eingebrochen, ist stabil geblieben. Ich kann den Spielerinnen überhaupt keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben. Man sieht die Ansätze, aber es braucht noch ein bisschen Zeit, um in die nächsten Ebenen zu kommen.“ Der Trainer der Gäste, Alexander Straus, fand nach der Partie ebenfalls lobende Worte: „Das war eine wirklich gute Atmosphäre. Es war fantastisch. Die Stadt und der Verein können stolz auf ihre Fans sein.“

1. FC Köln: „Es macht einfach Spaß, in diesem Stadion zu spielen“

Vom äußeren Rahmen her hätten es die Verantwortlichen des 1. FC Köln kaum besser treffen können: Blauer Himmel und Sonnenschein bei Temperaturen knapp unter 20 Grad bescherten der Bundesliga-Begegnung gegen Bayern München perfekte Bedingungen. Mit dem eigens für diese Begegnung entworfenen Sondertrikot in Rosen-Optik kurbelte der FC die Vorfreude noch etwas mehr an.

Die lautstarke Aufforderung der FC-Fans in der Südkurve, „zieht den Bayern die Lederhosen aus“, sollte an diesem Nachmittag jedoch Wunschdenken bleiben. Die Kölnerinnen konnten auf dem Rasen nicht an den Coup anknüpfen, der ihnen rund einen Monat beim 0:0 gegen den VfL Wolfsburg gelang.

Der amtierende deutsche Meister aus München übernahm von Anfang an die Spielkontrolle. Entsprechend stand Kölns Torfrau Aurora Mikalsen schon in den ersten Minuten im Fokus: Die Norwegerin parierte zunächst den Schuss von Momoko Tanikawa stark (5.).

Kurz darauf sah die Norwegerin jedoch unglücklich aus: Der Schuss von Carolin Simon vom rechten Kölner Strafraumeck schlug im kurzen Eck ein zum 0:1 (8.). Mikalsen war mit den Fingerspitzen noch dran, hätte diesen Ball jedoch parieren müssen. Entsprechend lautstark ärgerte sich die Torfrau über diesen Gegentreffer.

Die FC-Frauen wehrten sich in der Folgezeit tapfer, waren dem Gegner jedoch deutlich unterlegen. Insbesondere die rechte Abwehrseite, über die bereits das 0:1 fiel, entpuppte sich als Schwachstelle im Kölner Spiel. Die Trainerin Britta Carlson hatte dort Carlotta Imping vertraut und die gelernte Rechtsverteidigerin Sylwia Matysik ins Abwehr-Zentrum beordert.

Dieser Plan ging jedoch nicht auf. Auch der zweite Gegentreffer fiel über diese Seite: Imping konnte die Flanke von Klara Bühl nicht unterbinden. Im Strafraum stand Pernille Harder sträflich allein und köpfte unhaltbar für Mikalsen zum 0:2 ein (31.).

Carlson reagierte umgehend und wechselte Anna Gerhardt für Imping positionsgetreu ein – das Spiel war mit dem zweiten Gegentreffer jedoch bereits vorentschieden, zu harmlos präsentierte sich der FC im Spiel nach vorne. Mikalsen verhinderte mit einer starken Fußabwehr gegen Tanikawa sogar das 0:3 (38.).

Kölns Trainerin wechselte zur zweiten Hälfte bereits ein zweites Mal: Mit Celina Degen kam nun eine gelernte Innenverteidigerin ins Spiel, Matysik rückte fortan auf ihre angestammte Rechtsverteidiger-Position. Anna Gerhardt übernahm die linke Abwehr-Seite. Die neue Vierer-Kette war noch im Findungsprozess, da verpasste Tanikawa am zweiten Pfosten das 0:3, schoss aus guter Position jedoch klar über das Tor (47.).

Nach dem 0:3 ist die Luft raus

Nach einem Freistoß von Klara Bühl startete Sydney Lohmann abseitsverdächtig im Sech-zehner, entwischte der Kölner Kapitänin Adriana Achcinska und köpfte zum 0:3 ins lange Eck (55.). An einem herausragenden Tag hätte Mikalsen diesen Ball wohl auch entschärfen können.

Danach schleppte sich das Spiel dem Abpfiff entgegen. Bayern zeigte nicht mehr den großen Zug zum gegnerischen Tor, den Kölnerinnen fehlten die Mittel, um überhaupt einmal nachhaltig über die Mittellinie zu kommen. Die FC-Fans ließen sich jedoch nicht vom Feiern abhalten, starteten in der Südkurve die Welle und sangen „Kölle alaaf“.

Die Mannschaft wurde trotz der klaren Niederlage bejubelt und mit Applaus von der Südkurve verabschiedet, absolvierte danach eine Ehrenrunde durch das Stadion. (dm)

1. FC Köln: Mikalsen – Imping (32. Gerhardt), Matysik, Vogt, Wiankowska – Leimenstoll (46. Degen), Feiersinger, Achcinska, Zeller – Bienz (75. Schiffarth), Ziemer. Tore: 0:1 Simon (8.), 0:2 Harder (31.), 0:3 Lohmann (55.). Zuschauer: 35.711.