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Erster Kölner Trainingstag in EsteponaErneute FC-Sorgen um Uth und die schwierige Suche nach Verstärkungen

Lesezeit 4 Minuten
Mark Uth muss beim ersten Training des 1. FC Köln in Estepona nach nur wenigen Minuten vorzeitig aus dem Training aussteigen.

Mark Uth muss beim ersten Training des 1. FC Köln in Estepona nach nur wenigen Minuten vorzeitig aus dem Training aussteigen.

Der verletzungsgebeutelte Offensivspieler Mark Uth muss nach wenigen Minuten aus der ersten Einheit der Kölner aussteigen. FC pokert mit Sion um Ablöse für Verteidiger Joel Schmied.

Grundsätzlich hat sich die Stimmung beim 1. FC Köln deutlich aufgehellt. Nach seiner Siegesserie vor Weihnachten ist der Absteiger als Tabellenführer der 2. Bundesliga ins Trainingslager nach Andalusien angereist. Am Samstagvormittag, als Gerhard Struber seine Spieler bei Sonnenschein und Temperaturen von rund 17 Grad zum ersten Training auf dem Estepona Football Center bat, erlebte der Kölner Trainer anfangs auch keine böse Überraschung. Seine Mannschaft sei nicht nur „super“ im Hotel Kempinski Bahia untergebracht, sondern auch mit dem Trainingsplatz war der Österreicher im Gegensatz zum Sommer-Camp in Bad Waltersdorf richtig zufrieden. „Wir haben hier fantastische Verhältnisse, um uns vorzubereiten. Das Wetter spielt auch mit: Wir genießen es gerade“, sagte Struber, der die Gegebenheiten nach einem Besuch allerdings bereits kannte.

Doch kaum standen die Kölner im neuen Jahr erstmals wieder auf dem Rasen, gab es dann doch zumindest einen Wermutstropfen. Tatsächlich muss sich der FC erneut um Mark Uth sorgen. Nach nur rund 15 Minuten musste der verletzungsgebeutelte Routinier aus dem Aufwärmprogramm aussteigen und zurück ins Hotel. „Mark hat in der Wade im Laufen einen Druck verspürt, auch in Richtung Stich. Das hat sich nicht gut angehört“, schwante Struber nichts Gutes. Eine MRT-Untersuchung soll nun Aufschluss bringen, „dann sehen wir, was Sache ist.“

Droht dem 32-Jährigen, der sich nach nicht enden wollendem Verletzungspech in den vergangenen zweieinhalb Jahren wieder herangekämpft hatte und zuletzt immer wieder zu vier Joker-Einsätzen gekommen war, also erneut eine Zwangspause?

1. FC Köln: Lemperle und Pauli zurück im Training

Gute Nachrichten gab es hingegen bei Tim Lemperle und Julian Pauli. Der Torjäger und der Innenverteidiger, die in den vergangenen Wochen wegen eines Muskelfaserrisses und einer Kopfverletzung ausgefallen waren, sind ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. „Tim zeigt sich voll entschlossen. Auch als das Training schon lange vorbei war, hat er noch geballert. Ihm geht es sehr gut”, sagte Struber mit einem Schmunzeln. Und bei Senkrechtstarter Pauli sei die Kopfverletzung gut abgeklungen.

Transfer-Ziel Joel Schmied: FC pokert mit Sion um Ablöse

Auf dem Rasen stand auch der bislang einzige Neuzugang des Winters, Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic. Die weiteren Transferpläne der Kölner stocken allerdings noch. Wie berichtet, soll Innenverteidiger Joel Schmied kommen. Der FC ist sich mit dem Schweizer vom FC Sion bereits einig, er soll einen Vertrag am Geißbockheim bis 2028 unterschreiben. Doch der Ablösepoker ist voll entbrannt. Sion soll bisher rund drei Millionen Euro fordern, die Kölner wollen allerdings nicht mehr als zwei Millionen zahlen. Beim FC zeigt sich man sich indes zuversichtlich, dass es in Kürze zur Einigung kommt und Schmied zumindest noch für ein paar Tage nach Andalusien nachreisen kann.

FC-Trainer Gerhard Struber bat am Samstag in Estepona seine Spieler zur ersten Einheit des Trainingslagers.

FC-Trainer Gerhard Struber am Samstag im Kreis seiner Mannschaft während der ersten Einheit des Trainingslagers in Estepona

Zudem planen die Kölner um Sport-Geschäftsführer Christian Keller bekanntlich noch die Verpflichtung eines Mittelstürmers. Der Transfer von Ivan Prtajin von Union Berlin ist allerdings geplatzt. Struber wird zwar nicht müde zu betonen, dass er seiner bisherigen Mannschaft vertraut, die sich aus der großen Krise befreite und zum Höhenflug ansetzte. Der Coach erklärte allerdings auch, dass man den „klaren Plan“ habe, sich noch von außen zu verstärken. Es geht um punktuelle Verstärkungen. „Wir werden jetzt alles versuchen, um noch etwas möglich zu machen. Wir werden dabei aber nicht in Aktionismus verfallen. Es muss das Richtige dabei sein. Wir sind mit einigen Spielern im Austausch und werden in den nächsten Tagen sehen, was passiert.”

Klare Ansage auch an Meiko Wäschenbach

Auf der Abgabenseite ist indes auch noch mit Bewegung zu rechnen: Nach Sargis Adamyan (nach Regensburg) und Florian Dietz (unmittelbar vor dem Wechsel nach Altach) soll auch der junge Verteidiger Elias Bakatukanda (20) verliehen werden. Mittelfeldspieler Meiko Wäschenbach (20) wurde in die U21 zurückversetzt – auch das ist ein deutliches Signal. „Meiko ist fix bei der U21. Ich würde mir für ihn wünschen, dass es für ihn in Richtung Leihe eine Option gibt. Meiko braucht eine andere Plattform, um sich zu entwickeln“, sagte Struber über den Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, dessen Vertrag in Köln allerdings bereits im kommenden Sommer ausläuft und deshalb vorerst verlängert werden müsste. Zudem dürfte es für Stürmer Steffen Tigges und Rechtsverteidiger Rasmus Carstensen weiterhin ganz schwer werden, Spielzeit zu erhalten.