Der verletzungsgebeutelte Kölner Routinier konnte vor dem Feiertag in Spanien noch nicht genauer an der Wade untersucht werden.
Nach Trainings-Aus in EsteponaMark Uth reist aus dem Kölner Trainingslager ab
In Estepona stand bereits das Wochenende im Zeichen des bedeutendsten spanischen Weihnachtsfeiertags. Der „Dia de los Reyes Magos“, in Deutschland als der Tag der Heiligen Drei Könige bekannt, bildet am Montag den krönenden Abschluss der Weihnachtszeit in Spanien. Der 6. Januar ist meistens auch der letzte Tag der Ferien, ein Feiertag, Kinder bekommen in Spanien dann ihre Weihnachtsgeschenke. Was das mit dem 1. FC Köln und Mark Uth zu tun hat? Eigentlich nichts – und diesmal dennoch einiges.
Denn tatsächlich bangt der FC bereits nach dem ersten Trainingstag im neuen Jahr wieder einmal um seinen von Verletzungen in den vergangenen zweieinhalb Jahren gebeutelten Offensivspieler. Uth ist wieder angeschlagen. Und beim Zweitliga-Spitzenreiter weiß noch niemand so richtig, wie schwer. Der 33-Jährige hatte am Samstag, dem ersten Trainingstag in Estepona, bereits nach nur rund 15 Minuten aus dem Aufwärmprogramm aussteigen müssen und war ins Hotel zurückgekehrt. „Mark hat in der Wade beim Laufen einen Druck verspürt, auch einen Stich. Das hat sich nicht gut angehört“, schwante Struber nichts Gutes. Eine MRT-Untersuchung sollte noch Aufschluss bringen, „dann sehen wir, was Sache ist.“
Das Problem: Am Samstagabend war das in einer Privatklinik in Malaga zur vereinbarten Zeit wegen der Feiertage nicht möglich. Auch am Sonntag herrschte weiter Ungewissheit im Kölner Lager. Trainingsfähig sei der 33-Jährige nicht, heißt es vom Klub. Dessen Verantwortliche überlegen nun, ob Uth bereits vorzeitig und somit nach einem Mini-Auftritt in Spanien schon wieder die Heimreise antritt, um sich in Köln vor den vertrauten Ärzten untersuchen zu lassen.
1. FC Köln: Mark Uth setzt Reha in Köln fort
Am Montagvormittag folgte die Bestätigung: „Um eine gute Diagnostik zu gewährleisten, hat die medizinische Abteilung am Sonntagabend entschieden, dass der 33-Jährige zurück nach Köln reist, in der MediaParkKlinik untersucht wird und seine Reha dort fortsetzt“, teilte der 1. FC Köln mit. Er soll am Dienstag seinen Rückflug antreten, am Montag habe es keinen Flug mehr gegeben.
Gute Nachrichten gab es am Wochenende hingegen bei Tim Lemperle und Julian Pauli. Der Torjäger und der Innenverteidiger, die in den vergangenen Wochen wegen eines Muskelfaserrisses und einer Kopfverletzung ausgefallen waren, sind ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und mischten an beiden Tagen komplett mit. „Tim zeigt sich voll entschlossen. Auch als das Training schon lange vorbei war, hat er noch geballert. Ihm geht es sehr gut“, sagte Struber mit einem Schmunzeln. Bei Senkrechtstarter Pauli sei die Kopfverletzung gut abgeklungen.
1. FC Köln: Damion Downs reist am Montag nach Spanien nach
Stürmer Damion Downs, der wegen eines Infekts am Freitag nicht nach Spanien gereist war, geht es wieder deutlich besser, so dass der 20-jährige Torjäger am Montag in den Flieger steigen wird. Downs wird am Montagabend im Teamhotel erwartet und soll Dienstag ins Training einsteigen.
Mit den Bedingungen in Estepona zeigte sich Struber sehr zufrieden. Seine Mannschaft sei nicht nur „super“ im Hotel Kempinski Bahia untergebracht. Auch mit dem Trainingsplatz konnte der Österreicher äußerst gut leben. „Wir haben hier fantastische Verhältnisse, um uns vorzubereiten. Das Wetter spielt auch mit: Wir genießen es gerade“, sagte der Coach, der am Sonntag einen prominenten Zaungast begrüßen konnte: Josef Hickersberger schaute sich die Einheit an. Der ist in Österreich so etwas wie eine Fußbal-Legende – als Trainer und Spieler. Und vor allem ist der 76-Jährige, der einen Zweitwohnsitz in Marbella hat, der Vater von Thomas Hickersberger (51), Strubers Co-Trainer.
Auf einen weiteren Neuzugang nach Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic muss Struber indes warten. Denn die weiteren Transferpläne der Kölner stocken noch. Wie berichtet, soll Innenverteidiger Joel Schmied (26) kommen. Köln ist sich mit dem Schweizer vom FC Sion bereits einig, er soll einen Vertrag am Geißbockheim bis 2028 unterschreiben. Doch der Ablösepoker ist voll entbrannt. Sion soll bisher rund drei Millionen Euro fordern, die Kölner wollen allerdings nicht mehr als zwei Millionen zahlen. Beim FC zeigt sich man sich jedoch zuversichtlich, dass es in Kürze zur Einigung kommt und Schmied zumindest noch für ein paar Tage nach Andalusien nachreisen kann.
Zudem planen die Kölner um Sport-Geschäftsführer Christian Keller bekanntlich noch die Verpflichtung eines Mittelstürmers. Der Transfer von Ivan Prtajin von Union Berlin ist allerdings geplatzt. Struber wird zwar nicht müde zu betonen, dass er seiner bisherigen Mannschaft vertraut, die sich aus der großen Krise befreite und zum Höhenflug ansetzte. Der Coach sagte allerdings auch, dass man den „klaren Plan“ habe, sich noch von außen zu verstärken. Es geht um punktuelle Verstärkungen. „Wir werden jetzt alles versuchen, um noch etwas möglich zu machen. Wir werden dabei aber nicht in Aktionismus verfallen. Es muss das Richtige dabei sein. Wir sind mit einigen Spielern im Austausch und werden in den nächsten Tagen sehen, was passiert.“ Das gilt auch bei Mark Uth.