Für den 1. FC Köln ist das Pokal-Aus sagenhaft bitter. Doch das Struber-Team sollte aus dem starken Auftritt auch Kraft für den Liga-Alltag schöpfen.
![Lars Werner](https://static.ksta.de/__images/2024/10/11/4124f345-c506-4b01-85a0-48eee8cf9146.jpeg?ar=1:1&w=400&h=400&fm=jpeg&q=70&fit=crop&s=34ab92d13b4015b7fb26ebfef3a8b7ec)
Niederlage bei Bayer 04Die Sensation für den 1. FC Köln war zum Greifen nah
![Spieler 1. FC Koeln enttaeuscht waehrend des Spiels im Viertelfinale des DFB-Pokal zwischen Bayer 04 Leverkusen und 1. FC Köln in der BayArena am 06. February 2025 in Leverkusen, Deutschland. Foto von Ralf Treese/DeFodi Images Spieler 1. FC Koeln look dejected during the DFB-Cup - quarterfinals match between Bayer 04 Leverkusen and 1. FC Koeln at BayArena on February 6, 2025 in Leverkusen, Germany. Photo by Ralf Treese/DeFodi Images DFB / DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO. Photo by Ralf Treese/DeFodi Images Defodi-521_LEVKOE20250205_074 *** Player 1 FC Koeln look dejected during the DFB Cup quarterfinals match between Bayer 04 Leverkusen and 1 FC Koeln at BayArena on February 06, 2025 in Leverkusen, Germany Photo by Ralf Treese DeFodi Images Player 1 FC Koeln look dejected during the DFB Cup quarterfinals match between Bayer 04 Leverkusen and 1 FC Koeln at BayArena on February 6, 2025 in Leverkusen, Germany Photo by Ralf Treese DeFodi Images DFB DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND OR QUASI VIDEO Photo by Ralf Treese DeFodi Images Defodi 521 LEVKOE20250205 074 Defodi-521 DFB / DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/06/97034c18-e93c-43b8-9dcc-c8bf9e4290ef.jpeg?q=75&q=70&rect=335,531,3636,2045&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=5f6faf8a65a8f2ae2fa9c8666d8a5441)
Abgekämpft, enttäuscht und fassungslos: die Mannschaft des 1. FC Köln nach dem bitteren Pokal-Aus in Leverkusen vor dem Gästeblock
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Der Mannschaft und dem Trainer des 1. FC Köln gebührt nach diesem Pokal-Auftritt in Leverkusen, das im Drama endete, ein Kompliment. Den Spielern für ihren aufopferungsvollen Kampf, für ihre Haltung und Entschlossenheit gegen eine Truppe von Könnern. Coach Gerhard Struber dafür, dass er seine Elf gegen den Doublesieger taktisch hervorragend eingestellt hatte.
Doch der FC muss nach dem emotionalen Duell beim Werksklub eine ganz bittere Pille schlucken. Hätte er beim großen Favoriten klar verloren, die Enttäuschung hätte sich wohl in Grenzen gehalten. Doch dieser FC stand am Mittwoch eben so dicht vor der Sensation. Sie war zum Greifen nah. Es fehlten in der regulären Spielzeit nur Minuten, Sekunden, dann nur wenige Zentimeter beim nicht gegebenen 3:3 in der Verlängerung. Den Frust darüber, auch über den Schiedsrichter wegen der langen Nachspielzeit, sollte man nach der Hitze des Gefechts nachvollziehen können.
1. FC Köln: Kommt diese Chance wirklich so schnell mal wieder?
So liegt am Ende im Zustandekommen des bitteren Aus' auch eine Tragik. Kommt diese Chance wirklich so schnell mal wieder? Der Sieg beim ungeliebten Nachbarn, der Einzug ins Halbfinale des Pokals, er wäre schließlich ein Ausrufezeichen gewesen. Und zwar eines für den gesamten Klub und seine Fans, die so leidgeprüft sind nach den vielen Fiaskos der vergangenen Jahre. Der Traum von Berlin, vom erstmaligen Einzug in ein Pokalfinale nach 34 Jahren und von einer rot-weißen Völkerwanderung in die Hauptstadt, er wäre durch einen Sieg am Leben gehalten worden. Denn mit dieser Euphorie im Rücken hätte auch ein Halbfinale nicht Endstation sein müssen. Nebenbei – und nicht unwichtig für den nicht auf Rosen gebetteten Verein – hätte ein Weiterkommen einen Geldsegen bedeutet.
In der Truppe herrscht ein guter Geist – der sollte im Zweitliga-Alltag helfen
Doch am Ende kann sich der FC für die vielen Komplimente nichts kaufen; so ist der Sport. Eines kann er aber sehr wohl: Er sollte aus dem Auftritt Kraft schöpfen. Die Mannschaft hat in Leverkusen sehr vieles richtig gemacht, hat gezeigt, dass ein guter Geist im Team steckt. So schwer es auch fällt und so banal es auch klingt: Der FC muss im doch oft tristen Zweitliga-Alltag eine ähnliche Haltung an den Tag legen, dann wird er auch sein Ziel, den direkten Wiederaufstieg, erreichen. Denn der Absteiger hat den besten Zweitliga-Kader – der allerdings auch etwas kostet. Schafft er den Aufstieg, dürfen sich Mannschaft und Trainer von den Fans zurecht feiern lassen. Für den Verein hingegen wäre der Aufstieg die Reparatur eines großen Schadens aus der vergangenen Saison, der vollkommen unnötig war.
Die Enttäuschung jetzt wegzustecken, wird gewiss nicht ganz einfach. Köln ist am Sonntag gegen Schalke jetzt selbst wieder der Favorit, doch die Emotionalität in diesem alten West-Schlager könnte dem FC helfen. Er kann und sollte seine Tabellenführung manifestieren und dadurch weiteres Selbstvertrauen tanken.
Viele Kölner fühlten sich am Mittwoch als heimliche Sieger, die Leverkusener wiederum werden es anders sehen. Doch einen eindeutigen Gewinner gab es dann doch: den Fußball. Da sind genau die Spiele, die man sehen will. Mit all' den Emotionen, der Stimmung auf beiden Seiten, dem ganzen Wahnsinn. Aus Kölner Sicht leider mit einem brutalen Ende.