In einem Interview mit dem Magazin „11 Freunde“ erklärt FC-Kapitän Hector, der Druck der Branche habe ihm zu schaffen gemacht; er freue sich nun auf die Gartenarbeit.
FC-Kapitän nennt Gründe für KarriereendeJonas Hector will nicht mehr „ständig ums Überleben kämpfen“
FC-Kapitän Jonas Hector hat dem Magazin „11 Freunde“ die Gründe erläutert, aus denen er nach dieser Saison im Alter von dann 33 Jahren seine Karriere beenden wird. „Weil ich auf bestimmte Dinge einfach keine Lust mehr habe und die Zeit zukünftig gern anders nutzen möchte“, lautete Hectors Antwort auf die Frage nach dem Warum. „Der Druck“ habe ihm zu schaffen gemacht. Die Misserfolge, die „Phasen, die nervenaufreibend sind“, beschrieb der 43-malige Nationalspieler.
Hector hofft nach der Karriere auch für sich auf das Leben, das er außerhalb des Fußballgeschäfts vermutet. „Ich möchte nicht mehr in dem Gefühl leben, ständig ums Überleben zu kämpfen, sondern mich samstags der Gartenarbeit widmen, anschließend entspannt ins Stadion schlendern“, beschrieb er. Spätestens nach dem Abstieg 2018 sei es ihm immer schwerer gefallen.
Bei allem Druck habe er jedoch ein gutes Leben als Profi gehabt und sich in Köln wohlgefühlt. „Prozentual überwiegt sicher das Positive“, sagte Hector dem Magazin. Konsequenzen zu ziehen aus der Tatsache, dass ihm bei allen fußballerischen Fähigkeiten offenbar die im Profifußball ebenfalls zentrale Gabe fehlte, mit Druck umzugehen, sei ihm nicht in den Sinn gekommen: „Ich bin hier, weil ich gern Fußball spiele und das auch ganz gut kann. Warum sollte ich also damit nicht mein Geld verdienen?“
Private Schicksalsschläge kein Faktor bei Entscheidung
Nach dem Tod seines Bruders sowie seines Beraters und Freundes im Jahr 2020 sei ihm der Fußball eine gute Ablenkung gewesen, offenbar waren die privaten Schicksalsschläge für Hector eher nicht der Anlass, die Karriere zu beenden. Dennoch überwiegen die persönlichen Gründe. Die drohende Transfersperre gegen den 1. FC Köln habe ihn nicht dazu gebracht, seine Entscheidung zu überdenken.
Doch obgleich er zu Beginn des Gesprächs gesagt hatte, überwiegend positiv auf seine Jahre im Fußball zu blicken, fiel das Ende des Interviews weniger versöhnlich aus. Die Frage, ob er jemals „ein durch und durch glücklicher Profi“ gewesen sei, beantwortete er so: „Wenn ich an alles zurückdenke, muss ich sagen: Nein.“ (chl)