- Ein 1:1-Unentschieden hat dem 1. FC Köln am Wochenende den ersten Punkt der laufenden Bundesliga-Saison bescherrt.
- Sportchef Horst Heldt wollte das Remis am Tag darauf nicht schönreden. Das stimmt zuversichtlich, denn intern muss vieles auf den Prüfstand.
- So sind zum Beispiel die individuellen Fehler weiterhin ein permanenter Begleiter, kommentiert unser Autor.
Köln – Nach dem 1:1 gegen Frankfurt sagte Kölns Trainer Markus Gisdol: „Der Anfang ist gemacht.“ Diesem Anfang wohnte gewiss kein Zauber inne, wie es einst Hermann Hesse formulierte. Für den 1. FC Köln war der Zähler aber zumindest ein Pünktchen der Hoffnung. Das Spiel bewies, dass die Moral in der Mannschaft stimmt und dass sie konkurrenzfähig sein kann.
Doch schönreden sollte man sich das Unentschieden auch nicht. Es stimmt zuversichtlich, dass Sportchef Horst Heldt dies einen Tag später nicht tat. Denn intern muss vieles auf den Prüfstand.
Positive Aspekte gegen die Eintracht
Es gab an diesem Sonntag positive Aspekte aus Kölner Sicht. Die Niederlagenserie wurde gegen einen hoch eingeschätzten Gegner gestoppt. Die neue Flügelzange, bestehend aus Marius Wolf und Ismail Jakobs, tat dem Kölner Spiel gut. Neuzugang Ondrej Duda zeigte – wenn auch erst nach der Pause – sein Potenzial. Torhüter Timo Horn und Rechtsverteidiger Kingsley Ehizibue, zuletzt beide sehr kritisch gesehen, boten solide bis gute Leistungen. Die Rückkehr auf die Viererabwehrkette brachte mehr Stabilität. Und mit Anthony Modeste hat Gisdol eine neue Option für die Offensive; gerne hätte man den Franzosen in diesem Spiel schon früher gesehen.
Doch man darf auch nicht die Augen vor den großen Defiziten verschließen. Es bleibt dabei, der FC wartet seit 14 Spieltagen auf einen Sieg. Das nagt am Selbstbewusstsein. Dennoch muss es die Mannschaft hinbekommen, nicht in jedem Spiel derart lethargisch zu beginnen. Die individuellen Fehler bleiben ein permanenter Begleiter. Eine Eintracht in besserer Tagesform hätte sie konsequenter ausgenutzt. Und erneut zeigte sich, dass das Aufbauspiel zu wünschen übrig lässt.
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„Wir sollten die Erwartungen nicht zu hoch hängen“, forderte Gisdol. Tatsächlich sind die Erwartungen in Köln entgegen der landläufigen Meinung gar nicht mehr so hoch: Weder bei den Fans, noch bei der Öffentlichkeit. Die überwiegende Mehrheit hat sich damit abgefunden und schätzt es auch richtig ein, dass es für den FC einzig um den Klassenerhalt gehen kann. Diesen wird er allerdings nur erreichen, wenn er auch mal einen Sieg einfährt. Der letzte gelang, als noch in ausverkauften Stadien gespielt wurde. Gisdol hat jetzt erstmals seinen (fast) kompletten Kader beisammen. Viel Zeit, sich zu finden, hat sein Team allerdings nicht.