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Kommentar

Kommentar zum Ende der Transferphase
Der 1. FC Köln nimmt ein Risiko in Kauf

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Steffen Baumgart in Begleitung von FC-Sprecherin Lil Zercher und Geschäftsführer Christian Keller

Steffen Baumgart in Begleitung von FC-Sprecherin Lil Zercher und Geschäftsführer Christian Keller

Der FC lässt das Ende der Transferperiode ohne weitere Verpflichtung verstreichen. Die Argumente dafür sind gut, doch bleibt ein Risiko.

Der 1. FC Köln hat entschieden, die Saison vorerst mit dem vorhandenen Kader zu bestreiten. Die Argumente dafür darf man akzeptieren, obgleich sie auffallend forsch vorgetragen waren.

Nach wie vor droht den Kölnern eine Transfersperre, womöglich sogar für zwei aufeinanderfolgende Wechselperioden. Im schlimmsten Fall müsste der 1. FC Köln also bis zum Sommer 2025 mit dem aktuellen Kader in der Bundesliga zurechtkommen – und wer weiß, wer sich bis 2025 noch verabschiedet. Dass man auch angesichts dieser Bedrohung nicht bereit war, den Kader „auf 35“ Profis aufzublähen, wie Christian Keller es skizzierte, ist verständlich. Allerdings hatten sich die jüngsten Spekulationen, Hoffnungen und Wünsche rund um den FC auch nur um einen Angreifer gedreht, nicht um ein ganzes Dutzend Zugänge.

Verstärkungen beim 1. FC Köln bedeuten keinen Vertrauensentzug

Man habe keinen weiteren Spieler geholt, weil man dem aktuellen Kader vertraue. Auch diese schöne Aussage trifft nur bedingt den Punkt. Denn die Verpflichtung eines Stürmers hätte wohl niemand als Vertrauensentzug missverstanden. Und dass sich Steffen Tigges nicht „beide Arme und beide Beine gleichzeitig gebrochen“ hat, sondern nur wegen der Folgen einer Schulter-Operation ausgefallen war, stimmte ebenfalls. Dennoch hat Tigges in den vergangenen drei Monaten praktisch keine Wettkampfpraxis gehabt. Und in der vergangenen Saison nicht unbedingt auch als der klassische Mittelstürmer brilliert, der dem FC derzeit wegen Davie Selkes Rücken- und Muskelproblemen fehlt.

Der 1. FC Köln entgegnete sogar gleich mehrfach dem vermeintlichen Vorwurf, die Scoutingabteilung sei nicht mit ausreichendem Fleiß bei der Sache gewesen. Und erweckte insgesamt den Eindruck, sich für eine Vorwärtsverteidigung entschlossen zu haben, ohne angegriffen worden zu sein.

Dabei sind die Argumente gar nicht schlecht. Dennoch scheinen auch die Verantwortlichen beim 1. FC Köln zu spüren, dass sie ein Risiko eingehen, das sich schon bald realisieren könnte. In den anstehenden Bundesligaspielen ebenso wie in der Verhandlung vor dem Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne.