AboAbonnieren

Kommentar zum 1. FC KölnSteffen Baumgart beeindruckt die Liga

Lesezeit 2 Minuten
BaumgSchreit

Steffen Baumgart ließ sich vom Münchner Regen nicht unter das Dach treiben.

Köln – Die Allianz-Arena ist bei aller Pracht und trotz des so oft verzückenden Fußballs nicht unbedingt für ihre Stimmung bekannt. Viele Touristen kommen zu den Spielen, die das Spiel eher am Rand interessiert. Die Akustik ist auch nicht die beste. Da ist man als Gastgeber darauf angewiesen, dass der Besuch ordentlich Lärm veranstaltet. Insofern stehen die Kölner Gastspiele in München hoch im Kurs: Bei den neutralen Zuschauern wie den FC-Fans, die zwar in der Regel ohne Punkte bleiben, sich aber daran freuen, von den Lieben daheim die immergleiche Nachricht geschickt zu bekommen, nach der im Fernsehen ausschließlich die Gästefans zu hören seien.

Am Sonntag waren wegen der Pandemie nur 20 000 Zuschauer in der Allianz-Arena zugelassen – und keine Gästefans. Ein paar Hundert Kölner hatten ihre Herkunft jedoch erfolgreich verschleiert und trotzdem Zutritt erhalten. Als Mark Uth dann zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf, flogen sie alle auf: Überall auf den Rängen sah man plötzlich Kölner toben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ein Mann aus Köln hatte sich von der ersten Sekunde an offenbart: Steffen Baumgart verbrachte einen über jedes Maß aktiven Nachmittag an der Seitenlinie, zeitweise war es gar rührend anzusehen, wie sich der Kölner Trainer bemühte, wenigstens mit einem Fuß die Markierungslinie seiner Zone zu berühren. Tatsächlich schien Baumgart zeitweise Kölns zwölfter Feldspieler zu sein, seine Laufleistungen waren beachtlich. Dabei scheint es ausgeschlossen, dass sich der Trainer früh abnutzen könnte. Sogar vom Gegner gab es Lob, Baumgart verschafft dem in den vergangenen Jahren oft allzu passivem 1. FC Köln ein ganz neues Profil, Nationalspieler Joshua Kimmich nannte Baumgarts Art „cool, solche Typen tun der Bundesliga gut."

Kölner Tradition

Die Kölner Spieler schätzen die Sicherheit, die Baumgarts klare Anweisungen ihnen geben. Und nebenbei setzte der Coach am Sonntag eine Tradition im Münchner Stadion fort: Im Fernsehen, darauf deutete jedenfalls die Nachrichtenlage hin, waren nur die Kölner zu hören.