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Kommentar zum FC
In Dortmund fehlte Köln das Personal, der Rest lässt hoffen

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Steffen Baumgart musste am Samstag damit umgehen, dass auch eine hervorragende Leistung nicht gereicht hatte, um mit Köln in Dortmund zu punkten.

Steffen Baumgart musste am Samstag damit umgehen, dass auch eine hervorragende Leistung nicht gereicht hatte, um mit Köln in Dortmund zu punkten.

Die Kölner Leistung im Signal-Iduna-Park war bemerkenswert, doch der Kader hat derzeit zu viele Lücken.

Der 1. FC Köln hat den ersten Spieltag der Bundesliga-Saison 23/24 mit null Toren und ohne Punkt abgeschlossen. Doch diese erste Bilanz bildet nicht annähernd ab, was Baumgarts Mannschaft am Samstag vor mehr als 80000 Zuschauern in Dortmund geboten hat. Köln hatte beim Vizemeister die besseren Chancen, spielte mit mehr Leidenschaft, lieferte die größere Kilometerleistung.

Köln spielt zuverlässig und taktisch reif

Nach den ersten 90 Minuten der Saison stand die Erkenntnis: Die Kölner können sich nach wie vor auf sich verlassen; ihr Fußball funktioniert auch in Steffen Baumgarts dritter Saison. Tatsächlich zeigte sich die Mannschaft sogar taktisch flexibler als im Vorjahr. Der FC hat sein Repertoire um ein paar nette Details erweitert. Und ließ Borussia Dortmund im eigenen Stadion zeitweise aussehen wie eine Mannschaft, die keinen Plan hat.

Allerdings zeigten sich auch die Schwächen im Kölner Kader. Davie Selke spielte schon in der vergangenen Saison nur einmal über die vollen 90 Minuten. Auch am Samstag musste er angeschlagen ins Spiel und früh vom Platz. Nach langer Verletzung wird zwar Steffen Tigges bald zurückkehren. Doch am Samstag kam in der Schlussphase der Innenverteidiger Luca Kilian von der Bank, um Wucht im gegnerischen Strafraum zu haben. Kein ganz unüblicher Vorgang. Doch wenn man einen hat, bringt man lieber einen Stürmer.

Dass Rasmus Carstensen zu einem bemerkenswerten Debüt kam, lag ebenfalls daran, dass Köln ein schneller Offensivmann fehlte. Denn Carstensen ist hauptberuflich Rechtsverteidiger und als solcher geholt worden. Ärgerlich daran ist: Kölns System funktionierte hervorragend. Allerdings ist es auf sprintstarke Außen ebenso angewiesen wie auf einen Mittelstürmer. Hätte Köln am Samstag bei vergleichbarem Spielverlauf zwei solche Spieler 90 Minuten lang auf dem Platz gehabt: Dortmund hätte niemals gewonnen.

Die Kadersituation dürfte sich allerdings bis zum Monatsende entspannen. Selke wird jede Sekunde nutzen, um seine Muskeln zu pflegen. Tigges kommt zurück, Linton Maina ebenso. Und man darf davon ausgehen, dass noch ein Neuer kommt.

Das Kölner Spiel funktioniert also grundsätzlich, während der Kader ein paar Schwächen zeigt, die aber zu korrigieren sind. Das ist ein Befund, mit dem der FC nach einem Spiel gut leben kann, so sehr das Ergebnis schmerzt.