Kommentar zum 1. FC KölnWer Kandidaten bedroht, schadet der Demokratie
Köln – Rüdiger Thormann ist offensichtlich ein meinungsfreudiger Mensch, nicht selten sorgt er mit seinen Äußerungen für heftige Gegenrede. Der 51-Jährige hat sich etwa in Sozialen Netzwerken den Ruf erarbeitet, kaum einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen.
Dass darf aber kein Anlass sein, ihn zu bedrohen. Und tatsächlich ist Thormann ja nicht für seine bisweilen polarisierenden Meinungsäußerungen bedroht worden. Sondern wegen der Unterstützung durch Werner Spinner und dessen Familie. Die Entschuldigung, Thormann habe die Konfrontation ja gesucht, führt also ins Leere.
Keine Rechtfertigung
Ohnehin gibt es keine Rechtfertigung für anonyme Drohungen, und der 1. FC Köln tut gut daran, derartige Vorgänge ernst zu nehmen und an der Aufklärung zu arbeiten, was nach Schilderung der Verantwortlichen ja auch geschehen ist. In einem Traditionsverein mit mehr als 110 000 Mitgliedern, in dem viel von Zusammenhalt und Gefühl die Rede ist, hat ehrenamtliches Engagement einen unschätzbaren Wert. Ob jemand, der sich einbringen will, ins Amt kommt oder nicht, entscheidet die Mitgliederversammlung.
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Über die Kandidaten wird einzeln abgestimmt, sogar Nein-Stimmen sind möglich. Diesem Verfahren ist zu vertrauen. Wer andere Wege geht, etwa durch anonyme Drohungen und Einschüchterungen, beweist nichts als seine Feigheit und fehlendes Vertrauen in den demokratischen Prozess.