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Zittersieg in Paderborn1. FC Köln schlägt Tabellenletzten und blickt nach oben

Lesezeit 4 Minuten
Jonas Hector in Paderborn

Jonas Hector feiert sein Traumtor zum 2:0.

Paderborn – Die Kölner Fans sangen und träumten schon während des Spiels vom Europapokal, mussten am Ende dann aber noch ganz schön zittern. Doch in der Summe ist es sehr ansehnlich, was der 1. FC Köln seit geraumer Zeit abliefert. Nach dem 2:1-Sieg beim Schlusslicht SC Paderborn müsste es schon mit dem Teufel zugehen, sollte der Aufsteiger doch noch um den Klassenerhalt zittern müssen. Dafür tritt der FC derzeit über weite Strecken zu stabil, sachlich und selbstbewusst auf. Auch, wenn er am Freitagabend fast noch einen sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen gegeben hätte.

Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol räumt das Feld in der Bundesliga immer mehr von hinten auf. Die Kölner trennen nur noch drei Punkte von Platz sieben, der wahrscheinlich zur Teilnahme am Europapokal berechtigt. Wie verwandelt präsentiert sich der FC im Vergleich zu weiten Teilen der Hinrunde. Effizient und mit einem klaren Plan ausgestattet, wiesen die Gäste die Paderborner in die Schranken. Jorge Meré und Jonas Hector brachten die Kölner mit ihren Toren in der ersten Halbzeit auf die Siegerstraße. Und im Gegensatz zur vergangenen Saison, als der FC in Ostwestfalen eine 2:0-Führung noch verdaddelt hatte und mit 2:3 unterlag, ließ er diesmal nichts anbrennen. Das Derby am Mittwoch in Gladbach (18.30 Uhr) kann für den FC kommen.

Bundesliga: 1. FC Köln mit Zittersieg in Paderborn

Markus Gisdol war vor dem Anpfiff erneut zu kleineren, aber bedeutenden Umstellungen gezwungen, von denen sich sein Team aber auch nicht aufhalten und aus dem Konzept bringen ließ. Top-Torjäger Jhon Córdoba fehlte gesperrt, für ihn durfte Anthony Modeste nach fast drei Monaten mal wieder von Beginn an starten. Für den kurzfristig ausgefallenen Sebastiaan Bornauw rückte der Spanier Jorge Meré neben Winter-Neuzugang Toni Leistner in die Innenverteidigung. Rafael Czichos, der kürzlich am Halswirbel operierte Abwehrchef, ist offenbar schon wieder auf dem Weg der Genesung und verfolgte die Partie von seinem Sitzplatz direkt hinter der Trainerbank.

Es entwickelte sich eine Partie, in der die Gastgeber hoch pressten und der FC bemüht war, die Spielkontrolle zu erlangen. Das gelang durchaus, zumindest hatten die durch die Erfolge der vergangenen Wochen so selbstbewussten Kölner mehr vom Spiel, richtig zwingend indes wurden sie nicht. Noch nicht. Doch dann ging der FC erneut nach einer Standardsituation in Führung, der großen Kölner Stärke. Nach einer Ecke von Florian Kainz verlängerte Mark Uth den Ball per Kopf in den Strafraum und Jorge Meré, der sich nach vorne geschlichen hatte, stand goldrichtig und staubte aus kurzer Distanz zur Führung ab (28.). Es war bereits das 15. Kölner Tor nach einer Standardsituation – nur Leipzig ist in dieser Satistik um einen Treffer besser.

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Und die Brust der Gäste, sie wurde noch breiter. Mark Uth nahm Tempo auf, schüttelte die Paderborner ab, legte quer auf Jonas Hector. Und der zirkelte den Ball mit dem Innenrist in den rechten Winkel zum 2:0 für die Gäste (37.). Ein Traumtor. Die Gäste kontrollierten die Partie danach weiter. Das Schlusslicht versuchte zwar noch, sich gegen die Niederlage zu stemmen, wirkte aber sehr limitiert.

Umso unverständlicher, dass der FC die Hausherren doch noch wieder ins Spiel zurückbrachte. Die Gäste taten auf einmal nur noch das Nötigste und wurden dafür bestraft. Dennis Srbeny brachte sein aus dem Nichts per Kopf mit dem 1:2 zurück ins Spiel (73.). Köln wähnte sich zu sicher und hätte fast noch den Ausgleich kassiert. Doch Torhüter Horn bekam gerade noch die Finger an den Freistoß von Sabiri dran. Horn sagte: „Das war das erwartet schwere Spiel. Zum Glück nehmen wir die drei Punkte mit. Wir können das Tempo halten. Das ist der größte Unterschied zur ersten Phase der Saison.“

SC Paderborn 07: Zingerle - Jans, Strohdiek, Schonlau, Collins - Fridjónsson (73. Ritter), Vasiliadis - Pröger, S. Michel (46. Sabiri), Antwi-Adjej (42. Holtmann) - Srbeny; – 1. FC Köln: T. Horn - Ehizibue, Mere, Leistner, Schmitz - Skhiri, Hector (74. Rexhbecaj)- F. Kainz, Uth (82. Drexler), Jakobs - Modeste (84. Terodde); – Tore: 0:1 Meré (28.) ; 0:2 Hector (37.), 1:2 Srbeny (73.); – Zuschauer: 15 000 (ausverkauft); – Schiedsrichter: Siebert (Berlin).