Köln – Die Rückkehr von Alexander Wehrle vom 1. FC Köln zum VfB Stuttgart ist perfekt. Nach Informationen des Kölner Stadt-Anzeiger hat der scheidende FC-Geschäftsführer am Dienstagabend einen Vierjahresvertrag von 2022 bis 2026 bei seinem Ex-Klub unterschrieben und wird neuer Vorstandsvorsitzender der Schwaben.
Am Mittwochmorgen bestätigte der FC den Wechsel auf seiner Homepage. Über seine Zukunft und seinen Abschied sagt Wehrle da: „‚E Jeföhl, dat verbingk‘ heißt es in der FC-Hymne und dieses vereinende Gefühl ist das, was mir der Club all die Jahre geschenkt hat und was mich auch in Zukunft immer mit dem FC verbinden wird. In den neuneinhalb Jahren sind Köln und der FC zu meinem Zuhause geworden. Europa League, Abstieg, direkter Wiederaufstieg, das herausfordernde Management während der Corona-Krise – ich bin unheimlich dankbar für jeden einzelnen Tag am Geißbockheim. Danken möchte ich auch allen Kolleginnen und Kollegen sowie allen Gremien, mit denen ich beim FC zusammengearbeitet und jede Aufgabe gemeinsam gemeistert habe und allen Kölnerinnen und Kölnern, die mich hier mit offenen Armen empfangen haben. Auch wenn ich zurück in die Heimat gehe, ist mir diese Entscheidung wirklich nicht leichtgefallen. Ich habe den 1. FC Köln immer mit der allergrößten Leidenschaft und sehr viel Herzblut geführt. Genauso werde ich bis zu meinem Wechsel mit meinen neuen Kollegen zusammenarbeiten, um einen Club zu übergeben, der bestmöglich aufgestellt ist und den ich mit einem guten ‚Jeföhl‘ verlassen kann.“
Alexander Wehrle verlässt 1. FC Köln ablösefrei
Das DFL-Präsidiumsmitglied hat zwar beim FC noch einen laufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2023, kann die Kölner aber deutlich früher und ablösefrei verlassen. Möglich macht dies eine Sonderkündigungsklausel (Change-of-Control-Klausel), die sich Wehrle in seinen Vertrag hat einbauen lassen. Diese wird wirksam, wenn die Geschäftsführung erweitert wird und seine Befugnisse eingeschränkt werden. Genau dieser Fall ist mit der Verpflichtung der beiden neuen Geschäftsführer Christian Keller (Sport) und Philipp Türoff (Finanzen) eingetreten. Für den Zeitpunkt des Wechsels ist entscheidend, wann Keller am Geißbockheim beginnt. Der Ex-Regensburger steigt nach seiner Auszeit am 1. April beim FC ein, Türoff ab Anfang Januar.
Werner Wolf: „Eine Ära geht zu Ende“
FC-Präsident Werner Wolf über Wehrles Abschied: „Alexander Wehrle hat uns frühzeitig darüber informiert und in seine Gedanken miteinbezogen, dass es den Ruf aus seiner Heimat gibt und dass er diesem trotz der engen Verbundenheit zum FC folgen möchte, weil ihn die Aufgabe als Vorstandsvorsitzender sehr reizt. Für diese Offenheit und Transparenz sind wir sehr dankbar. Ganz offen können wir als Vorstand auch sagen, dass man seinen Kapitän – und das ist Alexander Wehrle für das Geißbockheim – nur ungerne ziehen lässt. In mehr als neun Jahren hat er den FC in führender Position gestaltet. Unter seiner Regie ist der Verein in vielen Dimensionen gewachsen. Er war einer der Architekten der Neuaufstellung nach 2012 und hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Verein gerettet werden konnte. Er war in guten wie auch in schweren Zeiten eine absolute Konstante und das Gesicht des Vereins. Als Vorstand haben wir eng und vertrauensvoll mit ihm zusammengearbeitet und hätten diese Zusammenarbeit gerne fortgesetzt. Wir haben über so manches Thema leidenschaftlich und durchaus kontrovers mit ihm diskutiert, aber gemeinsam auch viele Fragen gut gelöst und so manches wichtige Projekt auf den Weg gebracht. Dafür gilt Alexander Wehrle ein riesiges Dankeschön. Mit seinem Wechsel geht eine Ära zu Ende.“
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Wehrle war im Januar 2013 vom VfB Stuttgart zum 1. FC Köln gewechselt und wuchs in den vergangenen Jahren immer mehr in die Rolle des starken Manns am Geißbockheim hinein. Vor allem, seitdem sich der Vorstand unmittelbar nach der erfolgreichen Bundesliga-Relegation gegen Kiel von Sportchef Horst Heldt getrennt hatte. Seitdem war Wehrle der einzige verbliebene Geschäftsführer des Vereins, an den 16 Abteilungsleiter berichteten. Beim VfB wird er Nachfolger von Thomas Hitzlsperger.